Geschäft: Fachkräftepotenzial Alleinerziehende in prekären Lebenssituationen

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.24.24
TitelFachkräftepotenzial Alleinerziehende in prekären Lebenssituationen
ArtKR Interpellation
ThemaErziehung, Bildung, Kultur
FederführungDepartement des Innern
Eröffnung21.2.2024
Abschluss29.4.2024
Letze Änderung17.7.2024
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
WortlautWortlaut vom 21. Februar 2024
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 2. April 2024
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
21.2.2024Person8.10.2024
21.2.2024Person8.10.2024
21.2.2024Person8.10.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
29.4.2024Wortmeldung

Hasler-Balgach (im Namen von Hasler-Balgach / Hauser-Sargans / Helbling-Rapperswil-Jona): Die Interpellantinnen und der Interpellant sind mit der Antwort der Regierung teilweise zufrieden.

Wir wünschen uns in diesem Kontext noch mehr politischen Willen. Es herrscht ein hoher Druck auf Familien, sei dies psychisch oder finanziell, meistens geht beides Hand in Hand. Alleinerziehende sind davon besonders stark betroffen. Was die Finanzierung von Betreuungsplätzen für eine Rolle spielen kann, möchte ich an einem Beispiel kurz aufzeigen: Eine Kollegin von mir war allein erziehende Mutter und Leiterin einer Notfallstation in einem grossen Spital. Um ihren Job auszuüben, musste ihre Tochter die ganze Woche fremdbetreut werden. Dies hätte sie in der Schweiz 1'800 Franken gekostet. Das hätte sich mit ihrem Einkommen nicht vereinbaren lassen. So suchte sie nach einem Betreuungsplatz im nahegelegenen Österreich. Dort kostet die ganze Woche Fremdbetreuung 300 Euro. Zudem ist die Kita dort im Vergleich zu Schweizer Kitas sehr grosszügig, breitflächig, mit grossem Garten, viel Grün und einem Spielplatz. Nur durch den Kitaplatz in Österreich konnte sie ihren Beruf ausüben, eine führende Position in der Pflege auf dem Notfall – eine unverzichtbare Fachkraft in Zeiten von Pflegenotstand und Fachkräftemangel. Zudem ist sie nicht vom Sozialamt abhängig, macht keine Schulden und kann sich beruflich weiterbilden, hat keine Lücken in der AHV usw. – der Return on Investment ist unübersehbar.

Dieses Beispiel zeigt für mich eindringlich auf, welche Massnahmen nötig wären und dass bereits einiges getan wird im Kanton St.Gallen, wir von der Zielerreichung aber noch weit entfernt sind. Wir fordern daher, dass Kanton und Gemeinden hier mehr vorwärtsmachen. Wir sind zu zögerlich in einer Zeit von Pflegenotstand und Fachkräftemangel. Das Potenzial ist hier und es geht viel zu wenig schnell.

Session des Kantonsrates vom 29. April bis 2. Mai 2024, Aufräumsession