Geschäft: Verzweifelte Long-Covid-Patienten! Was unternimmt der Kanton St.Gallen?

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.23.49
TitelVerzweifelte Long-Covid-Patienten! Was unternimmt der Kanton St.Gallen?
ArtKR Interpellation
ThemaGesundheitspflege, Sozialversicherung, Sozialhilfe
FederführungGesundheitsdepartement
Eröffnung18.9.2023
Abschluss21.2.2024
Letze Änderung17.7.2024
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
WortlautWortlaut vom 18. September 2023
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 12. Dezember 2023
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
18.9.2023Person21.11.2024
18.9.2023Person21.11.2024
18.9.2023Person21.11.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
21.2.2024Wortmeldung

Krempl-Gnädinger-Goldach (im Namen von Krempl-Gnädinger-Goldach / Müller-Lichtensteig / Tschirky-Gaiserwald): Die Interpellantin und die Interpellanten sind mit der Antwort der Regierung nicht zufrieden.

Im Januar 2024 wurde eine Studie der Uni Zürich zu Long-Covid veröffentlicht. Diese belegt, dass bei Betroffenen die Aktivität des Komplementsystems nach der Erkrankung an Covid-19 nicht mehr in den Ruhezustand zurückkehrt. Long-Covid ist also weder psychischen Ursprungs noch psychosomatisch, sondern organisch bedingt. Long-Covid-Patienten, die in schweren Fällen kaum fähig sind, ihre Wohnung zu verlassen und unter Symptomen wie der typischen Belastungsintoleranz leiden, müssen für ein zweitägiges strukturiertes IV-Beweisverfahren aus dem Kanton St.Gallen nach Basel reisen. Dies zeigt, wie nötig es ist, diese Erkrankung weiter zu erforschen und die Diagnose sowie die Behandlung anzupassen, um betroffene Menschen vor unnötiger Verschlechterung der Symptome zu bewahren. Von diesen medizinischen Fortschritten würden auch Patienten mit myalgischer Enzephalomyelitis/Chronic-Fatigue-Syndrom (ME/CFS) profitieren.

Neben dem Wissensaufbau durch Forschung und Informationsvermittlung sind weitere Verbesserungen wichtig: Telemedizinische Angebote inklusive Abrechnungsmöglichkeit, krankheitsspezifische Reha-Programme und Qualitätskriterien, ein beschleunigtes IV-Verfahren, da Betroffene in finanzielle Not kommen, wenn das Krankentaggeld wegfällt und Haushaltshilfe, Kinderbetreuung, Fahrdienste usw. selber bezahlt werden müssen, sowie Long-Covid in der Pädiatrie, wo eine grosse Versorgungslücke besteht.

Erfreulich ist die Unterstützung des Netzwerks Altea durch unseren Kanton und die Beteuerung, dass die Langzeitfolgen von Covid-19 ernst genommen werden. Denn für Betroffene ist diese Erkrankung sehr ernst. Sie laufen Gefahr, inmitten der Gesellschaft lebendig verloren zu gehen, so wie es das Schicksal von ME/CFS-Betroffenen ist. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Interpellation hatte ich Kontakt zu verschiedenen Long-Covid-Betroffenen. Wir alle bekamen einen Infobrief einer Long-Covid-Gruppe. Deren Vertreterin bat mich, an dieser Stelle mitzuteilen, dass die Gruppe dringend um Unterstützung ersucht und sie grosses Interesse an einem Austausch mit der Regierung hat.

Session des Kantonsrates vom 19. bis 21. Februar 2024, Frühjahrssession