Geschäft: Raus aus dem Ölgeschäft - hin zu den erneuerbaren Energien

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.15.95
TitelRaus aus dem Ölgeschäft - hin zu den erneuerbaren Energien
ArtKR Interpellation
ThemaVerkehr, Bau, Energie, Gewässer
FederführungFinanzdepartement
Eröffnung1.12.2015
Abschluss1.3.2016
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 1. Dezember 2015
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 8. Februar 2016
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Person27.6.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
1.3.2016Wortmeldung

ist mit der Antwort der Regierung nicht zufrieden.

Mein Vorstoss trägt den Titel: «Raus aus dem Ölgeschäft - hin zu den erneuerbaren Energien», damit meine ich entsprechende Finanzanlagen.

Um die von der internationalen Gemeinschaft festgelegt 2-Grad-Grenze der globalen Erderwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts nicht zu verpassen, müssen wir so schnell wie möglich von den fossilen Energieträgern wegkommen.

Die aktuell vorhandenen Reserven an Fossilen würden bei ihrer Förderung und Verbrennung dieses Ziel um das fünffache übersteigen. Sie dürfen also im Sinne des Klimaschutzes nicht aufgebraucht werden. Trotzdem sind diese Reserven in den Buchhaltungen der Rohstoffkonzerne als zu realisierende Guthaben, als Assets geführt und werden als Anlagen gehandelt. Weil aber diese Assets gar nicht realisiert werden können, sind sie für Anleger ein grosses finanzielles Risiko.

Die Antworten der Regierung auf meine Fragen, die ihre Anlagen in fossile Energieträger und entsprechende Finanzvehikel betreffen, ist ausführlich, für mich ein bisschen zu weichgespült, ein bisschen zu emotionslos, bringt keine wirkliche Transparenz und ist zu wenig zukunftsgerichtet.

Nein, lautet die Antwort auf meine Fragen – bei den Investitionen werden keine Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt – und dies obwohl man auf Sicherheit und Ertrag setzt. Das beisst sich doch. Wer Sicherheit und Ertrag zum Ziel hat, der macht sich Gedanken um die Zukunft.

Ich bedaure,

  • dass weder GVA noch Pensionskasse bei ihren Investitionen Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen;

  • dass der Umfang an Anlagen in Fossile Energieträger nicht transparent gemacht wird – oder werden kann und man sich über das Risiko solcher Anlagen offenbar noch gar keine Gedanken gemacht hat;

  • Ich freue mich hingegen, dass die Stimmrechtsvertretung im Bereich Aktien an die Stiftung Ethos delegiert ist. Das ist immerhin etwas.

Insgesamt bringt mir die Antwort auf Kantonsebene zu wenig Transparenz in die Sache.

Mehr Klarheit muss nun die Stadt St.Gallen betreffend dieses Themas schaffen, das Parlament hat letzte Woche ein entsprechendes Postulat gutgeheissen. Min Nachfolger hier im Rat hat es lanciert. Sie werden also von diesem Thema noch weiter hören. Ebenso das Parlament der Stadt Zürich. Ich kann mir vorstellen und hoffe es, dass dies demnächst auch ein paar Rädchen in der Kantonsverwaltung in Bewegung setzen wird.

Session des Kantonsrates vom 29. Februar bis 2. März 2016, ausserordentliche Session vom 3. März 2016