Geschäft: Wölfe wecken Hoffnungen und Ängste

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.15.99
TitelWölfe wecken Hoffnungen und Ängste
ArtKR Interpellation
ThemaFinanzen, Regalien, Unternehmungen, Feuerschutz
FederführungVolkswirtschaftsdepartement
Eröffnung2.12.2015
Abschluss29.2.2016
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 26. Januar 2016
VorstossWortlaut vom 2. Dezember 2015
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Person8.10.2024
1.8.2019Person27.6.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
29.2.2016Wortmeldung

Die Interpellantin und der Interpellant sind mit der Antwort der Regierung zufrieden.

Wir bedanken uns für die Antwort der Regierung, welche zu allenFragen, wenn aus unserer Sicht auch teilweise widersprüchlich Stellung nimmt.

So wird zur Frage der Vorkehrungen vor der ultimativ letzten Möglichkeit, dem Abschuss, ausführlich berichtet, wie das Überprüfen der Wölfe funktioniert, jedoch mit keinem Wort erwähnt, dass noch heute gerade auch im St.Galler Gebiet nahe der Ortschaften wo sich die Wölfe bewegen nach wie vor Futterstellen für Füchse vorhanden sind. Geradezu eine Einladung für die Wölfe, sich dort zu bedienen. Dass die Wölfe so die Nähe des Menschen als leichte Futterstelle verstehen, erscheint mir nur logisch. Wir denken hier wäre ein erster Ansatz, den Lebensraum des Wolfes, und nicht nur des Wolfes, durch das Unterlassen dieser Fütterungen wesentlich natürlicher zu belassen und damit auch die Nähe des Menschen für den Wolf nicht automatisch mit leicht zu holendem Futter gleichgestellt wird. Die Vergrämung des Wolfes wird in verschiedenen Möglichkeiten beschrieben, aber diese kann nur Erfolg haben, wenn sich der Mensch gegenüber dem Wolf auch korrekt verhält.

Zur Frage des einzelnen Wolfes steht: Das gesamte Rudel zeigt dasselbe Verhalten, es sind nicht nur einzelne Wölfe. Dementsprechend muss nicht ein besonderes Individuum erlegt werden.Später steht jedoch: Die kantonalen Fachleute teilen die Meinung, dass ein Abschuss eines Elterntieres Folgen für die soziale Organisation des Rudels haben könnten. Beim Abschuss eines Jungtieres ist diese Gefahr aber nicht gegeben. Wir hoffen, dass falls es wirklich zum Abschuss kommen muss, die Fachleute dann wirklich wissen, ob es ein besonderes Individuum sein muss oder eben nicht. Wir sind klar der Ansicht, dass wenn geschossen werden muss, es zu 100 Prozent klar sein muss welches Tier es ist und es keines der Elterntiere sein darf.

Wölfe wecken Ängste und Hoffnungen, diese sind dann auch mit sehr viel Emotionen verbunden. Die Information der Öffentlichkeit und vor allem der direkt betroffen Menschen in den Gebieten wo sich der Wolf bewegt ist für das Zusammenleben mit diesem Raubtier sehr wichtig. Leider werden seriöse Informationen und Informationsveranstaltungen vor allem von Wolfsgegnern immer wieder missbraucht. Anstatt den vernünftigen und lösungsorientierten Dialog miteinander zu führen, gibt es eine Hexe völlig sinnloser Art und man könnte sich im Mittelalter versetzt fühlen. Der Wolf kann im Lebensraum rund um den Calanda leben, ohne eine Bedrohung für uns Menschen und unsere Haustiere zu sein. Dazu bedarf es aber der Vernunft von uns Menschen und unser richtiges Verhalten. Auch wir Interpellanten wissen, dass der Wolf kein Schmusetierchen, sondern ein Raubtier mit starkem Potential ist. Das gilt es gerade auch für die Bevölkerung in diesem Gebiet ernst zu nehmen. Wenn es wirklich keine andere Lösung als den Abschuss gibt, muss das für den Einzelfall akzeptiert werden – für den Einzelfall, wohl gesagt.

Wir danken der Regierung für die Antwort und wissen, dass eine Frage um den Wolf wohl nie zur völligen Zufriedenheit beantwortet werden kann. In diesem Sinnen gut gemacht von den Fachleuten des ANJF.

Session des Kantonsrates vom 29. Februar bis 2. März 2016, ausserordentliche Session vom 3. März 2016