Die Bergbahnen Flumserberge wollen auf der Prodalp, d.h. in der Nähe ihrer Bergstation, ein Kletterseilgestänge mit einer Fläche von 800 Quadratmetern und der Höhe eines sechsstöckigen Wohnhauses erstellen. Als ich das Foto des Vorbilds, das in einer Grossstadt steht, in der Zeitung sah, fand ich es in erster Linie hässlich. Ich wollte wissen, ob denn eine solche Hässlichkeit ausserhalb der Bauzone eine Chance hat, überhaupt errichtet zu werden, in den Bergen, wo die schönste Attraktion doch die Natur ist. Die Regierung bejaht diese Frage, auch wenn sie dabei auf die raumplanerischen Rahmenbedingungen hinweist. Dennoch lässt sie keinen Zweifel offen, dass sich diese Bedingungen dem multioptionalen Tourismusangebot unterzuordnen haben. Im Weiteren ist zu lesen, dass auch das Amt für Raumentwicklung und Geoinformation (abgekürzt AREG) die Standortgebundenheit bejahe. Das bedeutet, dass dieser Turm nur hier an diesem Ort erstellt werden kann, nicht etwa unten im Tal in der Bauzone. Ich habe hier aber eine andere Information, nämlich dass das AREG gesagt habe, dass der Turm nicht ausserhalb der Bauzone gebaut werden kann. Zu dieser Information kam ich durch Einsicht in das Protokoll von Einspracheführern, Bauherrschaft und Behörden. Mittlerweile hat nun aber der Heimatschutz seine Einsprache zurückgezogen; «notgedrungen», steht im «Sarganserländer». Diesen Organisationen fehlt meistens das Geld für kostspielige Prozesse.
Für mich ist die Antwort der Regierung eine rückständige Art von Tourismusförderung: je mehr Rummel, desto mehr Rubel. Neben diesem begeht die Regierung noch einen zweiten Fehler, indem sie die Flumserberge jenen Tourismusgebieten zuordnet, deren Naturräume bereits starke Beeinträchtigungen aufweisen, sodass es auf einen Eingriff mehr oder weniger auch nicht mehr ankomme. Solche Aussagen hören die Promotoren natürlich gerne. Aber viele Leute werden auch denken, dass es auf der Prodalp so hässlich ist, dass sie da nicht mehr hingehen. Dazu gehören wohl auch jene Personen, die sich mit Herzblut für den Geopark Sardona einsetzen, zu dem in einem gewissen Sinn auch die Prodalp gehört.