Geschäft: Wie kann die Bürokratie im Gesundheitswesen eingedämmt werden?

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.10.21
TitelWie kann die Bürokratie im Gesundheitswesen eingedämmt werden?
ArtKR Interpellation
ThemaGesundheitspflege, Sozialversicherung, Sozialhilfe
FederführungGesundheitsdepartement
Eröffnung20.4.2010
Abschluss21.9.2010
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 20. April 2010
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 26. Mai 2010
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Person27.6.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
21.9.2010Wortmeldung

ist mit der Antwort der Regierung zufrieden, nicht aber mit der Bürokratie im Gesundheitswesen.

Ich danke der Regierung für die sorgfältige und umfassende Beantwortung meiner Interpellation. Die Ausführungen der Regierung bestätigen, dass die Bürokratie im Gesundheitsbereich, wie von vielen, die in diesem Geschäft tätig sind, immer wieder beklagt, stark zugenommen hat. Ich pflichte der Regierung bei, dass man nicht einfach sagen kann, Bürokratie ist von vorneherein schlecht. Es gibt sehr viele administrative Arbeiten, die notwendig sind. Allerdings mache ich auch in meiner Tätigkeit die Erfahrung, dass Bürokratie dazu neigt, zu wuchern, und dass es von entscheidender Bedeutung ist, die Prozesse und Abläufe immer wieder zu hinterfragen und das Ganze möglichst einfach zu betrachten und damit auch möglichst kostengünstig auszugestalten. Die Regierung führt nun aus, sie hätte sehr wenig Einflussmöglichkeiten auf die Bürokratie im Gesundheitswesen. Weil die Krankenkassen, der Bund und alle anderen verlangten sehr viele Informationen. Machten Kontrollen usw. Ich meine aber, dass das ein falscher Ansatz ist. Dass gerade das Gesundheitsdepartement des Kantons St.Gallen auch via Gesundheitsdirektorinnen- und -direktorenkonferenz gefordert ist, einen entscheidenden Beitrag zur Eindämmung der Bürokratie im Gesundheitswesen und damit auch zur Eindämmung der Gesundheitskosten zu leisten. Ich sehe es beim Altersheim, in dessen Verwaltungsrat ich mich betätige. Wir benötigen immer mehr Stellen für administrative Arbeiten. Es kommt die eine Krankenkasse, um eine Kontrolle zu machen, am nächsten Tag kommt die nächste, zwei Wochen später kommt die dritte Krankenkasse, um dieselbe Kontrolle zu machen. Ich meine, dass hier ein sehr grosses Einsparungspotenzial besteht. Ich bin der Ansicht, dass die Ärztinnen und Ärzte und das Pflegepersonal in erster Linie zu ihren Patientinnen und Patienten schauen sollten und nicht Formulare ausfüllen, vor dem Computer sitzen, Statistiken bearbeiten usw. Ich ersuche die Vorsteherin des Gesundheitsdepartementes mit der ihr innewohnenden Energie und mit der energischen Art, mit der sie normalerweise Probleme angeht, hier der wuchernden Bürokratie den Kampf anzusagen und sich auch zu engagieren, dass alle anderen Akteure im Gesundheitswesen hier Mass halten.

Session des Kantonsrates vom 20. bis 22. September 2010