Geschäft: Sicherstellung von Pflegeleistungen - heute und morgen

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.09.15
TitelSicherstellung von Pflegeleistungen - heute und morgen
ArtKR Interpellation
ThemaGesundheitspflege, Sozialversicherung, Sozialhilfe
FederführungGesundheitsdepartement
Eröffnung17.2.2009
Abschluss22.4.2009
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 17. Februar 2009
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 31. März 2009
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Person27.6.2024
1.8.2019Person27.6.2024
1.8.2019Person27.6.2024
1.8.2019Person27.6.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
22.4.2009Wortmeldung

ist im Namen der GRÜ-Fraktion mit der Antwort der Regierung teilweise zufrieden.

Der Regierung danken wir für den realistischen Blick in die Zukunft einer alternden Schweiz. Bis ins Jahr 2020 werden 60'000 Pflegefachleute in Pension gehen. Sie sind zu ersetzen, und aus bevölkerungsdynamischen Gründen werden 15'000 zusätzliche notwendig sein, liest die Regierung aus Landesstatistiken. Die Pflegefachverbände sprechen sogar von 25'000 zusätzlich notwendigen Fachpersonen. Interessiert hätten uns aber in erster Linie die Aussichten im Kanton St.Gallen. Gibt es dazu keine Zahlen?

Wir verdanken den Hinweis unter Punkt 7 der Antwort: Die Regierung hat die Problematik auf allen Ebenen (Spitäler, Pflege zu Hause, Langzeitpflege in Heimen) erkannt und hat eine ständige Bedarfsüberprüfung lanciert, um Massnahmen vorzubereiten. Das Konzept Bildung und Finanzierung wird angesprochen. Dieses Konzept interessiert die Interpellanten. Wem steht es zur Verfügung? Gern erkundigen wir uns in einiger Zeit nochmals, ob nun Massnahmen ergriffen wurden und ob sie Wirkung zeigen oder ob alles im Vagen bleibt.

Die Antwort der Regierung bestätigt unter Punkt 2 die Vermutung, dass – vielleicht mit Ausnahme gewisser Bereiche im KSSG – Neuanstellungen fast nur im Bereich 80 bis 100 Prozent erfolgen. Was ist mit tieferen Teilzeitpensen zwischen 20 und 80 Prozent? Das unausweichliche Personalproblem muss man auf verschiedenen Ebenen anpacken, z.B. mit aktiver Förderung der Teilzeitarbeit. Gerade Frauen, die mit einem Pensum von 20, 40, 50 Prozent einsteigen könnten, bleiben am Ball und arbeiten in ein paar Jahren voraussichtlich 80 Prozent. Die Förderung von Teilzeitpensen muss auch im Gesundheitsbereich Chefinnensache sein; Teilzeitarbeit muss von der Direktion gefördert werden. Noch ein weiteres Reservoir wäre anzuzapfen: Persönlich sind mir vorläufig aufgenommene Personen (Ausweis F) mit Pflegeausbildung oder -vorbildung bekannt, ebenso wie Sans Papiers, die sich jahrelang mit prekären Jobs durchschlagen müssen. Wir sollten ihre Bildung und Berufsfähigkeiten nutzen und sie aufnehmen, ihren Status legalisieren und in der Gesellschaft integrieren. Das Thema Pflegeleistungen und Pflegepersonal ist ein heisses Thema des demografischen Wandels. Es wird nicht das letzte Mal sein, dass wir davon sprechen.

Session des Kantonsrates vom 20. bis 22. April 2009