Grundsätzlich zufrieden, aber der Steuerfuss drückt auf die Stimmung
Zwischen Februar und April wurde in der Stadt St.Gallen eine Bevölkerungsbefragung durchgeführt. Die grosse Mehrheit der befragten Stadtsanktgallerinnen und Stadtsanktgaller stellt ihrer Wohngemeinde punkto Lebensqualität ein gutes Zeugnis aus. Kritischer beurteilt werden indes der hohe Steuerfuss und die Verkehrsbelastung. Die Ergebnisse fliessen in die Schwerpunktplanung 2025 – 2028 ein.
Insgesamt wurden 2006 Personen, basierend auf dem sogenannten Gemeinde-Check des Marktforschungsinstituts LINK befragt. Es handelt sich dabei um eine standardisierte Umfrage, welche die Zufriedenheit der Bevölkerung in verschiedenen Schweizer Gemeinden erhebt. Die Ergebnisse sind auch im Quervergleich erfreulich, zeigen aber durchaus Handlungsbedarf auf.
85 Prozent sind zufrieden
Die grosse Mehrheit der Stadtsanktgallerinnen und Stadtsanktgaller (85 Prozent) ist mit ihrem Wohnort zufrieden. 45 Prozent der Befragten sehen ihren Wohnort sogar sehr nahe am Ideal einer Stadt. Von den abgefragten Eigenschaften erreichen die Einkaufsmöglichkeiten für Artikel des täglichen Bedarfs, das kulturelle Angebot, die öffentlichen Verkehrsmittel, die Naherholungsgebiete, die medizinische Versorgung und die Abfallentsorgung die höchsten Zufriedenheitswerte (> 60 Prozent). Sehr gute Zufriedenheitswerte erzielt der öffentliche Grünraum, wobei die Quartiere Rotmonten, Notkersegg, St.Georgen und Neudorf hervorstechen. Auch die Aspekte «Nachbarschaft» und «Zusammensetzung der Quartierbevölkerung» erreichen gute Zufriedenheitswerte. Eher mässig fällt die Zufriedenheit bei den «Möglichkeiten der Freizeitgestaltung im Quartier» und den «öffentlich zugänglichen Begegnungsmöglichkeiten und Veranstaltungen im Quartier» aus.
Steuerfusssenkung als Sofortmassnahme
Zu einem erheblichen Teil unzufrieden (46 Prozent) ist die Bevölkerung mit der Höhe der Steuern im Vergleich zu anderen Gemeinden. Entsprechend beantragt der Stadtrat beim Stadtparlament für das Budget 2024 quasi als Sofortmassnahme eine Steuerfusssenkung um drei Prozent. Bemängelt wird unter anderem auch das Parkplatzangebot im öffentlichen Raum (24 Prozent). Die Resultate der Bevölkerungsbefragung werden nun in einem ersten Schritt mit der Bevölkerung gespiegelt. Der Stadtrat lädt auf den Montag, 11. Dezember 2023, 18 bis 21 Uhr, zu einer öffentlichen Dialogveranstaltung in die Lokremise ein. Letztlich fliessen sämtliche Ergebnisse in die anstehende Legislaturplanung 2025 – 2028 ein.