Lukas Schneeberger – Tote Winkel, blinde Flecken Städtische Ausstellung im Lagerhaus

Lukas Schneebergers künstlerische Handschrift ist kraftvoll, intuitiv und hochaktuell. Der Künstler widmet sich Fundstücken aus dem öffentlichen Raum. Er entdeckt die besonderen ästhetischen Qualitäten übrig gebliebener Gegenstände, für den Massengeschmack produzierter Gebrauchsobjekte oder daraus zufällig entstandener Kombinationen. Besonders interessieren ihn durch anonyme Hand entstandene Bilder, Collagen und Assemblagen – Dinge, die durch Ergänzung, Korrektur oder Vandalismus im Stadtraum entstanden sind. Mal zeugen diese Fundstücke von einem absichtlichen Gestaltungsdrang, mal sind sie das Ergebnis kollektiver Eingriffe in Vorhandenes, manchmal haben sie sich einfach so gefügt. Schneeberger sammelt diese Zeugnisse und entwickelt daraus neue, eigenständige Werke: Er erkundet das Material und bearbeitet es weiter in Gemälden und künstlerischen Objekten. In seinen Gemälden werden Folien zu Leinwänden, Klebebänder zu Farbstreifen, Fotos zu Vorhängen oder vorgefundene Kritzeleien zu Bildelementen. Schneeberger übermalt die vorgefundenen Elemente oder integriert sie, er führt sie weiter oder fügt zusammen, was ursprünglich nicht zusammengehörte. So entstehen ausdrucksstarke Bilder. Auch in den dreidimensionalen Werken kombiniert der Künstler gefundene Materialien und Gegenstände. Das Ergebnis sind ebenso poetische wie widerspenstige Objekte.

Lukas Schneeberger wuchs im Thurgau auf und lebt und arbeitet seit 2004 in St.Gallen. Seit einigen Jahren ist er mit seiner künstlerischen Arbeit vermehrt an Ausstellungen vertreten wie beispielsweise im Schloss Dottenwil, in der Galerie Paul Hafner oder im Projektraum AUTO der visarte ost.