ARA Au St.Gallen startet Bauarbeiten für Sanierung und Erweiterung
Die Abwasserreinigungsanlage Au St.Gallen wird während drei Jahren saniert und erweitert. Anlass für die Erweiterung ist der Anschluss der Gemeinden Teufen, Stein und Hundwil. Mit der Erweiterung wird die Kapazität um einen Drittel erhöht. Gleichzeitig wird der Gewässerschutz verbessert. Zum Baustart haben sich Vertreterinnen und Vertreter der Partnergemeinden auf der Haggenbrücke getroffen.
Die Abwasserreinigungsanlage Au (ARA Au) feierte in diesem Jahr das 50-jährige Bestehen. Sie wurde letztmals 2004 saniert und ist für rund 66'000 Einwohnergleichwerte ausgelegt. Das bedeutet, dass sie jährlich das Abwasser von 66'000 Personen (inklusive des Abwassers der angeschlossenen Industriebetriebe) reinigt. Nun soll die Kapazität um einen Drittel auf 88'000 erhöht werden, da die ARA Au ihre Kapazitätsgrenzen überschritten hat und sie neben den bereits angeschlossenen Gemeinden Gossau und Gaiserwald künftig auch das Abwasser von Teufen, Stein und Hundwil reinigen wird. Seit 2008 existierte dafür eine Absichtserklärung. Bis 2021 wurde das Projekt mit den beteiligten Gemeinden erarbeitet und bewilligt. Nach der Projektierungsphase liegt nun die Baubewilligung vor und die Arbeiten für die Sanierung und Erweiterung starten im Juli 2023.
Zur Sanierung gehören werterhaltende Arbeiten wie etwa der Ersatz der Rechenanlage und der Klärschlamm-Entwässerung. Teil der Erweiterung ist ein zusätzliches, fünftes Biologiebecken sowie die Anschlüsse an die ARA Au. Die nötigen Sonderbauwerke wie auch die Kanalisation bis auf das Stadtgebiet werden von den Partnergemeinden geplant und finanziert.
Ein Schritt hin zu stärkerem Gewässerschutz
Der Anschluss der drei Gemeinden ist eine Verbesserung für den Gewässerschutz: Eine grosse Anlage bietet eine stärkere Reinigungsleistung und kann Schwankungen der Abwassermengen besser ausgleichen. Ausserdem ist das Projekt ein Schritt hin zu weiterem Gewässerschutz, da es den Weg für die nächsten Ausbauetappe ebnet: die Elimination von Mikroverunreinigungen (EMV) wie etwa Medikamentenrückstände. Um die Belastung durch solche Mikroverunreinigungen zu reduzieren, müssen grössere Kläranlagen bis ins Jahr 2036 eine EMV-Reinigungsstufe haben.
Startschuss für Bauarbeiten
Gestern haben Vertretende der Anschlussgemeinden auf der Haggenbrücke den gemeinsamen Startschuss für die Bauarbeiten gegeben. Den Betrieb aufnehmen wird der Anschluss der Partnergemeinden per 2025. Gemäss Vision 2030 möchte die Stadt St.Gallen Kooperationen mit anderen Gemeinden vorantreiben. Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel dafür: Aufgrund der Zusammenarbeit lassen sich Kosten sparen und die Qualität der Abwasserreinigung steigt.