Mitteilung Stadt

Die Stadt St.Gallen veröffentlicht ihre Liegenschaftenstrategie

Liegenschaftenstrategie
Liegenschaftenstrategie

Der Stadtrat hat am 28. Juni 2022 die neue Liegenschaftenstrategie der Stadt St.Gallen genehmigt. Diese beinhaltet neun separate Handlungsfelder mit Zielsetzungen und Massnahmen, um seitens Stadt eine aktive und nachhaltige Bodenpolitik verfolgen zu können.

Die Liegenschaftenstrategie ermöglicht einen Überblick über das Gesamtportfolio der Stadt St.Gallen, wobei die Liegenschaften, die sich im Finanzvermögen befinden, im Vordergrund stehen. Sie beinhaltet dazu strategische und operative Ziele, Grundsätze sowie neun Handlungsfelder und liefert die Grundlage für kurz-­, mittel-­ und langfristige Massnahmen betreffend Investitionen, Desinvestitionen und Unterhalt. Ebenso beantwortet sie die Frage, wie und wo mit städtischen Liegenschaften und Grundstücken eine aktive und nachhaltige Bodenpolitik sowie die gewünschte Siedlungsentwicklung unterstützt werden kann und soll. Eine aktive Liegenschaften­- und Bodenpolitik ist neben der Förderung eines ausgewogenen Wohnungsangebots auch als strategische Grundlage zur Aktivierung bisher ungenutzter Flächenpotenziale im Sinne der Innenentwicklung wichtig. Ausserdem bildet die Liegenschaftenstrategie zusammen mit der Wohnraum-­, der Freiraum-­ und der Innenentwicklungsstrategie eine zu berücksichtigende Grundlage für die bevorstehende Gesamtrevision der Bau­ und Zonenordnung.

Strategieentwicklung

Die Stadt St.Gallen verfügt über rund 420 Liegenschaften im Finanzvermögen, wobei es sich um rund 200 mehrheitlich bebaute und vereinzelt noch unbebaute Grundstücke, diverse Pachtgrundstücke sowie über 200 Baurechtsgrundstücke handelt. Die unbebauten Grundstücke umfassen auch die vorsorglich für spätere Bauprojekte im Verwaltungsvermögen erworbenen Grundstücke. Bei der Strategieentwicklung wurden Methoden und Instrumente eingesetzt, welche dazu dienen, die Marktlage der Standorte und den Zustand der städtischen Liegenschaften nachhaltig zu überwachen. Kernthemen sind das Ertrags-­ aber auch das Kostenpotenzial unter Berücksichtigung des Standorts, den aktuellen Nutzungen und dem baulichen Zustand. Nebst ökonomischen Überlegungen wurden auch ökologische und gesellschaftliche Aspekte miteinbezogen. Aus all diesen Themen liessen sich Massnahmen für künftige Investitionsentscheide betreffend Unterhalts­- und Sanierungsmassnahmen, aber auch bezüglich des Erwerbs neuer Liegenschaften, Tauschgeschäften oder der Abgabe von Liegenschaften im Baurecht definieren.

Die neun Handlungsfelder

Der Kern der Liegenschaftenstrategie besteht aus neun Handlungsfeldern. Je Handlungsfeld identifiziert sie unterschiedliche Motivationen und Zielsetzungen und formuliert entsprechende Massnahmen. Gemäss diesen soll im Bereich «Kauf / Verkauf» mit der Zurverfügungstellung von Grundstücken ein vielfältiges Wohnungs- und Gewerbeangebot geschaffen werden, wobei bei Verkäufen in der Regel die Abgabe im Baurecht zum Tragen kommt. Mit einer Überprüfung der stadträtlichen «Finanzkompetenz» bei Grundstückgeschäften soll zudem allenfalls die Möglichkeit geschaffen werden, rechtzeitig und proaktiv auf Marktopportunitäten reagieren zu können, was zu einer aktiven Bodenpolitik mit einer nachhaltigen und aktiven Rolle der Stadt führt. Auch sollen die vorhandenen «Standortqualitäten» im städtischen Liegenschaftenportfolio nutzungsgerecht gefördert werden. Dazu sind Nutzungsbedürfnisse und Potenziale für Umnutzungen frühzeitig zu erkennen und bei Bedarf umzusetzen. In Sachen «Quartierentwicklung» wird die Erkennung und Förderung lebendiger, vielfältiger und durchmischter Quartiere gefördert, da solche Quartiere einen Mehrwert für die Stadt und die Gesellschaft bringen. Ein weiteres Handlungsfeld stellt das «Wohnungsangebot» dar. Dieses zielt auf die Erstellung und Erneuerung von attraktivem Wohnraum für alle sozialen Schichten ab. Im Bereich «Mietzinsniveau» sichern die Mieterträge von Liegenschaften im Finanzvermögen die vollständige Deckung der laufenden Aufwendungen unter Berücksichtigung der tatsächlichen Finanzierungskosten je Liegenschaft und tragen darüber hinaus insgesamt zur Finanzierung des allgemeinen Haushalts der Stadt bei. Beim Handlungsfeld «Gebäudezustand» sind Optimierungsstrategien während des Lebenszyklus von Liegenschaften im richtigen Zeitpunkt umzusetzen, damit eine langfristige Nutzung der Immobilien garantieret werden kann. Punkto «Nachhaltigkeit» wird durch angemessene Vorgaben eine hohe ökologische Qualität und ökonomische Bauweise sichergestellt. Das letzte Handlungsfeld umfasst die «Landwirtschaftlichen Pachtgrundstücke». Mit ihnen will die Stadt die Bereiche Ökologie, Landschaft, Erholung und Freizeit gemäss Landwirtschaftskonzept fördern.

Publikation

Die Liegenschaftenstrategie ist als ausführlicher Grundlagenbericht und zusammengefasst in einem Kurzbericht erhältlich. Diese stehen als PDF zum Download bereit unter: www.stadtsg.ch/liegenschaften