Mitteilung Stadt

Spitex St.Gallen AG: Massnahmenpaket zur Sicherstellung des Versorgungsauftrags geplant

Ältere Frau mit Pflegerin
Ältere Frau mit Pflegerin

Aufgrund der angespannten finanziellen Situation der Spitex St.Gallen AG sind Massnahmen notwendig, um die Spitex St.Gallen langfristig zu stärken. Aus diesem Grund beauftragt der Verwaltungsrat der Spitex St.Gallen ihre Revisionsgesellschaft OBT AG anstelle einer eingeschränkten Revision eine ordentliche Revision mit erweiterter Analyse durchzuführen. Darauf aufbauend werden dem Stadtparlament Vorschläge zur finanziellen Sicherung des Versorgungsauftrags unterbreitet.

Die Spitex St.Gallen AG wurde im August 2020 gegründet, um als Einheitsorganisation für das ganze Stadtgebiet ab 1.Januar 2021 den gesetzlichen Versorgungsauftrag der politischen Gemeinde für Leistungen der Pflege zu Hause zu Gunsten der Stadtbevölkerung zu übernehmen. Das erste Betriebsjahr der Spitex St.Gallen AG war geprägt vom Change-Prozess, der sich aus der Zusammenführung unterschiedlicher Organisationsstrukturen ergab, sowie der seit zwei Jahre andauernden Corona-Situation.

Personalsituation

Zusätzlich erschwerend waren die personellen Herausforderungen: Der operative Start im Januar 2021 erfolgte mit einem Unterbestand von 30 Mitarbeitenden, dazu kamen 40 Kündigungen innerhalb von zwei Monaten. Sowohl die Rekrutierungen als auch die Überbrückung mit temporären Arbeitskräften führten in einem von Covid19 geprägten Umfeld und einem schweizweiten Mangel an ausgebildeten Pflegefachkräften zu wesentlich höheren Personalkosten. Ebenso mussten für Schulungen und Nachschulungen im Bereich der Prozesse und der IT zusätzliche Ausgaben getätigt werden. Es zeigte sich zudem, dass die Produktivität tiefer als erwartet war. Diese tieferen Leistungsstunden führten zu tieferen Einnahmen. Trotz dieser Herausforderungen vermochten die Mitarbeitenden dank ihres unermüdlichen Einsatzes den Versorgungsauftrag sicherzustellen.

Finanzielle Situation und ordentliche Revision

Die bislang provisorisch vorliegende Jahresrechnung 2021 schliesst mit einem Verlust von rund CHF 1.7 Mio. ab. Die drohende Unterkapitalisierung, die aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen behoben werden muss, erfordert deshalb ein Massnahmenpaket. Eine ordentliche Revision soll die Entscheidungsgrundlage für die Ausgestaltung dieses Pakets liefern sowie Auskunft geben über den effektiven Kapitalbedarf. Eine entsprechende Vorlage ans Parlament ist per Mitte 2022 vorgesehen. Die Spitex St.Gallen AG soll rekapitalisiert werden, so dass sie ein solides Fundament für die Erfüllung ihres Auftrages hat und Schwankungen im Geschäftsgang selbst ausgleichen kann. Ziel ist die Wiederherstellung der ursprünglichen Kapitalbasis.