Über 1000 Elektrofahrzeuge in der Stadt St.Gallen
Die Elektromobilität boomt. Anfang Oktober waren 1059 Elektroautos in St.Gallen immatrikuliert. Dies markiert einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einer klimaneutralen Stadt. Privatpersonen und Firmen erhalten weiterhin Förderbeiträge für Elektrofahrzeuge.
Um das Netto-Null-CO2-Klimaziel des Energiekonzepts 2050 zu erreichen, müssen bis im Jahr 2050 alle in der Stadt gemeldeten Personenwagen mit elektrischem Antrieb unterwegs sein. Die Immatrikulation des 1000. Elektroautos in der Stadt St.Gallen ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer klimaneutralen Stadt. Die Stadt hatte sich das Ziel von 1000 Elektrofahrzeugen bereits für Ende 2020 gesetzt. Damals waren 745 Elektro- und Plugin-Hybrid-Autos unterwegs. Mit dem Zuwachs von über 300 Fahrzeugen bis Anfang Oktober ist die Tausender-Grenze mit 1059 Elektroautos nun erreicht.
Boom und Vorteile der Elektromobilität
15 Prozent aller Neuzulassungen von Personenwagen müssen elektrisch sein. Das ist das Hauptziel der Roadmap Elektromobilität 2022 des Bundesamtes für Energie (BFE). Dieser Prozentsatz ist bereits erreicht: Im August 2021 lag der Anteil Steckerfahrzeuge bei 25 Prozent. Gemäss Swiss eMobility, dem Elektromobilitätsverband der Schweiz, wurden Anfang dieses Jahrzehnts 333 elektrische Modelle auf dem Europäischen Markt angeboten. Analysen lassen vermuten, dass bis Ende 2022 weitere 430 Steckermodelle dazukommen. Eine Umfrage des TCS im Jahr 2020 ergab, dass unabhängig vom Bedarf eines Autos mittlerweile 56 Prozent der über 18-jährigen Schweizerinnen und Schweizer in den nächsten drei Jahren sehr wahrscheinlich oder eher wahrscheinlich ein Elektroauto kaufen würden. Die Mobilität ist für mehr als einen Drittel unseres Energieverbrauchs verantwortlich. Neben einer clever kombinierten Mobilität besteht das grösste Energieeinsparpotential, wenn fossil betriebene Autos durch mit erneuerbarem Strom betankte Elektrofahrzeuge ersetzt werden. Das batterieelektrische Auto ist dabei klar die beste Wahl. Elektroautos sind in der Anschaffung noch teurer, im Betrieb jedoch günstiger als herkömmlich angetriebene Fahrzeuge.
Auch Ladeinfrastruktur ist auf dem Vormarsch
Neben der Anzahl Fahrzeuge ist auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur eine wichtige Massnahme zur Förderung der Elektromobilität und damit zur Erreichung der Ziele des städtischen Energiekonzepts 2050. Eines der Legislaturziele 2021 bis 2024 des Stadtrats ist deshalb, ein bedarfsgerechtes Angebot an öffentlichen Ladestationen für Elektrofahrzeuge aufzubauen. Die St.Galler Stadtwerke (sgsw) betreiben bereits fünf Schnellladestationen und 60 öffentliche Ladepunkte auf Stadtgebiet. Und auch für das Laden zu Hause oder am Arbeitsplatz bieten die St.Galler Stadtwerke optimale Ladelösungen an. Bereits über 40 Mehrfamilienhäuser in der Stadt wurden mit Ladeinfrastruktur und intelligenter Steuerung ausgerüstet. Nächsten Frühling plant die Stadt zudem ein Pilotprojekt «Laden im Quartier» – als Angebot für Besitzerinnen und Besitzer von Elektroautos, die ihr Fahrzeug nicht in ihrem Wohnhaus betanken können.
Förderbeiträge für Privatpersonen und Unternehmen
Der Energiefonds der Stadt St.Gallen unterstützt den Kauf von Elektro-Neufahrzeugen von Firmen und Privatpersonen mit Wohn- und Steuersitz in der Stadt mit bis zu CHF 5‘000. Gefördert werden rein elektrisch betriebene Personen- und Lieferwagen (Führerausweiskategorie B) mit einem Neupreis unter CHF 60‘000. Für E-Transportmotorwagen der Klasse N1 gilt diese Obergrenze nicht. Aufgrund der Marktentwicklung werden die Höhe und Dauer der Förderung zurzeit überprüft. Ebenfalls unterstützt werden Ladestationen, die über den reinen Privatgebrauch hinaus genutzt werden können, sowie elektrisch angetriebene Motorräder. Firmen erhalten auch Förderbeiträge für E-Lastenfahrräder. Interessierte können sich an die Dienststelle Umwelt und Energie der Stadt St.Gallen wenden.