Mitteilung Stadt

Werkbeiträge 2021

Sammlungspräsentation Cambio
Sammlungspräsentation Cambio

Die Stadt St.Gallen vergibt 2021 acht Werkbeiträge in der Höhe von je CHF 10‘000. Ziel ist es, St.Galler Kulturschaffenden die Entwicklung und Realisierung von interessanten Projekten zu ermöglichen. Insgesamt wurden 41 Bewerbungen beurteilt. Davon stammen 20 aus den Bereichen Bildende und Angewandte Kunst, elf aus dem Bereich Musik, vier aus dem Bereich Tanz und Theater, drei aus dem interdisziplinären Bereich, zwei aus dem Bereich Literatur sowie eines aus dem Bereich Film. Drei Werkbeiträge gehen an Künstlerinnen und Künstler aus dem Nachwuchsbereich.

Bill Bühler vom Duo Mischgewebe, Pop

Bill Bühler ist Pop- und Experimentalmusiker. Gemeinsam mit Melanie Danuser bildet er das Elektro-Pop-Duo Mischgewebe. Seit der Gründung im Sommer 2018 haben Mischgewebe über 70 Konzerte gespielt, viele weitere waren 2020 geplant, unter anderem am St.Galler Openair. Im Dezember 2019 gewann das Duo den Wettbewerb BandXOst. Zudem ist Bühler Sänger und Songwriter der Band The Harbs. Derzeit studiert er Komposition in Sound Arts an der Hochschule in Bern. Mit dem Werkbeitrag plant Bill Bühler ein Konzeptalbum in Form einer Doppel-LP zu verwirklichen, in dem eine grosse Bandbreite an musikalischen Mitteln Ausdruck finden soll. Zudem will Bühler komplexere Live-Sets entwickeln. Mit einem Werkbeitrag werden Bühlers innovative Pläne, seine kreativen Prozesse und die geplanten Kooperationen mit anderen Musikerinnen und Musikern unterstützt.

Marc Jenny, Jazz

Marc Jenny pflegt als Kontra- und E-Bassist eine rege Konzert- und Studiotätigkeit in unterschiedlichsten musikalischen Kontexten. Jenny betätigt sich in den Zwischenwelten von Jazz und Klassik, widmet sich der Freien Improvisation und pflegt seine Wurzeln in der Popmusik. Aktuell spielt Jenny im Kimm Trio, mit THE ROBOTS, mit dem Ensemble Stimmsaiten und entwickelt das elektronische Musikinstrument SOUNDWALKER. Zudem spielt er immer wieder mit vielen weiteren Formationen wie Knöppel, Trio SchnozJennyCaflisch und Zéphyr Combo. Mit dem Werkbeitrag plant Jenny, sein erstes Soloprogramm zu erarbeiten. Ausgangslage ist ein Video-Journal mit musikalischen Ideen und Skizzen, welches während des vergangenen Jahres entstanden ist.

Rita Kappenthuler und Nathan Federer, Bildende Kunst

Rita Kappenthuler und Nathan Federer arbeiten seit 2017 zusammen und haben seither beispielsweise im Projektraum 4 ½, in der Lokremise, im Kunstmuseum, und im Rahmen des Kunstvereinsprojektes «Another Long Evening» ausgestellt. Sie nutzen die Technik der Camera Obscura für Lichtmalereien. Sie haben sich dafür eigens überdimensionierte Kameraboxen gebaut. Mit diesen planen sie, auf dem Land- und Wasserweg nach Island zu reisen, um mit der dortigen besonderen Lichtsituation zu arbeiten und deren künstlerische Eignung zu erforschen. Das Projekt wird mit einem Werkbeitrag unterstützt und darüber hinaus mit einem Beitrag an die Reisekosten.

Jiří Makovec, Bildende Kunst

Jiří Makovec lebt und arbeitet in St.Gallen und Zürich. Er studierte an der Fakultät für Film und Fernsehen der Akademie der musischen Künste, Prag, und erhielt für sein Schaffen mittlerweile zahlreiche Auszeichnungen. Seine Beobachtungen des Lebens im städtischen und ländlichen Raum hält er in Fotografien und Filmen fest. Immer wieder entdeckt er mit seinem aufmerksamen, künstlerischen Blick subtile Abweichungen innerhalb alltäglicher Szenen. Nun plant er, angelehnt an den Schweizer Film «Reisender Krieger» von Christian Schocher, filmische Ortserkundungen für eine Doku-Fiktion. Die herausragende Qualität der Arbeit Makovecs und sein Film über Objekte der Begierde, über Reiselust, Fremde und Begegnungen werden mit einem Werkbeitrag unterstützt.

Karsten Redmann, Literatur

Karsten Redmann arbeitet seit über zehn Jahren als freier Autor und lebt seit Februar 2018 in St.Gallen. Mit der Autorin Laura Vogt betreibt er hier die Textwerkstatt textkiosk.ch und arbeitet im Organisationskomitee beim Sankt Galler Literaturfestival Wortlaut mit. Karsten Redmann schreibt an einem Roman über einen Menschen mit klar strukturiertem, getaktetem Alltag, der dennoch nicht mitten im Leben steht und die vertraulichen Gespräche seines Nachbarn, eines Psychoanalytikers, belauscht. Die sich daraus entwickelnde Handlung spielt in der heutigen Zeit, führt aber in Rückblenden in die Vergangenheit des Protagonisten. Das Romanprojekt wird mit einem Werkbeitrag für die Sparte Literatur unterstützt.

Nora Rekade, Bildende Kunst

Nora Rekade studierte Performative Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste Wien und stellt ihre künstlerischen Arbeiten seit ihrer Rückkehr nach St.Gallen regelmässig hier aus, so beispielsweise im Zeughaus Teufen, in der Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, im Nextex oder im Hiltibold. Rekades Arbeiten entstehen oft aus Erinnerungssplittern oder Gedankenfragmenten. Alltägliche Situationen, ein Satz, ein Song, eine Situation oder Gedanken fesseln die Aufmerksamkeit der Künstlerin und werden in Bilder übersetzt. Der Werkbeitrag unterstützt Nora Rekade in ihrer eigenständigen Bildsprache und soll ihr die geplante Weiterentwicklung der Arbeit auch auf grösseren Formaten und auf Leinwand ermöglichen.

Juliette Rosset, Bildende Kunst

Juliette Rosset hat den Bachelor of Arts in Sozialwissenschaften an der Universität in Zürich absolviert und anschliessend das Studium der Freien Kunst an der Hochschule der Künste in Bern. Sie arbeitet sowohl im künstlerischen wie auch im musikalischen Bereich. Während eines Romaufenthaltes vertiefte Rosset ihr Interesse für Keramik. Sie versteht Kunstwerke als multimediale Monumente mit Ton, Film, Objekten, Keramik und Text, die als Werkzeug für neue Zukunftsszenarien dienen können, um aus patriarchalen Kreisläufen herauszuführen. Mit einem Werkbeitrag wird insbesondere die künstlerische Qualität der keramischen Arbeiten Rossets anerkannt und das Projekt der Künstlerin unterstützt, sich anhand keramischer Objekte mit dem Körper und seiner Wahrnehmung auseinanderzusetzen.

Linus Stiefel und Mindaugas Matulis, interdisziplinär

Linus Stiefel hat den Bachelor Fine Arts an der Zürcher Hochschule der Künste absolviert und ist seit dem vergangenen Jahr freischaffender Künstler. Er arbeitet mit Video und Musik und unterwandert die Grenzen zwischen den Gattungen. Mindaugas Matulis hat den Bachelor Visuelle Kommunikation mit der Vertiefung Fotografie an der École cantonale d’art de Lausanne (ECAL) absolviert und arbeitet ebenfalls seit 2020 freischaffend. Die Kollaboration ist für beide Künstler das geeignetste Mittel, um verschiedene Interessen und Ausdrucksformen in Projekten zu verbinden. Ihr Kunstprojekt Mendog&Stevil vereint Fotografie, Malerei, Performance und Musik. Im Zentrum stehen zwei Protagonisten und ihre Unternehmungen im öffentlichen und privatem Raum. Der Werkbeitrag der Stadt St.Gallen unterstützt das Projekt und die Kooperation mit anderen Schweizer Künstlern und Künstlerinnen.