Benennung Kürsteinerstrasse
Die Gewerbe- und Industriezone im Gebiet Altenwegen wächst. Im Rahmen einer Neuüberbauung ist so eine neue Erschliessungsstrasse von der Piccardstrasse zum Weiler «Altenwegen West» entstanden. Der Stadtrat hat die Strasse nach dem St.Galler Ingenieur Louis Kürsteiner (1862-1922) benannt.
Carl Ludwig Heinrich Kürsteiner, genannt Louis, erblickte am 17. August 1862 in Gais (AR) als Sohn des Posthalters und Gemeindepräsidenten des Ortes das Licht der Welt. Nach Abschluss der Volksschule in Gais und der Kantonsschule in St.Gallen absolvierte Kürsteiner ein Studium in Bauingenieurwissenschaften am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich, welches er 1884 erfolgreich abschloss. Erste berufliche Erfahrungen sammelte der Bauingenieur in seiner Heimat mit Vorarbeiten zum Bau von Eisenbahnlinien, bis er 1886 einem Ruf zur Mitarbeit am Bau des Panamakanals folgte. Nach seiner von Malaria erzwungenen Rückkehr nach St.Gallen heiratete er 1889 Fanny Gschwind, die Tochter des Telegrapheninspektors des Kreises St.Gallen, und eröffnete in St.Gallen sein eigenes Ingenieurbüro. Neben dem Bau von Bahnlinien (u.a. St.Gallen – Herisau, St.Gallen – Speicher – Trogen) und von Elektrizitätswerken (u.a. Kraftwerk Kubel) zeichnete sich sein Büro in der Folge für die Planung des Grossteils der ostschweizerischen Wasserver- und Abwasserentsorgung verantwortlich. Seine Expertise, insbesondere auf dem Gebiet des Wasserbaus, sollte bald schweiz-, schliesslich auch weltweit gefragt sein. 1912 verlegte Kürsteiner den Hauptsitz seines Büros nach Zürich. Louis Kürsteiner war von 1897 bis 1906 Mitglied des Gemeinderates der Stadt St.Gallen. 1901 wurde er in St.Gallen eingebürgert. Kürsteiner starb am 13. Oktober 1922 in Zürich.
Die Kürsteinerstrasse gesellt sich im Gebiet Altenwegen zu den überwiegend nach Pionieren und Unternehmern, vornehmlich aus den Bereichen Naturwissenschaften, Wirtschaft und Technik (Tesla, Edison, Piccard, Bion), benannten Strassen.