Mitteilung Stadt

Volksabstimmung Kehrichtheizkraftwerk Rauchgasreinigung

Am 29. November 2020 stimmen die St.Gallerinnen und St.Galler über die Erneuerung der Rauchgasreinigung des Kehrichtheizkraftwerks St.Gallen ab. Das Vorhaben kostet CHF 17’692'000. Die Finanzierung erfolgt ohne Erhöhung der Abfallgebühren aus den Reserven. Stadtrat und Stadtparlament empfehlen ein Ja an der Urne.

Das städtische Kehrichtheizkraftwerk St.Gallen (KHK) ist seit 1972 in Betrieb. Die Anlage wurde 1987 umfassend erneuert und laufend an die geltenden Umweltstandards angepasst. So erhielt das KHK 1996 eine Entstickungsanlage, 2010 wurde zusätzlich eine Dioxinabscheidung eingebaut. Die 2013 vom Stimmvolk gutgeheissene Erneuerung der Logistikbauten und der Elektroinfrastruktur schaffte die Voraussetzungen dafür, dass das KHK für weitere Jahrzehnte seine Rolle als zentrales Element der städtischen Abfallverwertung und für die Energieversorgung der Stadt wahrnehmen kann. Das KHK ist der wichtigste Wärmelieferant der städtischen Fernwärmeversorgung, es liefert rund 70 Prozent der jährlich an das Netz abgegebenen Wärmeenergie von rund 150’000 MWh. Damit werden bereits 12 Prozent des gesamtstädtischen Wärmebedarfs gedeckt. Bis ins Jahr 2025 soll dieser Anteil auf 21 Prozent ansteigen.

Im Rahmen der rollenden Erneuerungsplanung des KHK steht als nächstes der Ersatz der Rauchgasreinigung an. Nach über 30 Betriebsjahren haben viele Komponenten der aktuellen Anlage ihre technische Lebensdauer erreicht. Ausserdem wurden für die Rauchgasreinigung neue, effizientere Verfahren entwickelt. Das für das KHK gewählte Verfahren mit so genannter «Trockensorption» zeichnet sich durch hohe Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz aus. Dabei werden ungefährliche Sorptionsmittel aus Natriumhydrogencarbonat (Backpulver) sowie einem Gemisch aus Kalkhydrat und Herdofenkoks in den Rauchgasstrom injiziert und an einem Gewebefilter abgeschieden. Der Betrieb ist wartungsarm und die gesetzlichen Emissionsgrenzwerte können deutlich unterschritten werden. Ausserdem kann mit der neuen Technik die Wärmeleistung an das städtische Fernwärmenetz um rund zehn Prozent gesteigert werden.

Da die Stadt St.Gallen auch in Zukunft eine Vorbildrolle in Sachen Umweltschutz wahrnehmen will, wird gleichzeitig mit der Erneuerung der Rauchgasanlage die bestehende trockene Dioxinabscheidung zu einem so genannten «Nasswäscher» umgebaut. Diese Massnahme reduziert die Umweltbelastung über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus.

Die Kosten für die Erneuerung der Rauchgasreinigung inklusive flankierender Massnahmen betragen CHF 17’692’000. Entsorgung St.Gallen hat für die Sanierung und Erneuerung ihrer Anlagen und Infrastruktur ausreichende Reserven gebildet. Die Investition kann vollumfänglich aus der Baureserve des KHK finanziert werden, ohne Auswirkungen auf die Abfallgebühren und auf den Preis der Abfallsäcke.