Volksabstimmung Neubau Schulanlage Riethüsli
Auf der Schulanlage Riethüsli soll ein nachhaltiger Schulhausneubau die bestehenden Bauten aus den Sechziger- und Siebzigerjahren ersetzen. Geplant sind Räumlichkeiten für den Schulbetrieb, die Tagesbetreuung und den Sport. Die Kosten für das Neubauprojekt und den Rückbau der bestehenden Schulanlage betragen CHF 47,8 Mio. Angestrebt wird ein Bezug des Neubaus im Herbst 2025. Im Frühjahr hat das Stadtparlament das Projekt genehmigt. Am 29. November stimmen die Stimmberechtigten der Stadt St.Gallen über den Neubau der Schulanlage Riethüsli ab.
Die Gebäude der Primarschule Riethüsli wurden zwischen 1966 und 1981 in Etappen erstellt. Die Anlage besteht heute aus sechs Einzelbauten, welche sich über das Schulgelände verteilen. Das Schulhaus mit der Bezeichnung «Nest 1», die zugehörige Einfachturnhalle sowie das Hauswartgebäude mit integriertem Kindergarten im Erdgeschoss wurden 1966 eingeweiht. Die Häusergruppe wurde im Jahr 1974 um einen weiteren Schulhausbau mit der Bezeichnung «Nest 2» ergänzt. 1972 wurde ein Holzpavillon als Kindergarten errichtet. Im Jahr 1981 wurde die Anlage dann um eine zweite Einfachturnhalle erweitert.
Die Bauten der Schulanlage Riethüsli werden den heutigen betrieblichen Anforderungen nicht mehr gerecht. Zudem bestehen bauliche Mängel. Die Gebäudehüllen sind undicht und die Fenster morsch. Auch die Haustechnikanlagen haben das Ende ihrer Lebensdauer erreicht; die weitgehend einbetonierten Installationen sind veraltet. Die Tragwerke der Bauten genügen den heutigen Normen nicht mehr, sie müssten für Erdbeben ertüchtigt werden. Ebenfalls ist die Anlage nicht angemessen hindernisfrei erschlossen. Die Schulanlage kann nur über einen Umweg barrierefrei erreicht werden. In den Schulgebäuden sind nur die wenigen Räume auf dem untersten Halbgeschoss hindernisfrei zugänglich. In den Gebäuden fehlt es an Gruppenarbeitsplätzen, einem Mehrzwecksaal und insbesondere Räumen für die Tagesbetreuung.
Die Stadt St.Gallen hat im Jahr 2011 einen offenen Projektwettbewerb für einen Neubau ausgeschrieben. Das Siegerprojekt mit der Bezeichnung «punkt.» schafft nutzungsflexible Unterrichts- und Betreuungsräume und gleichzeitig eine direkte Verbindung zwischen der Teufener Strasse und dem höhergelegenen Schulareal. Es werden Spiel- und Freiflächen geschaffen, der Pausenplatz bildet eine attraktive Terrasse. Eine Stärke des Projekts ist, dass durch den kompakten Neubau ein Entwicklungspotential für künftige Generationen auf dem westlichen Teil des Areals verbleibt.
Das Projekt wurde im Jahr 2013 gemäss den Empfehlungen des Preisgerichts und des Stadtrats überarbeitet. Anschliessend wurde das Projekt im Rahmen einer finanzpolitisch bedingten Verzichtsplanung zurückgestellt. Die Planung wurde im Jahr 2018 wiederaufgenommen und an die aktuellen Auflagen und Raumbedürfnisse des Betriebs angepasst.
Mit dem Neubauprojekt wird ein Schulhaus geschaffen, welches die aktuellen und prognostizierten betrieblichen Anforderungen erfüllt. Es bietet Platz für maximal zwölf Klassen. Weiter beinhaltet es eine Turnhalle und Räume für ein bedarfsgerechtes städtisches Tagesbetreuungsangebot, welches für maximal 111 Kinder am Spitzentag ausgelegt ist. Das neue Schulhaus schafft nicht nur für den Schulbetrieb und die Betreuung einen Mehrnutzen. Von den Aussenräumen, der Aula und der Sporthalle profitiert das gesamte Quartier. Der Neubau der Schulanlage Riethüsli soll als Pilotprojekt nach dem neuen Standard «Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS 2.0 Bildungsbauten» zertifiziert werden.
Die Kosten für das Neubauprojekt und den Rückbau der bestehenden Schulgebäude belaufen sich auf CHF 47,8 Mio. Angestrebt wird ein Bezug des Neubaus im Herbst 2025.
Die Volksabstimmung über den Neubau des Schulhauses Riethüsli findet am 29. November 2020