Mitteilung Stadt

St.Galler Wirtschaft erstaunlich widerstandsfähig

Die Firmen im Wahlkreis St.Gallen schätzen ihre Geschäftslage leicht positiver ein als der Durchschnitt in der Kernregion Ostschweiz. Dies hat eine Spezialanalyse zum Wahlkreis auf Grundlage einer Unternehmensumfrage in der Ostschweiz ergeben. Ein Auftragsrückgang und eine verminderte Nachfrage sowie zu hohe Personalbestände bleiben aber auch im zweiten Halbjahr die überwiegenden Corona bedingten Erschwernisse, insbesondere im Maschinenbau.

«Sowohl im Vergleich mit der Kernregion Ostschweiz als auch mit dem Kanton St.Gallen schätzen die Unternehmen im Wahlkreis St.Gallen ihre Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr leicht besser ein», schreibt Alessandro Sgro in seiner Spezialanalyse zur Wirtschaftslage des Wahlkreises St.Gallen. Der Chefökomom der IHK St.Gallen-Appenzell hat die Analyse auf Grundlage einer von der IHK St.Gallen-Appenzell und der IHK Thurgau durchgeführten Unternehmensumfrage angefertigt.

Der Spezialanalyse zufolge kommt bis jetzt vor allem der Dienstleistungssektor des Wahlkreises St.Gallen gut durch die Krise. Gut drei Viertel der Dienstleistungsunternehmen beurteile die eigene Geschäftsentwicklung als gut oder befriedigend, schreibt Sgro. Im Industriebereich wurde die eigene Geschäftslage hingegen von 48,9 Prozent der Unternehmen im Wahlkreis als schlecht beurteilt. Hier sei vor allem der Maschinenbau von «Corona-bedingten Erschwernissen» betroffen, erläutert der Chefökonom. Andererseits hätten St.Galler Unternehmen aber während der Pandemie «auch Chancen in den Bereichen Digitalisierung und Prozessoptimierung realisieren» können.

Für das zweite Halbjahr gehen die Unternehmen im Wahlkreis St.Gallen mehrheitlich von einer leichten Verbesserung bei den corona-bedingten Erschwernissen aus. Weniger Aufträge und zu hoher Personalbestand bildeten aber weiterhin die Hauptsorgen der Unternehmen, heisst es in der Spezialanalyse. Im Gegensatz zur Kernregion rechnen die Unternehmen im Wahlkreis St.Gallen stärker mit einer grösseren Konkurswelle – insbesondere im tertiären Sektor. Die eigene Liquidität könnte bei weiterem Andauern der Krise in den kommenden Monaten für viele Unternehmen ein Problem werden. Insgesamt zeigen sich die Ostschweizer Unternehmen bis jetzt erstaunlich widerstands- und anpassungsfähig. Die aktuelle Lage ist und bleibt aber fragil.