Geschäft: Gebäudeausweis

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer42.07.21
TitelGebäudeausweis
ArtKR Motion
ThemaVerkehr, Bau, Energie, Gewässer
FederführungBau- und Umweltdepartement
Eröffnung24.4.2007
Abschluss6.6.2007
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
AntragAntrag der Regierung vom 22. Mai 2007
VorstossWortlaut vom 24. April 2007
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Person27.6.2024
Abstimmungen
DatumTitelResultatöffentlich
JaBedeutungNeinBedeutungAbsent / Enthaltung
6.6.2007Eintreten56Zustimmung58Ablehnung66
6.6.2007Umwandlung in ein Postulat mit geändertem Wortlaut93Zustimmung17Ablehnung70
Statements
DatumTypWortlautSession
6.6.2007Wortmeldung

Der Umwandlung in ein Postulat ist zuzustimmen.

Es stimmt. In Europa wird dieser Gebäudenachweis zur Vorschrift europäische Richtlinien zur Einführung von Energieausweisen. In Deutschland ist entsprechende Verordnung verzeiht in der Vernehmlassung und soll frühestens im Sommer 2007 mit Übergangsfristen in Kraft gesetzt werden. Betroffen vom Energieausweis sind alle beheizbaren Wohnungen - nicht Wohngebäude - der Energieausweis ist auszustellen bzw. vorzulegen beim Bau, Änderungen oder Weiterungen von mehr als 50 Prozent und beim Verkauf oder Vermietung von Gebäuden. Ausgestellt werden darf dieser Ausweis von Architekten, Ingenieuren und Handwerksmeistern, die über eine entsprechende Ausbildung verfügen. In Deutschland soll bei älteren Einfamilienhäusern etwa 600 Franken kosten ohne ???, nur Energiebereich bewertet ohne die Haustechnik, Material und Innenraum. Er soll für zehn Jahre gelten. Die Vorteile verbunden mit einer vor Ort Beratung können sicher Schwachstellen des Gebäudes aufgedeckt werden, die vielfach mit kleinem Investitionsvolumen behoben werden können. Ebenfalls dient ein solcher Ausweis wenn das Gebäude in Ordnung ist der Vermarktung. Vorbehalte. Wichtig ist es, dass dieser Energiecheck auch seriös gemacht und kontrolliert wird. Ausbildungsbedarf ist hier sicher noch vorhanden. Lehrgänge zu Energieberatern werden im Gegensatz zu Deutschland bei uns nicht angeboten. In unserem Nachbarland sind vor allem die Handwerkskammern sehr aktiv in der Ausbildung von Energieberatern. Ebenfalls ist natürlich wichtig wie das Benutzerverhalten im Gebäude ist. Ich möchte nur darauf hinweisen mit einem Grad Temparaturreduktion kann 7 Prozent Energie gespart werden. Ich empfehle die Fakten genau auf den Tisch zu legen. Dann können wir schauen was Sinn macht. Vielleicht ist bis dann auch die Erfahrungen in europäischen Ländern da um die Wirkung zu kennen.

Session des Kantonsrates vom 6. Juni 2007, ausserordentliche Klima-Session
6.6.2007Wortmeldung

legt seine Interessen als Delegierter des kantonalen Hauseigentümerverbandes offen: Aus unserer Sicht aber ebenso aus Sicht vieler Fraktionskolleginnen und -kollegen aus der SVP-Fraktion besteht keine Notwendigkeit hier etwas neues einzuführen wo mit Aufwand verbunden ist. Was am Schluss mehr der Administration dient als letztlich dem Energiesparen. Wenn ich das Wort jetzt ergreife deshalb weil verschiedene Kolleginnen und Kollegen gar nicht eintreten wollen, d.h. sie wollen weder eine Umwandlung noch eine Gutheissung. Ich finde es korrekt wenn ich Sie jetzt schon informieren und nicht erst nach der Umwandlung in ein Postulat. Auch wenn jenes selbstverständlich weniger verbindlich ist weil es nur ein Bericht ist, so gesehen ist es das kleinere Übel, aber verzichten wir heute ganz auf Übel.

Session des Kantonsrates vom 6. Juni 2007, ausserordentliche Klima-Session
6.6.2007Wortmeldung

Zum Thema Gebäudeausweis: Für was brauchen wir ihn? Sie können heute einen Gebäudeausweis so ansehen wenn Sie einen Neubau erstellen mit einem Minenergie-Haus. Das sagt genügend aus. Wenn Sie einen Umbau realisieren, können Sie dieses auch im Minenergie-Stil machen und soweit haben Sie wiederum ein Gebäudeausweis. Wenn Sie einfach einen Umbau machen und dies nicht so effizient oder ordentlich ausführen, dass Sie in eine jetzige Ausweis die bereits vorgegebenen Strukturen erfüllen, dann brauchen wir ihn nicht. Es gibt heute genügend Möglichkeiten zum solch einen Ausweis - sprich Minenergie-Zertifizierung - zu erlangen und somit genügt das.

Session des Kantonsrates vom 6. Juni 2007, ausserordentliche Klima-Session
6.6.2007Wortmeldung

Die Regierung beantragt Umwandlung in ein Postulat und Gutheissung mit geändertem Wortlaut.

Session des Kantonsrates vom 6. Juni 2007, ausserordentliche Klima-Session
6.6.2007Wortmeldung

legt seine Interessen als Eigenheimbesitzer offen: Dem Antrag der Regierung ist zuzustimmen.

Ich würde direkt von einem Gebäudeausweis profitieren. Bei Personen mit einem kurzfristigen Denken klingt es sofort, Gebäudeausweis das könnte etwas kosten, da bin ich dagegen. Selbstverständlich wird die Erstellung eines Gebäudeausweises etwas kosten. Aber er stellt unter dem Strich einen bedeutenden Mehrwert für den Gebäudebesitzer und unsere Gesellschaft dar, welche die bescheidenen Kosten und an mehrfaches übertrifft. Zudem fordere ich in meinem Vorstoss die Erstellung eines Gebäudeausweises nur bei Handänderungen und Neubauten. Wenn ich ein Auto kaufe, erhalte ich auch einen Fahrzeugausweis welche mir wichtige Daten zu meinem Fahrzeug liefert. Ähnlich sehe ich dies beim Gebäude. Ein Gebäudeenergieausweis zeigt dem Besitzer auf wie sein Gebäude betreffend Energieeffizienz steht. Durch ihn sieht er wo Handlungsbedarf besteht, welche Massnahmen eine Verbesserung bringen. Er wird somit zu einem wichtigen Instrument bei gezielten und überlegten Gebäudesanierungen. Investitionen können gezielt und sinnvoll getätigt und nominiert werden. Zudem bietet er die nötige Transparenz bei einem Gebäudekauf oder einer Vermietung. Eine Interessentin oder ein Interessent erhält wichtige Angaben zum Gebäude welche an allfälligen Kauf oder eine Vermietung beeinflussen können. Der Ausweis motiviert den Besitzer sein Gebäude ökologisch und energiemässig zu verbessern da dadurch der Marktwert des Objekts gesteigert wird. Ich persönlich stelle mir einen Ausweis im Sinn des Landes Vorarlberg vor, welche nicht nur den Energieverbrauch und den Anteil von erneuerbaren Energiequellen festhält sondern auch die gesamte ökologische Qualität eines Gebäudes berücksichtigt. Ein weitsichtiger Gebäudebesitzer sieht die Vorteile dieses Ausweises. Ein kurzsichtiger, nur die Erstellungskosten. Seine Einführung wäre ein weiterer sinnvoller Mosaikstein, die angestrebte kantonale Energiepolitik auch real umzusetzen und damit auch wirtschaftliche Impulse für das lokale Gewerbe auszulösen. Unsere Nachbarländer sind von dem Nutzen des Gebäudeausweises überzeugt. Deshalb wird er in den EU-Ländern auch eingeführt. Die Regierung beantragt meine Motion in ein Postulat umzuwandeln und gutzuheissen. Dabei schreibt sie, dass die Erstellung eines Gebäudeenergieausweises bei Handänderung und Neubauten zu prüfen und allenfalls Antrag zu stellen sei. Mit dem Postulat 43.05.06 «Energieinstitut Kanton St.Gallen» wird die Regierung ein Gesamtkonzept für die künftige kantonale Energiepolitik vorlegen. Meine Erwartungen an diesen Bericht sind sehr hoch und ich hoffe, dass es dann wenn es konkret wird, vom Parlament auch Nägel mit Köpfen gemacht werden.

Session des Kantonsrates vom 6. Juni 2007, ausserordentliche Klima-Session