Geschäft: St.Galler Steuergelder für die Zerstörung von Landwirtschaftsland und gegen die Demokratie im Kanton Glarus?

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.24.39
TitelSt.Galler Steuergelder für die Zerstörung von Landwirtschaftsland und gegen die Demokratie im Kanton Glarus?
ArtKR Interpellation
ThemaGrundlagen und Organisation
FederführungBau- und Umweltdepartement
Eröffnung2.5.2024
Abschlusspendent
Letze Änderung4.7.2024
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
WortlautWortlaut vom 2. Mai 2024
AntwortAntwort der Regierung vom 2. Juli 2024
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
2.5.2024Person21.11.2024
2.5.2024Person21.11.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
18.9.2024Wortmeldung

Vogel-Bütschwil-Ganterschwil (im Namen von Vogel-Bütschwil-Ganterschwil / Zahner-Rapperswil-Jona): Die Interpellanten sind mit der Antwort der Regierung zufrieden.

Man könnte sich fragen, was St.Galler Kantonsräte auf Glarner Boden wollen. Es geht darum, dass beim Kerenzerbergtunnel, wo die Linth in den Walensee fliesst, die Linth zum Linthkonkordat gehört. St.Gallen ist mit 50 Prozent der grösste Anteilseigner des Linthkanals bzw. der Linth selber. Die Linthkommission als Führungsgremium des Linthkonkordats hat entschieden, dass die Linth dort aufgeweitet wird. Dafür sollen die Dämme und sechs Hektaren Kulturland zerstört werden.

Die Antwort auf die Interpellation hat zu unserem Nichtgefallen ergeben, dass sich auch die beiden St.Galler Vertreter – auf die Namensnennung verzichte ich – dafür ausgesprochen haben, dass der Kanton St.Gallen mit St.Galler Steuergeld auf dem Boden des Kanton Glarus Kulturland bzw. Biodiversitätsförderflächen zerstört, um den Fluss auszubreiten. Dass Flussaufbreitungen für den Hochwasserschutz nicht ideal sind, habe ich bereits vorher (51.23.86) ausgeführt. Etwas weiter unten beim Chli Gäsitschachen, wo man direkt in den Kerenzerbergtunnel fährt, wurde dasselbe Spiel schon einmal gemacht. Für 127 Mio. Franken wurde dort der Linthkanal zerstört und aufgeweitet. Acht Jahre dauerte es, bis alles voller Kies war. Es mussten 400'000 Franken aufgewendet werden, um alles auszubaggern und abzuführen. 2'400-mal musste der Lastwagen hinfahren.

Es kann aus unserer Sicht nicht sein, dass mit St.Galler Steuergelder Biodiversitätsförderflächen bzw. Wiesen im Kanton Glarus zerstört werden und dafür ein Haufen Geld eingesetzt wird – und das v.a. gegen den Willen der Glarner Bevölkerung. Im Jahr 2023 gab es extra eine Gemeindeversammlung in der Gemeinde Glarus Nord. 75 Prozent der Bürger stimmten dafür, dass die Gemeinde Glarus Nord alles unternehmen muss, um den Linthkanal zu erhalten. Wir setzen also nicht nur Steuergelder ein, sondern wir überstimmen auch diktiert von St.Gallen die lokale Bevölkerung. Das ist aus unserer Sicht nicht in Ordnung. Die Antwort hat viel Licht ins Dunkle gebracht und gibt auch im Kanton Glarus zu reden.

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