Geschäft: Ostschweizer Fachhochschule OST: Abgänge von renommierten Institutsleitenden und Dozierenden am Departement Soziale Arbeit – ist die Forschung und Lehre gefährdet?

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KomiteeKantonsrat
Nummer51.23.68
TitelOstschweizer Fachhochschule OST: Abgänge von renommierten Institutsleitenden und Dozierenden am Departement Soziale Arbeit – ist die Forschung und Lehre gefährdet?
ArtKR Interpellation
ThemaErziehung, Bildung, Kultur
FederführungBildungsdepartement
Eröffnung20.9.2023
Abschluss20.2.2024
Letze Änderung17.7.2024
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
WortlautWortlaut vom 20. September 2023
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 23. Januar 2024
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
20.9.2023Person30.10.2024
20.9.2023Person30.10.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
20.2.2024Wortmeldung

Sulzer-Wil (im Namen von Schöb-Thal / Sulzer-Wil): Die Interpellantin und der Interpellant sind mit der Antwort der Regierung teilweise zufrieden.

Es gibt neun Fachhochschulen in der Schweiz – eine Auswahl, die eine gewisse komfortable Ausgangslage darstellt. D.h. aber auch, dass zwischen den Fachhochschulen in der Schweiz ein Wettbewerb herrscht. Die Wege sind kurz, sowohl für die Studierenden als auch für die Dozierenden und Mitarbeitenden. Sie konnten das im vergangenen Jahr in der Presse nachverfolgen. Solche Konflikte, wie sie im Departement Soziale Arbeit der OST – Ostschweizer Fachhochschule stattgefunden haben und öffentlich wurden, schaden nicht nur dem Departement, sondern können der gesamten Fachhochschule schaden. Es ist – in Anführungs- und Schlusszeichen – eindrücklich, wie lange sich dieser Konflikt entwickelt hat: Zuerst die Missstimmung im Leitungsgremium aufgrund von organisatorischen und strukturellen Veränderungen – wohl v.a. initiiert von der damaligen Departementsleiterin –, die sich dann auf die Belegschaft ausgeweitet hat. Es gab diverse Kündigungen von renommierten Fachleuten, eine Gewerkschaftsvertreterin wurde verklagt usw. Nach diversen Abgängen und Kündigungen haben der Präsident des Hochschulrates und der Rektor zwar eine Reihe von Massnahmen zur Lösungsfindung initiiert, aber wir haben weiterhin den Eindruck, dass man die Departementsleitung wohl zu lange machen liess und zu spät interveniert hat. Rektor und Hochschulrat haben hier zu lange zugeschaut.

Was der Interpellantin und mir Sorgen macht: Es gab nicht nur diesen ausgewachsenen Konflikt im Departement Soziale Arbeit mit diversen Abgängen von profilierten und beliebten Dozierenden. Ich bekam noch nie so viel Feedback auf einen Vorstoss wie auf diesen. Leider habe ich auch von den anderen Standorten in Buchs und in Rapperswil viel Negatives gehört. Ich habe verschiedene Meldungen bekommen, dass es nicht gut läuft, dass es auch dort zu gewichtigen Abgängen von langjährigen Dozierenden gekommen ist, dass sogar ganze Institute gefährdet seien. Wir hören, dass die Fusion, die dadurch ausgelöste Mehrarbeit, der Kostendruck und die neue Führung der OST Gründe für diese Stimmung seien sowie der Befehlston der Fachhochschulleitung, der mangelnde Einbezug der Dozierenden, die fehlende Wertschätzung und auch die Sparmassnahme aus dem Jahr 2022 im Umfang von 2,7 Mio. Franken war ganz bestimmt nicht hilfreich für eine gedeihliche Entwicklung, auch wenn die Regierung damals versprochen hatte, diese Massnahme werde keinen Einfluss auf die Qualität der Lehre haben.

Es geht an der OST insbesondere um eine Haltungsfrage; um die Frage, was für eine Kultur dort gelebt wird und die Überzeugung, dass der Erfolg einer Hochschule insbesondere auch mit den Dozierenden fällt. Wir wünschen uns, dass die OST zum Wohle der Fachhochschule das Potenzial der Mitwirkung und der Mitbestimmung der Dozierenden wieder erkennt .

Session des Kantonsrates vom 19. bis 21. Februar 2024, Frühjahrssession