Geschäft: Brückenangebote für Jugendliche mit psychischen Erkrankungen

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.23.65
TitelBrückenangebote für Jugendliche mit psychischen Erkrankungen
ArtKR Interpellation
ThemaGesundheitspflege, Sozialversicherung, Sozialhilfe
FederführungGesundheitsdepartement
Eröffnung19.9.2023
Abschluss21.2.2024
Letze Änderung17.7.2024
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
WortlautWortlaut vom 19. September 2023
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 19. Dezember 2023
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
19.9.2023Person6.12.2024
19.9.2023Person6.12.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
21.2.2024Wortmeldung

Schulthess-Grabs (im Namen von Schulthess-Grabs / Hasler-Balgach): Die Interpellantinnen sind mit der Antwort der Regierung zufrieden.

Es ist Ihnen bekannt, dass gegenwärtig sehr viele Therapieplätze und spezifische Leistungsangebote für Betroffene mit psychischen Erkrankungen am Übergang von Jugendlichen und Erwachsenen hoch ist. Wir brauchen Therapieplätze. Die lange Wartezeit, das erhöhte Risiko, die Fehlplatzierung und die Therapieabbrüche können zu Störungsverschärfungen, Chronifizierungen und letztlich zur staatlichen Abhängigkeit der Betroffenen führen. Die IV-Berentungen sind in den letzten 20 Jahren exorbitant gestiegen. Die Stärkung der psychischen und psychosozialen Gesundheit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist der Regierung ein grosses Anliegen. Sie setzt sich für unterstützende Massnahmen zur Wiedereingliederung in den Schul- und Berufsalltag nach stationärer Versorgung in der Psychiatrie ein und beabsichtigt, die diesbezügliche Situation mit Lösungsansätzen aus dem Rahmenkonzept Adoleszentenpsychiatrie zu verbessern. Ich bin gespannt auf die effektive Umsetzung. Wir sind erfreut und erleichtert, dass der sich seit einigen Jahren abzeichnende Versorgungsengpass erkannt wird und entsprechende Massnahmen hoffentlich schnell umgesetzt werden.

Die Regierung schreibt, dass neben dem Aufbau von tagesklinischen Einheiten ein aufsuchendes Therapieangebot im Sinn eines Pilotprojekts vorgeschlagen wird. Auch das ist zu begrüssen und wird hoffentlich sehr schnell umgesetzt. Die Familien im Umfeld eines erkrankten Jugendlichen zu unterstützen, hilft einerseits den Betroffenen, zudem werden die meist ratlosen Eltern adäquat unterstützt. Auch dies ist ein besonders wichtiger Aspekt zur Verbesserung der Gesamtsituation.

Mit der letzten IV-Revision wurde eine versicherungstechnische Lücke geschlossen, die eine Anmeldung von Kindern und Jugendlichen im frühen Alter ermöglichen, um IV-Massnahmen frühzeitig einzusetzen. Wir sind zuversichtlich für eine optimale Zusammenarbeit zwischen den involvierten Playern. Das sicherzustellen, ist Aufgabe des Departementes. Die Regierung setzt sich dafür ein, die bestehenden geplanten Angebote für Jugendliche zur Eingliederung in den Schul- und Berufsalltag nach akutpsychiatrischer Versorgung zu fördern. Das ist sehr erfreulich, braucht aber Massnahmen und entsprechende Ressourcen. Eine optimale Verzahnung der medizinischen und schulischen Programme versprechen eine optimale und erfolgsversprechende Unterstützung. Das kann ich aus meinem Berufsalltag nur bestätigen. Ein besonderes Augenmerk möchte ich in unserer Gemeinde auf die Früherkennung und Prävention legen. Dafür werde ich Lehrpersonen auf die Problematik sensibilisieren. Darin sehe ich ein grosses Potenzial.

Session des Kantonsrates vom 19. bis 21. Februar 2024, Frühjahrssession