Geschäft: Sexuelle Übergriffe im Umfeld der katholischen Kirche: Aufarbeitung gefordert

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.23.48
TitelSexuelle Übergriffe im Umfeld der katholischen Kirche: Aufarbeitung gefordert
ArtKR Interpellation
ThemaGrundlagen und Organisation
FederführungDepartement des Innern
Eröffnung18.9.2023
Abschlusspendent
Letze Änderung18.10.2023
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
WortlautWortlaut vom 18. September 2023
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 20. September 2023
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
18.9.2023Gremium2.6.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
20.9.2023Wortmeldung

Surber-St.Gallen (im Namen der SP-Fraktion): Die Interpellantin ist mit der Antwort der Regierung zufrieden.

Es ist erschütternd, was durch diese Studie, welche die Universität Zürich geführt hat, zutage gekommen ist. Die grosse Zahl an Missbrauchsfällen, die alleine im Jahr der Untersuchung aufgedeckt wurden, erschüttert uns und macht sehr betroffen. Die Regierung bringt ganz deutlich zum Ausdruck, dass auch sie sehr betroffen ist, und sie spricht hier ihr grosses Bedauern gegenüber den Missbrauchsopfern aus. Für uns ist klar: Es steht die katholische Kirche hier in der Verantwortung. Wir haben ein schwieriges System, welches auch das Vertuschen dieser Missbräuche ermöglicht hat, insbesondere aufgrund der Parallelstruktur mit dem kirchlichen Recht neben dem staatlichen Recht und Prozessen, denen innerhalb der Kirche gefolgt wurde und gefolgt wird.

Die Regierung räumt ein, dass auch die Verantwortung des Staates in dieser Sache überprüft werden muss, denn es waren Aufgaben an die Kirchen delegiert. Es wurden Heime geführt, in welchen Kinder über fürsorgerische Massnahmen untergebracht waren. Dafür, dass die Regierung nun bereit ist, diese Untersuchungen, welche im Rahmen der Untersuchungen über die fürsorgerischen Zwangsmassnahmen bereits eingeleitet und vorgesehen sind, auszuweiten, sind wir dankbar. Das ist entscheidend, denn der Staat steht ebenfalls in der Verantwortung. Von grosser Bedeutung ist auch eine unabhängige Anlaufstelle, denn es ist klar: Gerade dieses Innerkirchliche hat dazu geführt, dass die Missbräuche nicht zutage gekommen sind und den staatlichen Behörden nicht bekannt wurden. Es ist von grosser Bedeutung, dass eine unabhängige Anlaufstelle besteht, welche ermöglicht, dass die staatlichen Stellen wirklich auch eingeschaltet werden und dass dies nicht innerkirchlich bleibt. In diesem Sinne auch hier ein Dank an die Regierung. Meine Zeit ist zu Ende. Man müsste zu dieser Situation noch sehr viel sagen. Wir haben das Postulat 43.23.01 «Sexueller Missbrauch im Umfeld der katholischen Kirche: Verhältnis zwischen Kanton und Religionsgemeinschaften überprüfen» eingereicht. Wir werden sicherlich in dieser Sache weiterdiskutieren.

Session des Kantonsrates vom 18. bis 20. September 2023, Herbstsession
19.9.2023Wortmeldung

Dürr-Gams, Ratsvizepräsidentin: Die Regierung bestreitet die Dringlichkeit nicht. Wird die Dringlichkeit aus der Mitte des Rates bestritten? Das ist nicht der Fall. Damit stelle ich Dringlicherklärung der Interpellation fest.

Session des Kantonsrates vom 18. bis 20. September 2023, Herbstsession