Geschäft: Wahl der Präsidentin oder des Präsidenten des Kantonsrates der Amtsdauer 2023/2024
Komitee | Kantonsrat |
---|---|
Nummer | 11.23.02 |
Titel | Wahl der Präsidentin oder des Präsidenten des Kantonsrates der Amtsdauer 2023/2024 |
Art | KR Mutation Wahl |
Thema | Grundlagen und Organisation |
Federführung | Kantonsrat |
Eröffnung | 10.2.2023 |
Abschluss | pendent |
Letze Änderung | 17.5.2023 |
vertraulich | Nein |
öffentlich | Ja |
dringend | Nein |
Publiziert | Typ | Titel | Datei |
---|---|---|---|
12.6.2023 | Antrag | Wahlvorschlag der SP-Fraktion vom 12. Juni 2023 |
Datum | Typ | Wortlaut | Session |
---|---|---|---|
12.6.2023 | Wortmeldung | Schöb-Thal, Ratspräsidentin: Ich bedanke mich bei der Familie Zeller-Pana für das künstlerische Intermezzo. Die Familie Zeller-Pana wohnt in der Gemeinde Thal, im Ortsteil Staad, und besteht aus Vater Cornel Pana, Mutter Andrea Zeller sowie den Töchtern Ioana, Elena und Timea. Elena, die Sie eben gehört haben, ist gerade zehn Jahre alt geworden und spielt seit der 1. Klasse Geige. Ihr Feuer für die Musik hat sie früh entdeckt, wie schon damals ihr Vater Cornel, der bereits im Kindergartenalter wusste, dass er Panflötist werden möchte. Seine Ausbildung auf der Panflöte genoss er an der Musikhochschule Bukarest. Rund um den Globus begeistert er das Publikum mit seiner einmaligen Technik und liebt es, sein Wissen als Pädagoge weiterzugeben. Seit über 20 Jahren musiziert er zusammen mit seiner Frau Andrea Zeller, die in Feldkirch und am Mozarteum Salzburg Klavier studierte. Vielen herzlichen Dank! | Session des Kantonsrates vom 12. bis 14. Juni 2023, Sommersession |
12.6.2023 | Struktur | Auftritt der Familie Zeller-Pana aus Staad: Andrea (E-Piano) und Elena (Geige) Zeller sowie Cornel Pana (Panflöte). Sie spielen: | Session des Kantonsrates vom 12. bis 14. Juni 2023, Sommersession |
12.6.2023 | Wortmeldung | Schöb-Thal, Ratspräsidentin: Ich bedanke mich für Ihre Wahl und freue mich, dass ich nun für ein Jahr den Kantonsrat präsidieren und mich in den Dienst unseres wunderschönen Kantons stellen darf. Sie haben an Ihrem Platz ein Glas Thaler Quittengelee mit meiner kurzen Botschaft «Respekt. Keinen Vorteil aus Funktion, Grad und Alter ziehen! Einer ist keiner – zusammen sind wir stark!» erhalten. Dies ist einer der Grundsätze, den wir im schweizerischen Feuerwehrwesen in der Offiziersausbildung lehren. Sie finden ihn im «Reglement Einsatzführung» der Feuerwehr Koordination Schweiz FKS unter den Sozialkompetenzen auf S. 16. Den ersten Teil des Grundsatzes – Keinen Vorteil aus Funktion, Grad und Alter ziehen! – haben Sie ähnlich in der Eidesformel geschworen, als Sie Kantonsrätin oder Kantonsrat wurden. Dort hiess es: «... mit aller Gewissenhaftigkeit und Treue, ohne Ansehen der Person ...» Sie erinnern sich. Beide Tätigkeiten, diejenige in der Milizfeuerwehr und diejenige im Kantonsrat als Milizsystem, erfolgen auf der Bereitschaft, seine Freizeit zur Verfügung zu stellen und sich auf multikulturelle Gemeinschaften einzulassen. Damit dies gelingt, ist gegenseitiger Respekt unabdingbar. In einem Milizsystem bringen die Menschen grosses Fachwissen aus ihrem beruflichen wie auch aus ihrem soziogesellschaftlichen Umfeld mit. Dies ist m.E. äusserst wertvoll, um ganzheitliche Lösungen zu finden, sofern alle Beteiligten selbstkritisch die eigene Haltung in der Diskussion reflektieren. Das Gegenüber so zu respektieren, dass ein konstruktiver Austausch möglich ist, die Stärken des Anderen anerkannt werden und somit gemeinsam auf ein Ziel hingearbeitet werden kann, das wünsche ich mir für unsere Arbeit im Kantonsrat. So, wie wir es in der Feuerwehr lehren und leben. Zur Quitte: Wussten Sie, dass die Quitte indirekte Namensgeberin für die Marmelade ist? Portugiesisch «marmelo» oder Griechisch «mélimēlon» für Honigapfel. Ursprünglich ist sie aus dem östlichen Kaukasus zu uns gekommen, sozusagen eine Einwanderin. Seit ich auf der Welt bin, ist sie in der Schweiz verankert und auf vielen Bauernhöfen und in vielen Gärten ein fester Bestandteil, so auch in unserem Garten. Bei der Frucht handelt es sich um eine sogenannte Scheinfrucht, da sie im Aufbau Äpfeln und Birnen ähnelt. Sie gehört zu den letzten Früchten im Saisonkalender und wird von September bis November geerntet. Die Früchte sind wollig, haarig umwickelt, wie die Zähne der Sprechenden. Der Saft ist leicht bitter, wie die Diskussionen bezüglich sozialer Gerechtigkeit im Kantonsrat. Der Gelee ist süss wie Honig, schmackhaft zum Frühstück oder erstklassig zur Käseplatte, wie das gesellige Zusammensein ausserhalb dieses ehrwürdigen Kantonsratssaals. Die Quitte als solche steht für Klugheit. Möge der Verzehr dieser Köstlichkeit Ihre weisen Entscheidungen im Rat und kluge politische Vorstösse fördern. Nach Ansicht meiner Schwägerin Bernadette aus Gams verkörpert der Baum die Eigenschaften einer Kantonsratspräsidentin. Kraft und Anpassungsfähigkeit, Standfestigkeit in stürmischen Situationen, Äste, die in den Himmel ragen für Visionen und in die hintersten Winkel des Kantons reichen fürs Beziehungsnetz. Mein Mann Thomas und ich haben vor Weihnachten unsere Früchte eingemacht. Omi und ich kontrollierten und verzierten die Gläser letzte Woche. Das Resultat halten Sie heute in Ihren Händen. Geniessen Sie es. Zur Klärung der Ingredienzen, um allfällige politische Vorstösse abzufedern: Obst, Wasser, Energie und Arbeit ist original Thaler Handwerk. Das Konfitürenglas und der Gelierzucker kommen aus der Landi Goldach. Dessen Herkunft ist mir nicht bekannt. Ich bin aber sicher, dass es kein Schweizer Hergiswilerglas ist. Jäger-Vilters-Wangs, ein tolles Jahr liegt hinter uns. Etliche Stunden und Tage haben wir politisch gemeinsam erleben dürfen und uns so weiterbilden können. Ich bedanke mich für die persönlichen Gespräche und die konstruktiven Diskussionen. Ich bedanke mich aber auch für die Möglichkeit, dass ich mich an Deiner Seite für mein Präsidialjahr vorbereiten durfte. Schön und lehrreich war es. Ich hoffe, dass Du fortan auch ohne mich zu Deiner Rechten während der Session genügend Wasser trinkst, damit der Blutkreislauf sichergestellt ist. Das Entgegenwirken der Unterzuckerung hingegen hast Du voll im Griff. Ich entschuldige mich bei Deinem Fraktionspräsidenten, dass ich den Auftrag, Dich während unserem gemeinsamen politischen Jahr unter die Haube zu bringen, nicht erfüllt habe. Ab heute hast Du wieder mehr Zeit. Vielleicht gelingt es mir in meinem Präsidialjahr. Nebst der obligaten Glocke, die ganz sicher einen Ehrenplatz in Deinem Zuhause haben wird, möchte ich Dir ein weiteres Geschenk meinerseits überreichen, damit die drei typischen «Jens-Bewegungen» weniger werden: Wo ist mein Autoschlüssel? Wo ist mein Natel? Wo ist mein Feuerzeug? Eine Männerhandtasche, damit Dein Natel, Deine Raucherwaren und Dein Autoschlüssel versorgt sind. Ein Reeloq: Falls Du ohne Männerhandtasche unterwegs bist, kannst Du Dein Natel befestigen und hast es immer auf bzw. an Dir. Ein Fotobuch mit einer persönlichen Widmung, das Dich stets an Dein Präsidialjahr erinnern soll. Ich wünsche Dir alles Gute, viel Freude beim Votieren im Rat, dass auch u.a. Monstein-St.Gallen Deine politischen Ansichten kennen lernen wird. Denke daran: «Einer ist keiner – nur zusammen sind wir stark!» Nein, dieser Text wurde nicht von ChatGPT geschrieben, er entspringt vollumfänglich der geistigen Quelle der Sprechenden. | Session des Kantonsrates vom 12. bis 14. Juni 2023, Sommersession |
12.6.2023 | Beschluss | Der Kantonsrat wählt zur Präsidentin des Kantonsrates für die Amtsdauer 2023/2024: Wahlprotokoll: – Zahl der ausgeteilten Stimmzettel: 116 Gültige Stimmen haben erhalten: | Session des Kantonsrates vom 12. bis 14. Juni 2023, Sommersession |
12.6.2023 | Wortmeldung | Jäger-Vilters-Wangs, Ratspräsident: Nun ist es so weit: Jetzt sitze ich hier, um meine Amtszeit als Präsident des Kantonsrates zu beenden. Falls Sie eine Träne über meine Wangen rollen sehen, ist es nicht wegen der Wehmut, die ich habe, sondern ganz einfach wegen der Zugluft hier oben auf dem Präsidentenstuhl. Spass beiseite. Ich hatte grosse Freude und war enorm stolz, dieses Amt innezuhaben, und ich danke Ihnen allen für Ihr Vertrauen, Ihre Unterstützung und die hervorragende Zusammenarbeit, v.a. aber auch meiner Fraktion, die mich überhaupt als erstes nominierte. Ich möchte es nicht unterlassen, meiner Arbeitgeberin, die Gemeinde Vilters-Wangs, und speziell meinem Schulleiter Marcel John sowie dem Schulpräsidenten Meinrad Gartmann für die Unterstützung und das Verständnis von ganzem Herzen zu danken. Ebenso danke ich meiner Schulklasse für das Verständnis, wenn sie hin und wieder auf mich verzichten musste. Möglicherweise war das auch gar nicht so tragisch für sie. Ich möchte mich auch bei allen Mitarbeitenden des Kantonsrates bedanken, die mir während meiner Amtszeit stets professionell zur Seite gestanden haben. Sie haben mich unterstützt und dafür gesorgt, dass alle Abläufe im Kantonsrat reibungslos funktionieren. Namentlich erwähnen möchte ich den Leiter der Parlamentsdienste Lukas Schmucki und meine gute Seele Astrid Baumgartner, die immer und zu jeder Zeit für mich da war. Ich habe im vergangenen Jahr viel gelernt und ich bin dankbar für die Möglichkeit, als Kantonsratspräsident mit Ihnen allen zusammengearbeitet zu haben. Es war mir ein grosses Vergnügen, den Vorsitz der Sessionen zu führen und die wichtigen Diskussionen und Entscheidungen zu leiten, die unseren Kanton betreffen. Es war mir ein Anliegen, die Sessionen effizient, zielgerichtet und mit einer Prise Humor zu führen. Ich hoffe, dies ist mir einigermassen gelungen. Ich habe mein Präsidialjahr unter das Motto «Zimmä stuu – wieter chuu» gestellt. Dies erlebte ich an vielen Vereins- und Verbandsanlässen und spürte dabei, wie wichtig unser Milizsystem ist. Die Fronarbeit in den Vorständen ist enorm wichtig, jedoch bröckelt dies, und sogar ganz grosse Sportverbände haben enorm Mühe, ihren Vorstand zu besetzen. Diese Richtung ist für unsere Gesellschaft ein Problem, und da muss sich auch die Politik bewegen. Ohne engagierte und kompetente Vorstandsarbeit können Vereine und Verbände nur schwerlich erfolgreich arbeiten und ihre Ziele erreichen. Es war mir eine besondere Freude, viele unterschiedliche Persönlichkeiten im Kantonsrat kennen zu lernen und zu sehen, wie wir uns auf gemeinsame Ziele einigen und gemeinsam an neuen Lösungen arbeiten konnten. Sie haben mich persönlich herausgefordert und zwischendurch aus meiner Komfortzone geholt, z.B. Rüegg-Eschenbach. Dies hat mich aber auch weitergebracht und gestärkt. V.a. die Zusammenarbeit im Präsidium war geprägt von Vertrauen und zielgerichtetem Arbeiten. Dafür möchte ich allen im Präsidium ganz herzlich danken. Vielfach kommt die Frage auf, was man als Kantonsratspräsident bewirken kann. Im Präsidium haben wir in meinem Amtsjahr einiges bewirken können. Wir haben das Abstimmungsbüchlein neu gestaltet und v.a. den Passus «einfache Sprache» eingebracht. Wir haben der Jugend eine Stimme gegeben, indem wir die Fragen des Jugendparlaments als Einfache Anfrage des Präsidiums in den ordentlichen Vorstossprozess eingebracht haben. Das Luziensteig-Treffen wurde neu gegründet, wo sich die Ratspräsidentinnen und -präsidenten sowie die Ratsvizepräsidentinnen und -vizepräsidenten des Fürstentums Liechtenstein und des Kantons Graubünden in der Legislative treffen, um sich informativ auszutauschen. Denn auch hier gibt es Anliegen, die über die Kantons- und Landesgrenzen hinaus diskutiert werden müssen. Auch das Standortgespräch als direkter Vorgesetzter mit dem Leiter Parlamentsdienste war ein Novum. Wir haben dazu einen Ausschuss im Präsidium gebildet, mit dem der Kantonsratspräsident oder die Kantonsratspräsidentin, der Vizepräsident oder die Vizepräsidentin und der oder die dienstälteste Fraktionspräsidentin bzw. -präsident diese Gespräche führen. Ganz speziell danken möchte ich meiner Vizepräsidentin Andrea Schöb. Ich durfte mit ihr ein tolles Jahr verbringen. Stolz darf ich sagen, dass wir ein geniales Team bildeten. Sie hat sich nie in den Vordergrund gestellt und hat mich immer unterstützt, sei es mit guten Ratschlägen für meine Gesundheit oder auch mit tatkräftiger Unterstützung, dass ich genügend trinke, um nicht irgendwann oder irgendwo von der Stange zu fallen. Ich wünsche Dir, liebe Andrea, alles Gute für das kommende Jahr. Ich weiss, dass Du das Amt genauso leidenschaftlich und engagiert ausführen wirst wie ich. Ich werde immer dankbar sein für die Zeit und für die unvergesslichen Erinnerungen, die ich als Präsident des Kantonsrates sammeln konnte. Ich war viel unterwegs und habe viel erlebt. Ein paar Zahlen interessieren Sie vielleicht: Ich durfte an 172 verschiedenen Anlässen das Parlament vertreten. Dabei durfte ich 62 Reden halten und habe insgesamt 15'274 Kilometer absolviert. Für Sie nicht staatstragend, jedoch für mich persönlich schon war die Zunahme von 13 Kilo Lebendgewicht. Dies wird jetzt aber drastisch nach unten korrigiert. Ich bin der Überzeugung, dass der Kantonsratspräsident oder die Kantonsratspräsidentin im Amtsjahr in jeglicher Hinsicht keine Partei- oder Verbandsarbeit ausübt, denn in diesem Jahr ist man für das gesamte Parlament verantwortlich und vertritt dies auch so an allen Anlässen. Nach dreijähriger politischer Abstinenz im Präsidium freue ich mich wieder auf das direkte Politisieren und Debattieren. Monstein-St.Gallen sagte zu mir in einer Diskussion: Seit er im Rat sei, habe er mich noch nie in einer Debatte erlebt und wisse gar nicht richtig, wie meine politische Haltung sei. Nun ist die Zeit gekommen, dass mich Monstein-St.Gallen bald erleben wird, ganz nach dem Spruch von meinem Jugend-Idol Arnold Schwarzenegger alias Terminator: «I'll be back». Es war mir eine Ehre, danke. | Session des Kantonsrates vom 12. bis 14. Juni 2023, Sommersession |