Geschäft: Wirtschaftliche Leistungserfüllung durch Konzert und Theater St.Gallen: Was unternimmt die Regierung?

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.23.23
TitelWirtschaftliche Leistungserfüllung durch Konzert und Theater St.Gallen: Was unternimmt die Regierung?
ArtKR Interpellation
ThemaErziehung, Bildung, Kultur
FederführungDepartement des Innern
Eröffnung15.2.2023
Abschlusspendent
Letze Änderung11.9.2023
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 15. Februar 2023
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 5. September 2023
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
15.2.2023Person21.11.2024
15.2.2023Person27.6.2024
15.2.2023Person21.11.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
20.2.2024Wortmeldung

Suter-Rapperswil-Jona (im Namen von Suter-Rapperswil-Jona / Schmid-Buchs / Daguati-St.Gallen): Die Interpellantin und die Interpellanten sind mit der Antwort der Regierung teilweise zufrieden.

Konzert und Theater St.Gallen (KTSG) musste ein paar Stürme überstehen: weniger Publikum wegen veränderter Kundenbedürfnisse, gleichzeitig Überschüsse von mehreren Millionen Franken aufgrund der Corona-Hilfen, vergessen gegangene Scheinwerfer mit hohen Kosten für den Kanton, personelle Spannungen nach dem Wechsel des Direktors und die abrupte Demission des Verwaltungsratspräsidenten.

Dabei ist KTSG nicht eine Nebensächlichkeit, sondern eine der grössten und wichtigsten Kulturinstitutionen unseres Kantons. Der Kanton stemmt nicht nur die bauliche Erneuerung, sondern alimentiert KTSG darüber hinaus mit rund 20 Mio. Franken jährlich. Keine andere kulturelle Einrichtung wird auch nur annähernd in diesem Ausmass unterstützt. Dies ist politisch gewollt, bringt aber eine ganz besondere Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit mit sich – hinsichtlich der wirksamen Verwendung der hohen Subventionen und hinsichtlich guter Geschäftsführung.

Leider bleiben die Antworten der Regierung auf unsere Interpellation mehrheitlich im Vagen und Ungefähren. Kein Wort zu den Problemen der letzten Jahre, stattdessen der Hinweis auf einen Bericht aus dem Jahr 2018, der auch Positives zu KTSG zu berichten wusste. Dass es viel Positives zu KTSG zu berichten gibt, möchten wir ausdrücklich anerkennen. Und dass z.B. während der Pandemie die Auslastung sank, ist klar und wird von niemandem zum Vorwurf gemacht. Doch mit dieser Art, angestrengt Frohbotschaften zu suchen und die bestehenden Probleme nicht anzusprechen, wirkt die Regierung beschönigend, und es kommen Zweifel auf, ob tatsächlich die Bereitschaft besteht, auch bei KTSG genau hinzuschauen.

Umso bedenklicher sind daher die ungelösten Governance-Probleme. Ein Verwaltungsrat mit 18 Mitgliedern und die Doppelrolle des zuständigen Regierungsmitglieds sind schlicht nicht mehr zeitgemäss und gehören – wie überall sonst auch – schon längst revidiert. Die Antwort der Regierung macht deutlich, dass so eine wirksame Kontrolle von KTSG kaum möglich ist. Kontrolliert werde nämlich, indem KTSG an das Amt für Kultur Bericht erstatte. Dies mit dem Resultat, dass die Stelle, die KTSG kontrolliert, von derselben Person geleitet wird wie KTSG selbst, d.h. die Vorsteherin des DI kontrolliert sich letztlich selbst. Dass ein solcher Meccano keiner vernünftigen Governance entspricht, sollte allen klar sein.

Ein Lichtblick ist deshalb, dass die Regierung in Aussicht stellt, eine Beteiligungsstrategie zu erarbeiten, die auch die offenen Governance-Fragen anschaut. Im Bericht von 2018 sei nämlich eine solche Beteiligungsstrategie empfohlen worden. Meine Damen und Herren, seit diesem Bericht sind sechs Jahre vergangen. Die Regierung hätte also mehr als genug Zeit gehabt, die fehlende Beteiligungsstrategie zu erarbeiten. Offenbar hatten und haben es die Verantwortlichen aber nicht eilig, die schwierigen Themen anzugehen. Wir erwarten von der Regierung endlich mehr Engagement in dieser wichtigen Sache.

Session des Kantonsrates vom 19. bis 21. Februar 2024, Frühjahrssession