Hauser-Sargans: Die Interpellantin und die Interpellanten sind mit der Antwort der Regierung teilweise zufrieden.
Die Frage nach der Bewilligung für eine Schule, die unhaltbare Lernerfolge – wie den Erwerb der Mathematik bis zum Ende der Oberstufe in zehn Tagen – verspricht, wird nicht beantwortet. Offenbar fehlt der Mut zur notwendigen Klarheit, dass ein solches Versprechen blanker Unsinn ist. Dass keine klare Abgrenzung zu dieser «Hokuspokus-Pädagogik» erfolgt, ist enttäuschend. Hingegen sind wir beruhigt, dass die Prüfung der Erfüllung der Bewilligungskriterien im Rahmen der Aufsicht über den Betrieb der Privatschule fortgesetzt wird. So werden die philosophischen Hintergründe dieser Schule mit den Begriffen Anastasia und Schetinin noch näher analysiert, da diese in den eingereichten Unterlagen nicht auftauchten, sondern erst im Zusammenhang mit einem Werbeprospekt der Schule und der Medienberichterstattung. Dass diese Schule etwas zu verstecken suchte, scheint zumindest nicht unwahrscheinlich. Hinsichtlich der getätigten Aufsicht lassen sich in der Antwort der Regierung wiederholt folgende Begriffe lesen: «soweit mit zumutbarem Aufwand nachprüfbar», «im Rahmen der Verhältnismässigkeit eine vollständige und lückenlose Recherche nicht möglich», «Beaufsichtigung bedarfsorientiert» oder «die Schule sei mit qualifizierter Intensität zu überprüfen». Mit Verlaub, so umschreibt man mangelhafte Klarheit oder leicht zu unterlaufende Regeln. Diesbezüglich empfehlen wir mehr Klarheit, sonst könnten Einschätzungen von Aufsichtsmängeln zunehmen. Den Grundsatz der Nichteinflussnahme auf ideologische Hintergründe teilen wir, jedoch besteht ein schmaler Grat zwischen dieser Nichteinflussnahme und der impliziten Unterstützung rassistischer Pädagogik. Rassistische Pädagogik hat längst gelernt, ihren Rassismus während Aufsichtsbesuchen nicht zu zeigen. Wir begrüssen es, dass zwischen August und Oktober 2022 bereits mehrere Kontakte – auch nicht angekündigte – stattgefunden haben. Aus den Tabellen zu den Anteilen von Privatschulen über alle Stufen kann gelesen werden, dass die Volksschule in unserem Kanton nicht ernsthaft durch Privatschulen konkurrenziert wird und dass dubiose Privatschulen auf wenig Resonanz stossen.