Geschäft: Bodenschutz: St.Galler Strategie für entwässerte Böden

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.22.40
TitelBodenschutz: St.Galler Strategie für entwässerte Böden
ArtKR Interpellation
ThemaLandwirtschaft, Tierhaltung, Waldwirtschaft, Umweltschutz
FederführungVolkswirtschaftsdepartement
Eröffnung20.4.2022
Abschlusspendent
Letze Änderung19.8.2022
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 20. April 2022
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 16. August 2022
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
20.4.2022Person21.11.2024
20.4.2022Person21.11.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
27.11.2023Wortmeldung

Bisig-Rapperswil-Jona (im Namen von Bisig-Rapperswil-Jona / Sennhauser-Wil): Die Interpellanten sind mit der Antwort der Regierung zufrieden.

Die Regierung anerkennt die Bedeutung von Mooren und Feuchtgebieten für die Biodiversität, den Wasserhaushalt und das Klima. Sie weist zu Recht darauf hin, dass heute Moor- und Halbmoorböden wichtige Produktionsgrundlagen für die Landwirtschaft sind. Um die wirtschaftliche und ökologische Leistungsfähigkeit der 5'000 Hektaren Moor- und Halbmoorböden zu erhalten, braucht es zusätzliche Anstrengungen und ein koordiniertes Vorgehen.

Auf der einen Seite sind die übrig gebliebenen Moore klein und isoliert, und auf der anderen Seite ist das landwirtschaftliche Ertragspotenzial von entwässerten Moorböden gefährdet. Durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung wird den ehemaligen Moorböden nämlich Sauerstoff zugesetzt und das organische Material beginnt sich zu zersetzen. Durch den Substanzverlust und die erneute Vernässung verlieren die Böden allmählich ihr landwirtschaftliches Ertragspotenzial.

Wir sehen grundsätzlich drei Varianten für die zukünftige Nutzung ehemaliger Moorböden:

1. Sie können weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden. Dafür braucht es irgendwann Erneuerungen von Drainagen und gegebenenfalls auch grossflächige Bodenverbesserungen.

2. Die landwirtschaftliche Nutzung kann angepasst werden, sprich weniger intensiv, kein Ackerbau mehr. Der Fokus liegt bei der Grünlandbewirtschaftung.

3. Flächen mit hohem Regenerationspotenzial können aktiv oder passiv renaturiert werden.

Diese drei Varianten müssen aufeinander abgestimmt werden, insbesondere in Gebieten, in denen sich die Interessen überlagern. Wir möchten daher die Regierung ermutigen, die erwähnte doppelte Positivplanung, die sowohl Vorranggebiete für landwirtschaftliche Bodenverbesserungsmassnahmen als auch prioritäre Flächen für Moorergänzungen definiert, an die Hand zu nehmen. Wir würden uns auch freuen, wenn das Landwirtschaftliche Zentrum SG (LZSG) in Salez innovative Pilotprojekte zu Alternativnutzungen von sich vernässenden Flächen starten würde.

Session des Kantonsrates vom 27. bis 29. November 2023, Wintersession