Geschäft: Berichterstattung 2022 der Staatswirtschaftlichen Kommission (Prüfungstätigkeit 2021/2022)
Komitee | Kantonsrat |
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Nummer | 82.22.03 |
Titel | Berichterstattung 2022 der Staatswirtschaftlichen Kommission (Prüfungstätigkeit 2021/2022) |
Art | KR Berichterstattung |
Thema | Grundlagen und Organisation |
Federführung | Kantonsrat |
Eröffnung | 23.3.2022 |
Abschluss | pendent |
Letze Änderung | 9.6.2022 |
vertraulich | Nein |
öffentlich | Ja |
dringend | Nein |
Publiziert | Typ | Titel | Datei |
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31.3.2022 | Bericht | Bericht der Staatswirtschaftlichen Kommission vom 10. März 2022 |
Datum | Akteur | Titel | Letze Änderung |
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31.3.2022 | Gremium | Beteiligung - Staatswirtschaftliche Kommission 2020/2024 | 24.6.2024 |
Datum | Titel | Resultat | öffentlich | ||||
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Ja | Bedeutung | Nein | Bedeutung | Absent / Enthaltung | |||
15.6.2022 | Ziff. 2 Bst. a der Anträge der Staatswirtschaftlichen Kommission | 101 | Zustimmung | 0 | Ablehnung | 19 | |
15.6.2022 | Ziff. 2 Bst. b der Anträge der Staatswirtschaftlichen Kommission | 101 | Zustimmung | 0 | Ablehnung | 19 | |
15.6.2022 | Ziff. 2 Bst. c der Anträge der Staatswirtschaftlichen Kommission | 105 | Zustimmung | 0 | Ablehnung | 15 |
Datum | Typ | Wortlaut | Session |
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15.6.2022 | Beschluss | Der Kantonsrat stimmt Ziff. 2 Bst. c der Anträge der Staatswirtschaftlichen Kommission mit 105:0 Stimmen zu. | Session des Kantonsrates vom 13. bis 15. Juni 2022 |
15.6.2022 | Beschluss | Der Kantonsrat stimmt Ziff. 2 Bst. b der Anträge der Staatswirtschaftlichen Kommission mit 101:0 Stimmen zu. | Session des Kantonsrates vom 13. bis 15. Juni 2022 |
15.6.2022 | Beschluss | Der Kantonsrat stimmt Ziff. 2 Bst. a der Anträge der Staatswirtschaftlichen Kommission mit 101:0 Stimmen zu. | Session des Kantonsrates vom 13. bis 15. Juni 2022 |
15.6.2022 | Wortmeldung | Jäger-Vilters-Wangs, Ratspräsident, stellt Kenntnisnahme vom Bericht der Staatswirtschaftlichen Kommission fest. | Session des Kantonsrates vom 13. bis 15. Juni 2022 |
15.6.2022 | Wortmeldung | Abschnitt 4.2.3.a (17. und 18. Strassenbauprogramm). Widmer-Wil: Ich war bereits Mitglied der Kommission, die das 17. Strassenbauprogramm vor dreieinhalb Jahren vorberaten hat, und bin jetzt Mitglied der Subkommission, welche eine entsprechende Überprüfung vorgenommen hat. Ich spreche zu einem Punkt, der den Rat schon seit einiger Zeit beschäftigt. Er ist beschrieben auf S. 21, es geht um die Busbuchten. Bereits anlässlich der Beratung des Strassenbauprogramms am 17. September 2018, also vor dreieinhalb Jahren, wurde von unserem Rat ein Auftrag gutgeheissen, wonach neue Haltestellen für Busse wenn immer möglich als separate Busbuchten zu realisieren sind. Dreieinhalb Jahre später müssen wir feststellen, dass leider die entsprechenden Stellen des Kantons im Baudepartement diesem Auftrag nur ungenügend nachgekommen sind. Ich habe Klagen aus verschiedenen Gegenden des Kantons St.Gallen erhalten, wonach sich Automobilisten längere Zeit hinter stehenden Bussen aufhalten müssen. Teilweise wurde von mehreren Dutzend wartenden Fahrzeugen berichtet, wobei das wahrscheinlich schon ein Extremfall ist. Es wird vermutet, dass die Busse teilweise auf den Strassen stehen bleiben, weil sie bspw. im Fahrplan zu früh dran sind und dann anhalten müssen an den Haltestellen auf der Strasse. Das habe ich verschiedentlich gehört. Es kann natürlich nicht sein, weder aus Gründen eines effizienten Individualverkehrs noch aus Gründen des Umweltschutzes, dass wir solche Kolonnen bilden. Ich möchte zurückkommen und Sie darauf aufmerksam machen, was die Staatswirtschaftliche Kommission respektive die Subkommission festgestellt hat, und das müssen Sie sich auf der Zunge zergehen lassen: «Insgesamt stellt die Staatswirtschaftliche Kommission fest, dass der Auftrag des Kantonsrates nicht wie beschlossen umgesetzt wird, und ist mit den Auskünften des Tiefbauamtes nicht befriedigt.» Ich bin auch nicht befriedigt, dass ein Auftrag unseres Rates seit dreieinhalb Jahren nicht umgesetzt wird, und vermute, dass hier eigentlich ein bisschen eine Obstruktionshaltung besteht in dieser Hinsicht. Eine Interpellation und ähnliche Vorstösse haben bislang nichts gebracht. Ich glaube, mittlerweile müsste man sogar eine Motion einreichen oder irgendein schärferes Mittel ergreifen, damit dem Willen des Kantonsrates endlich Nachachtung verschafft wird. Ich bitte die Regierung und die Vorsteherin des Baudepartementes, hier entsprechend Einfluss zu nehmen. | Session des Kantonsrates vom 13. bis 15. Juni 2022 |
15.6.2022 | Struktur | Spezialdiskussion | Session des Kantonsrates vom 13. bis 15. Juni 2022 |
15.6.2022 | Wortmeldung | Jäger-Vilters-Wangs, Ratspräsident: stellt Eintreten auf die Vorlage fest. | Session des Kantonsrates vom 13. bis 15. Juni 2022 |
15.6.2022 | Wortmeldung | Gschwend-Altstätten (im Namen der GRÜNE-Fraktion): Auf die Vorlage ist einzutreten. Es fällt auf, dass in diesem Jahr wieder Anträge formuliert werden, eigentliche Anträge. Wir finden das richtig und gut. Daneben sind es vor allem Empfehlungen und Erwartungen. Wir Grüne unterstützen sämtliche Anträge sowie die schon erwähnten Empfehlungen und Erwartungen. Die Erwartungen sind – das liegt in der Natur der Sache – zum Teil wenig verbindlich formuliert. Aber auch wenn sie eigentlich unverbindlich formuliert sind, erwarten wir, dass diese Erwartungen in der Verwaltung sauber überprüft und umgesetzt werden. Sollten diese – das ist möglich, aus welchen Gründen auch immer – nicht oder nur verzögert umsetzbar sein, dann erwarten wir, dass das entsprechende Departement die Staatswirtschaftliche Kommission darüber rechtzeitig informiert. Ich erlaube mir einen Hinweis: Die Untersuchungen und Befragungen der Subkommissionen der Staatswirtschaftlichen Kommission zeigen immer wieder und zum Teil in erschreckender Deutlichkeit, dass in vielen Ämtern und Abteilungen die Leute stark eingedeckt sind und die Mittel fehlen. Diese Situation haben wir bei der IT-Sicherheit, aber auch im Baudepartement. Baufachleute lassen sich kaum ersetzen und sind auf dem Markt schwierig zu finden. Im Sinne eines Aufrufs: Es lohnt sich nicht oder es ist ein Fehler, wenn wir in diesem Rat immer mit Nachdruck darauf hinweisen, die Staatsquote usw. dürfe nicht ansteigen. Wir kommen nicht um die Situation herum, dass wir genau in dieser Angelegenheit über unseren Schatten springen müssen. In diesem Sinne auch eine Aufforderung: Lesen Sie, auch jene Leute, die nicht Mitglied der Staatswirtschaftlichen Kommission sind, diese Empfehlungen genau. Es wird immer wieder – zum Teil explizit – angedeutet, dass wir hier mit höchster Sicherheit in eine schwierige Situation hineinlaufen werden. Das sollte man im November dann im Hinterkopf haben, wenn wir über das Budget entscheiden werden. | Session des Kantonsrates vom 13. bis 15. Juni 2022 |
15.6.2022 | Wortmeldung | Schorer-St.Gallen (im Namen der FDP-Fraktion): Auf die Vorlage ist einzutreten. Ich möchte noch vertieft auf die Anträge der Subkommission IT-Sicherheit eingehen: Wie wir bereits gehört haben, bringt die Digitalisierung viele Vorteile, Vereinfachungen in vielen Belangen und eine Erleichterung der Zusammenarbeit. Sie ermöglicht neue Entwicklungen und Innovationen, aber durch den breiten Einsatz von digitalen Produkten und der Anwendung derer durch den Menschen ergeben sich zwangsläufig Fehler und Schwachstellen. Diese können teilweise durch herkömmliche Massnahmen wie Schulungen und Sensibilisierung ausgemerzt oder verbessert werden. Es gibt aber einen Punkt, wo es um das kriminelle Geschäftsfeld Cyberattacken und die Beeinträchtigung von IT-Systemen sowie die Ausserkraftsetzung von diesen geht. Deshalb wurden die Anträge formuliert, welche die FDP-Fraktion ebenfalls unterstützt. Einerseits braucht es Notfallpläne, die entwickelt werden aufgrund der Strategie, welche auch zeigt, wie wichtig das Thema für den Kanton St.Gallen ist. Diese Prozesse braucht es, um im Ernstfall agieren und reagieren zu können. Ebenfalls angesprochen wurde eine nötige Professionalisierung durch ein sogenanntes Security Operation Center, das es bereits in der Westschweiz und in Zürich gibt. Ob das die richtige Lösung für den Kanton St.Gallen ist, wissen wir heute noch nicht. Wir erachten es aber als sinnvoll, diese Fragestellung detailliert zu prüfen und für den Kanton St.Gallen eine geeignete Lösung zu entwickeln. Der dritte Punkt ist die IT-Revision, die heute durch die Finanzkontrolle des Kantons St.Gallen (KFK) durchgeführt wird. Die IT-Revision umfasst heute nicht alle Bereiche der kantonalen Verwaltung, sondern nur jene, die finanzrelevante Systeme beinhalten. Es wird vorgeschlagen, dass diese auf weitere Bereiche bzw. alle Bereiche ausgeweitet werden soll. Wir erachten auch dies als sinnvoll, damit die IT-Sicherheit besser gewährleistet werden kann. Die FDP-Fraktion begrüsst die Anträge. | Session des Kantonsrates vom 13. bis 15. Juni 2022 |
15.6.2022 | Wortmeldung | Mattle-Altstätten (im Namen der GLP): Auf die Vorlage ist einzutreten. Herausheben möchten wir insbesondere die im Bericht empfohlene terminliche Abstimmung der kantonalen öV- und Strassenbauprogramme mit dem Agglomerationsprogramm. Die heute fehlende Synchronisation dieser Programme führt bei Gemeinden und Agglomerationsvereinen zu erheblichen Problemen und Unsicherheiten. Unbestritten ist auch die Notwendigkeit eines möglichst hohen Schutzes vor Cyberrisiken für alle und nicht nur für die finanzrelevanten Applikationen und Systeme. Doch selbst dann ist man nicht zu 100 Prozent vor einer erfolgreichen Attacke gefeit. Deshalb sind entsprechende Pläne für den Fall eines Angriffs wichtig und sollten auch geübt werden. Ich habe es eingangs angetönt: Der vorgelegte Bericht überzeugt, legt den Finger auf die richtigen Stellen und stellt adäquate Anträge bzw. macht geeignete Empfehlungen. | Session des Kantonsrates vom 13. bis 15. Juni 2022 |
15.6.2022 | Wortmeldung | Dobler-Oberuzwil (im Namen der Mitte-EVP-Fraktion): Auf die Vorlage ist einzutreten. Zum zweiten Schwerpunktthema der vergangenen Prüfperiode: der IT-Sicherheit. Seit meiner Studienzeit hat in den vergangenen 40 Jahren eine rasante Entwicklung in der Digitalisierung stattgefunden. Dies hat uns im täglichen Leben viele Annehmlichkeiten und Produktionsfortschritte beschert, in der Arbeitswelt wie auch im Privatbereich. Erkauft haben wir diesen Fortschritt aber mit einer grossen Abhängigkeit von Technologien, die wir kaum mehr begreifen und auch nicht beherrschen können. Das hat sich gerade heute Morgen bei dem Vorfall mit Skyguide gezeigt. Scheinbar war es keine böswillige Cyberattacke, sondern nur ein banaler technischer Defekt einer Komponente, aber man sieht die Auswirkungen, dass der Flugverkehr über Stunden lahmgelegt wurde – es hätten auch Tage sein können. Diese komplexen Systeme können von aussen manipuliert werden. Konnten noch vor wenigen Jahrzehnten die Kommunikationssysteme wohl geortet, abgehört und gestört werden – im Militär sprach man von elektronischer Kriegsführung –, so ist es heute möglich, von aussen z.B. Bankkonti zu leeren, Daten zu löschen und ganze Infrastrukturen lahmzulegen. Die Gefahren sind heute nicht mehr physisch, sondern virtuell. Diese Bedrohungen machen auch vor den kantonalen Institutionen nicht halt. Dieser Umstand hat die Staatswirtschaftliche Kommission bewogen, eine Prüfung der IT-Sicherheit der kantonalen Informatik wahrzunehmen. Nebst diversen Untersuchungen innerhalb des Kantons hat die Subkommission auch eine Aussensicht auf den Kanton eingeholt. Der Vertreter des nationalen Zentrums für Cybersicherheit hat die Fachkompetenzen in unserem Kanton als gut beurteilt. Er glaubt aber, dass – wie überall – die Ressourcen zu gering sind, v.a. auch im Hinblick auf den Fachkräftemangel. Als Folge der Untersuchungsergebnisse stellt die Staatswirtschaftliche Kommission Anträge, gibt Empfehlungen ab und hat Erwartungen zum Thema IT-Sicherheit. Diese werden auch von der Mitte-EVP-Fraktion mitgetragen. Noch eine persönliche Bemerkung zum Schluss: Die technische Entwicklung wird weiter und weiter gehen. Müsste man sich nicht einmal Gedanken machen, ob alles, was wir hier tun, ob alles, was technisch möglich ist, auch immer Sinn macht und uns nicht irgendwann einholt? Die Abhängigkeit wird immer grösser und grösser, und irgendwann haben wir wirklich ein Problem. | Session des Kantonsrates vom 13. bis 15. Juni 2022 |
15.6.2022 | Wortmeldung | Keller-Kaltbrunn (im Namen der SP-Fraktion): Auf die Vorlage ist einzutreten. Ich verweise nur auf ganz wenige Prüfungstätigkeiten, die zum Teil schon angesprochen wurden: Beim öV- und Strassenbauprogramm wurde schon mehrfach auf die Koordinationsprobleme zwischen den Agglomerationsprogrammen, dem Strassenbauprogramm und dem öV-Programm hingewiesen. Die Regierung versucht bereits, die öV- und Strassenbauprogramme zusammen zu denken, aber es fehlt immer noch eine wirkliche kantonale Mobilitätsgesamtsicht. Da ist man wahrscheinlich schon unterwegs seitens Regierung, aber das braucht Zeit, bis so etwas steht. Es stellt sich natürlich die Frage, ob solche Koordinationsprobleme mit einem Mobilitätsamt verbessert und angegangen werden könnten. Aus diesem Grund empfiehlt die Staatswirtschaftliche Kommission, die Einführung eines solchen Amtes zu prüfen. Es ist durchaus möglich, dass eine solche Prüfung eventuell eine bessere Lösung zeigt als die Einführung eines Mobilitätsamts. Wir werden sehen, was da herauskommt. Zur IT-Sicherheit: Der Kanton St.Gallen ist sich der Problematik bewusst und setzt sich auch damit auseinander. Er ist technisch soweit gut aufgestellt, Fachkompetenz ist da. Das Risiko wird als mittel bis hoch eingeschätzt. Vor allem der Faktor Mensch stellt ein hohes Risiko dar – ich sage nur Phishing-Mails etc. Aber ressourcenmässig hat der Kanton St.Gallen grossen Nachholbedarf. Die Risiken werden wahrscheinlich weiter zunehmen. Es gibt so viele Akteure, die finanziellen oder politischen Schaden anrichten und sich vielleicht sogar bereichern wollen. Man muss sich da ständig aufrüsten. Es gibt manchmal auch Pannen – Skyguide hatte heute Morgen eine Panne, der Flugverkehr konnte einige Stunden nicht abgewickelt werden. So was kommt immer sehr teuer zu stehen. Trotz Fachkräftemangel, den es auch hier gibt – wo gibt es ihn nicht? –, muss die IT-Sicherheit unbedingt erhöht werden. Deshalb hat die Staatswirtschaftliche Kommission eine ganze Liste von Empfehlungen und Erwartungen aufgestellt und auch Anträge gestellt. Zu diesen Anträgen gehört die Errichtung eines Security Operation Centers. Es versteht sich von selbst, dass dabei alle Möglichkeiten von Synergien und Zusammenarbeit ausgeschöpft werden müssen. Eine Zusammenarbeit mit anderen Kantonen ist sicher wünschenswert. Angesichts des bestehenden Risikos ist es nicht gerade weitschauend, wenn die Regierung im AFP oder im Budget einen Betrag einstellt, um die IT-Sicherheit zu erhöhen, und dieser Betrag dann vom Kantonsrat gekürzt wird. Wir wissen nicht, ob es dann später nicht teurer kommt. Wie Dudli-Oberbüren verabschiede auch ich mich aus der Staatswirtschaftlichen Kommission. Es waren interessante sechs Jahre. Vielen Dank an meine Kolleginnen und Kollegen in der Kommission und an die Parlamentsdienste. Es war eine arbeitsreiche, aber sehr gute Zeit. | Session des Kantonsrates vom 13. bis 15. Juni 2022 |
15.6.2022 | Wortmeldung | Dudli-Oberbüren (im Namen der SVP-Fraktion): Auf die Vorlage ist einzutreten. Der Bericht der Staatswirtschaftlichen Kommission gibt einen universellen Einblick in die Aktivitäten von Regierung und Verwaltung. Der Bericht ist wie gewohnt stringent aufgebaut und ergibt einen sehr guten Überblick, insbesondere über die Ergebnisse der Prüfungstätigkeiten einer jeden Subkommission. Unsere Fraktion kann die Schlussfolgerungen der Staatswirtschaftlichen Kommission unterstützen und schliesst sich den Empfehlungen, Erwartungen und Anträgen an. Zu den Ergebnissen der Prüfungstätigkeiten mitsamt den Empfehlungen, Erwartungen und Anträgen erlauben wir uns drei Anmerkungen: Bezüglich des öV- und Strassenbauprogramms empfiehlt die Staatswirtschaftliche Kommission mitunter die Verbesserung der strategischen Planung im Verkehrsbereich und die klare Zuordnung dieser Aufgabe an eine konkrete Stelle, wobei die Schaffung eines «Mobilitätsamtes» oder wie dieses Amt dann auch immer heissen mag zu prüfen ist. Wir betonen, die Schaffung eines solchen Amtes «sei zu prüfen», nicht zu budgetieren. Der Kantonsrat darf erwarten, mit einem entsprechenden Prüfbericht mit allfälligem Antrag bedient zu werden, um anschliessend darüber zu befinden. Ein weiteres, besonderes Augenmerk sei im Abschnitt «selbständige öffentlich-rechtliche Anstalten» auf die Genossenschaft OLMA Messen St.Gallen zu werfen. Auch wenn 2022 eine relativ publikumsstarke OFFA abgehalten werden konnte, zeugen die finanziellen Schwierigkeiten der OLMA-Genossenschaft – an welcher der Kanton und insbesondere die Stadt St.Gallen nicht unwesentlich beteiligt sind – von einer herausfordernden Zukunft, welcher sich alle involvierten Teilhaber und insbesondere die Geschäftsleitung zu stellen haben. Insofern sei die Staatswirtschaftliche Kommission aufgefordert, ihre Prüftätigkeit in gegenständlicher Sache fortzuführen. Gleiches gilt in Sachen Bus Ostschweiz AG. In diesem Sinne ist die SVP-Fraktion für Eintreten auf den Bericht der Staatswirtschaftlichen Kommission und für Zustimmung zu den Empfehlungen, Erwartungen und Anträgen. Und mit diesen Worten verabschiede ich mich aus der Staatswirtschaftlichen Kommission. Ich bedanke mich für die angenehme Zusammenarbeit und die stets wertvolle, tadellose Unterstützung durch die Geschäftsleitung. | Session des Kantonsrates vom 13. bis 15. Juni 2022 |
15.6.2022 | Wortmeldung | Zoller-Quarten (im Namen der Mitte-EVP-Fraktion): Auf die Vorlage ist einzutreten. Neben den jährlich zu prüfenden Punkten wählt die Kommission jeweils zwei oder drei zusätzliche Schwerpunktthemen für ihre Prüfungstätigkeit aus. Die Wahl fiel diesmal auf das öV- und Strassenbauprogramm sowie die IT-Sicherheit – eine gute Wahl, meinen wir, sind doch beides relevante Themen von hoher Aktualität. Die Abklärungen der Staatswirtschaftlichen Kommission sind fundiert und differenziert. Entsprechend hoch sind ihre Schlussfolgerungen zu werten und deshalb sind auch ihre Anträge zu unterstützen. Bei der Prüfung des öV- und Strassenbauprogramms stellt sie fest, dass vor allem im Strassenbau und bei den Agglomerationsprogrammen die Umsetzungsziele noch nicht erreicht sind. Dank einer gerade erst abgeschlossenen Personalaufstockung im Tiefbauamt, die ausschliesslich der Bearbeitung von Agglomerationsprojekten dient, sollte die Kadenz erhöht werden können. Auch eine intensivere Koordination und verbesserte Zusammenarbeit sollten zu einer beschleunigten Umsetzung der Projekte führen können. Dennoch besteht nach Ansicht unserer Fraktion noch deutlicher Handlungsbedarf. Die Mitte-EVP-Fraktion schliesst sich deshalb den Empfehlungen der Staatswirtschaftlichen Kommission an und geht davon aus, dass sie von den betroffenen Ämtern und Departementen ebenfalls aufgegriffen werden. Abschliessend halte ich namens der Fraktion noch fest, dass auch die Anträge der Staatswirtschaftlichen Kommission zum Regierungscontrolling und zum Erfüllungsstand der Aufträge des Kantonsrates gutzuheissen sind. | Session des Kantonsrates vom 13. bis 15. Juni 2022 |
15.6.2022 | Wortmeldung | Jäger-Vilters-Wangs, Ratspräsident: Das Präsidium sieht eine Eintretensdiskussion vor. | Session des Kantonsrates vom 13. bis 15. Juni 2022 |
15.6.2022 | Wortmeldung | Gemperli-Goldach, Präsident der Staatswirtschaftlichen Kommission: Die Staatswirtschaftliche Kommission beantragt, auf die Vorlage in einziger Lesung einzutreten. Wir beantragen Ihnen Eintreten auf die Berichterstattung 2022 der Staatswirtschaftlichen Kommission sowie die Berücksichtigung der gestellten Anträge, Empfehlungen und Erwartungen. Ich möchte im Einzelnen einige kurze Ausführungen zu den Ergebnissen der Prüfungstätigkeit machen. Zur Amtsführung der Regierung: Die Staatswirtschaftliche Kommission beschloss auf Anregung aus ihrer Mitte, die Prüfung der Amtsführung der Regierung zu einem Prüfpunkt zu machen. Dabei werden insbesondere das Zusammenwirken der Regierung mit der Verwaltung, die Organisationsstruktur der Regierung, das Projektmanagement, die Vergabe, der Einbezug und die Mitwirkung sowie die Kommunikation der Regierung bei Grossprojekten geprüft. Das Projektmanagement der beiden Grossprojekte «Geodateninfrastruktur» und «IT-Bildungsoffensive» wurde detailliert angeschaut. Die Staatswirtschaftliche Kommission stellt in diesem Zusammenhang fest, dass die Zusammenarbeit unter den Departementen und in der Regierung intensiv ist, aber letztlich gut funktioniert. Die Formate der Zusammenarbeit werden als tauglich erachtet. Es ist Aufgabe der Departementsvorsteherin oder des Departementsvorstehers, die Regierung über Grossprojekte in ihrer bzw. seiner Zuständigkeit zu informieren. Dieser Transport von relevanten Informationen aus den Departementen in die Regierung ist eine grosse Vertrauensfrage und dieses Vertrauensverhältnis gilt es natürlich letztlich auch zu pflegen. Nicht jedes Regierungsmitglied hat über einzelne Grossprojekte denn auch vertiefte Kenntnisse oder Erkenntnisse. Es hat jedoch über ein Projekt-Cockpit jederzeit Zugang zu den entscheidenden und notwendigen Informationen. Grossprojekte andererseits sind Regierungsprojekte und werden nach gewissen Vorgaben und Vorlagen geführt. Für die Definition eines Vorhabens als Regierungsprojekt wurde im Rahmen einer interdepartementalen Arbeitsgruppe eine Checkliste erstellt und von der Regierung dann auch verabschiedet. Die Staatswirtschaftliche Kommission stellt fest, dass der Prozess bei Regierungsprojekten in den letzten Jahren gut weiterentwickelt wurde, sich eine einheitliche Praxis zur Führung von Projekten entsprechend auch etabliert hat und das kantonale Projektmanagement weiter professionalisiert wurde. Ferner nimmt die Staatswirtschaftliche Kommission erfreut zur Kenntnis, dass seit dem 1. Januar 2021 ein Kompetenzzentrum für öffentliches Beschaffungswesen besteht. Bezüglich der Projekte «Geodateninfrastruktur» und «IT-Bildungsoffensive» wird auf die detaillierte Berichterstattung verwiesen. Im Übrigen wird auch auf die entsprechenden Anträge und Empfehlungen in der Berichterstattung verwiesen. Zum öV- und Strassenbauprogramm: Die Staatswirtschaftliche Kommission beschloss – ebenfalls auf Anregung aus ihrer Mitte – die Überprüfung der Zielerreichung der Projekte des öV- und Strassenbauprogramms vor Ablauf der Fünfjahresfrist und den Stand der Umsetzung der Agglomerationsprojekte zu einem ihrer Prüfpunkte zu machen. Dabei sollten der Prozess und das Verfahren eines öV- und Strassenbauprojekts, der Stand der Arbeiten und die Finanzen sowie die Zusammenarbeit der verschiedenen Gremien analysiert und überprüft werden. Das aktuelle Projektportfolio für den Zeitraum 2019 bis 2023 umfasst rund 700 Projekte. Die Staatswirtschaftliche Kommission stellt fest, dass der Prozess der Mitwirkung bei der Projektierung sehr aufwendig und langwierig bleibt. Es stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, was eine geeignete Mitwirkung der Bevölkerung letztlich beinhalten soll und wie diese Prozesse beschleunigt und verschlankt werden können. Die Staatswirtschaftliche Kommission stellt im Übrigen fest, dass die Vorgaben und Prozesse für ein Strassenbauprojekt klar festgehalten sind. In Bezug auf Projekte des 17. und 18. Strassenbauprogramms kann festgehalten werden, dass erst 75 Prozent der Vorhaben in Arbeit oder bereits abgeschlossen sind. Rund 110 der 586 Vorhaben wurden noch nicht angegangen. Der Flaschenhals bei der Umsetzung der Projekte liegt bei den internen Ressourcen des kantonalen Tiefbauamts. In Bezug auf das 6. und 7. öV-Programm stellt die Staatswirtschaftliche Kommission fest, dass die Vorlaufzeit bei öV-Projekten aufgrund der Komplexität des Bahnnetzes sehr lang ist. Auch stimmen die Laufzeiten und Termine der Bundesprogramme nicht mit den kantonalen öV-Programmen überein. Hier besteht Handlungsbedarf, ebenso wie beim Einbezug der Bevölkerung. Ähnliche Feststellungen gelten auch bei den Agglomerationsprogrammen – der «Overhead» ist enorm und das kantonale Amt für Raumentwicklung und Geoinformation ist bei der Abstimmung zwischen Themenbereichen von Siedlung und Verkehr auch entsprechend stark gefordert. Auch hier muss der Koordination zwischen dem Strassenbau, den öV-Projekten und dem Agglomerationsprogramm eine hohe Beachtung geschenkt werden. Insbesondere fehlt es an einer gemeinsamen strategischen Mobilitätsplanung im Kanton selber. Zum Ganzen wird an dieser Stelle ebenfalls auf die Berichterstattung der Staatswirtschaftlichen Kommission sowie auf die entsprechenden Anträge und Empfehlungen verwiesen. Zur IT-Sicherheit: Die Staatswirtschaftliche Kommission beschloss auf Anregung aus ihrer Mitte, eine Prüfung der IT-Sicherheit der kantonalen Informatik vorzunehmen. Dabei handelt es sich um ein Querschnittsthema, welches die Sicherheit der Wirtschaft und der Gesellschaft betrifft und damit eben auch in der Gesellschaft und der Arbeitswelt zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Staatswirtschaftliche Kommission zeigt sich besorgt, dass die Kernprozesse der Verwaltung bei einem Cyberangriff allenfalls längere Zeit nicht weitergeführt werden können. Die Staatswirtschaftliche Kommission begrüsst den Ansatz eines Risikomanagements, wonach auch neue Risiken geprüft und berücksichtigt werden. In diesem Sinne ist das Risikomanagement auf der höchsten Ebene der kantonalen Verwaltung zu koordinieren und entsprechend zu integrieren. In diesem Sinne ist auch der Aufbau eines Security Operation Centers für den Kanton St.Gallen und dessen öffentlich-rechtliche Betriebe – allenfalls eben auch als Verbundaufgabe – zu prüfen. Daneben wird auch von der Staatswirtschaftlichen Kommission der Mangel an Fachkräften und Ressourcen in diesem Bereich erkannt. Auch an dieser Stelle wird auf die Ausführungen, die Anträge und die Empfehlungen in der Berichterstattung selber verwiesen. Zu den selbständigen öffentlich-rechtlichen Anstalten: Auch das ist Prüfpunkt der Staatswirtschaftlichen Kommission. Die Kommission ist wie anlässlich der letzten Berichterstattung der Meinung, dass in künftigen Strategieberichten die Beteiligung an der SAK und die konsolidierten Anteile an der OLMA auszuweisen sind. Ebenso unbeantwortet blieb die Prüfempfehlung, die strategisch rechtlich und finanziell wichtigen Beteiligungen für den Kanton entsprechend auch festzuhalten. Weiter wünscht sich die Staatswirtschaftliche Kommission einen aktiveren Informationsaustausch zwischen der Regierung und den entsprechenden Subkommissionen. Im Übrigen wird auch an dieser Stelle auf die entsprechenden Anträge und Empfehlungen verwiesen. Zur Umsetzung der zwischenstaatlichen Vereinbarungen: Die von der Staatswirtschaftlichen Kommission mandatierte Subkommission widmete sich schwerpunktmässig der polizeilichen Zusammenarbeit, der Ostschweizer Spitalvereinbarung sowie dem Interreg-V-Programms Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein (Strukturfondsperiode 2021–2027) und der Programmvereinbarung 2021–2027. Es wird an dieser Stelle ebenfalls auf die Berichterstattung der Staatswirtschaftlichen Kommission bzw. auf die entsprechenden Anträge und Empfehlungen verwiesen. Ich möchte mich an dieser Stelle für Ihre Aufmerksamkeit bedanken – das Highlight des heutigen Nachmittags wahrscheinlich. Aber es gilt an dieser Stelle noch ein ganz spezieller Dank den Mitgliedern der Staatswirtschaftlichen Kommission für die sehr gut geleistete Arbeit, v.a. auch den Mitgliedern der Subkommission sowie natürlich auch dem Geschäftsführer der Staatswirtschaftlichen Kommission für die ganze geleistete Arbeit. | Session des Kantonsrates vom 13. bis 15. Juni 2022 |