Geschäft: Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge auf kantonseigenen Parkierungsanlagen

Bosshard-St.Gallen ist mit der Antwort der Regierung zufrieden.

Meine Interpellation zur Ladeinfrastruktur für Elektroautos auf kantonalen Parkplätzen mag in der aktuellen Situation quer in der Landschaft stehen. Die ganze Schweiz spricht von Strommangellage und Stromsparen. Die Förderung der Elektromobilität ist jedoch kein Widerspruch dazu, auch wenn Sparsamkeit auch hier durchaus angezeigt ist. So sollte auch bei der Elektromobilität auf nicht zwingend notwendige Fahrten verzichtet werden. Und bei der ganzen Diskussion darf nicht vergessen werden, dass Elektroautos auch die Funktion eines kurzzeitigen Stromspeichers übernehmen und zur Netzstabilisierung beitragen. Die Zahl der Neuzulassungen von Elektroautos hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Parallel dazu steigt auch der Bedarf an Ladestationen. Der Kanton weist rund 4'300 Parkplätze auf seinen Grundstücken auf. In seiner Vorbildfunktion muss der Kanton auch hier die Lademöglichkeiten für die Elektromobilität zeitig sicherstellen.

Wir haben vorhin über die Vorbildfunktion gesprochen, und hier hat der Kanton offensichtlich wirklich nicht viel gemacht, und da bin ich schon auf den Bericht gespannt und wie es in Zukunft aussehen wird. Bezüglich Ausmass und Tempo ist das Notwendige wirklich nicht gemacht worden. Wir haben denn eine Elektrifizierungsquote der Parkplätze von 0,7 Prozent. Das ist erschreckend tief. Der Kanton will 10 Prozent erreichen und muss in den nächsten Jahren sehr viel machen. Auch wenn der Kantonsrat in der vergangenen Aprilsession die Pflicht für den Zubau von Ladeinfrastruktur abgelehnt hat, soll der Kanton St.Gallen hier wirklich seine Vorbildfunktion wahrnehmen, und gemäss Antwort der Regierung will er dies auch, das ist erfreulich. Weniger erfreulich ist jedoch, dass er dies nur projektbezogen machen will. Hier hätten wir von der Regierung einen klaren Fahrplan beim Zubau von Ladestationen gewünscht.

Auch nicht erfreulich ist, dass im Rahmen des Neubauprojekts des Kantonsspitals keine einzige Ladestation für Elektrofahrzeuge geschaffen wurde. Es ist lediglich die Infrastruktur für eine spätere Nachrüstung für höchstens zwölf Parkplätze vorgesehen. Ja, wenn es nicht einmal eine öffentlich-rechtliche Anstalt schafft, eine genügend hohe Anzahl an Ladestationen zur Verfügung zu stellen, spricht dies eigentlich deutlich für eine Pflicht, welche dieser Rat hier leider abgelehnt hat.