Geschäft: Haben Studierende der Humanmedizin an der HSG einen gesicherten Zugang zu Praktikumsplätzen in der Ostschweiz?

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.21.112
TitelHaben Studierende der Humanmedizin an der HSG einen gesicherten Zugang zu Praktikumsplätzen in der Ostschweiz?
ArtKR Interpellation
ThemaErziehung, Bildung, Kultur
FederführungBildungsdepartement
Eröffnung29.11.2021
Abschlusspendent
Letze Änderung10.3.2022
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 29. November 2021
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 8. März 2022
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
29.11.2021Gremium2.6.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
21.9.2022Wortmeldung

Warzinek-Mels (im Namen der Mitte-EVP-Fraktion): Die Interpellantin ist mit der Antwort der Regierung teilweise zufrieden.

Anlass für unsere Interpellation waren kritische Rückmeldungen insbesondere von Studierenden, die Mühe hatten, geeignete Praktikumsplätze im Wahlstudienjahr zu finden. Diese Praktikumsplätze für Unterassistenzärztinnen und -ärzte können entscheidende Bedeutung haben bei der Wahl des ersten Arbeitsplatzes und somit auch für den späteren beruflichen Werdegang. Mit viel Aufwand und auch erheblichen finanziellen Anstrengungen wurde der Medizinstudiengang «Joint Medical Master» initiiert mit dem Ziel, den medizinischen Nachwuchs in der Ostschweiz zu fördern. Es wäre mehr als bedauerlich, wenn ein namhafter Teil der Studierenden zwar in St.Gallen die Universität besucht, hier dann jedoch keinen geeigneten Praktikumsplatz finden würde und so der Ostschweiz verloren ginge. In der Antwort der Regierung werden diese Befürchtungen teils verstärkt. Wenn am Kantonsspital im Dezember 2022 die Stellen für das Jahr 2025 vergeben werden, dann ist das für viele Studierende definitiv zu früh. Das heisst konkret, dass man sich im zweiten bzw. dritten Studienjahr bewerben sollte für die Praktikumsplätze im Wahlstudienjahr, zu einem Zeitpunkt, in dem oftmals noch völlig unklar ist, in welchem Fachgebiet man als Unterassistentin oder -assistent vertiefte bzw. erste praktische Erfahrung sammeln will bzw. ob man überhaupt so gradlinig und ohne Umwege durch das Studium geht, sodass die Praktikumsplätze auch an den reservierten Terminen angetreten werden können.

Wir begrüssen es, wenn die Studierenden frühzeitig auf diesen Missstand aufmerksam gemacht werden, sodass sie sich ebenso frühzeitig bewerben, auch wenn dies dann mit dem Risiko passiert, dass man den reservierten Praktikumsplatz nicht antritt, weil sich andere fachliche Interessen oder ein anderer zeitlicher Ablauf im Studiengang ergeben haben.

Positiv in der Antwort der Regierung: Wir nehmen die Regierung beim Wort, wenn Sie in ihrer Antwort schreibt, dass in der Regel alle Bewerberinnen und Bewerber von Schweizer Universitäten angestellt werden, auch wenn der Stellenplan bereits ausgelastet ist. Diesen Satz in der Antwort der Regierung möchten wir allen Studierenden mit auf den Weg geben, die ein Jahr vor Stellenantritt auf ihre Bewerbung eine Absage erhalten. Wir hoffen, dass durch die Interpellation eine Sensibilisierung stattgefunden hat, und fordern die Chefärztinnen und -ärzte in unseren Spitälern auf, darauf zu achten, dass Schweizer Studierende gute Praktikumsplätze erhalten, auch wenn sie sich, so wie es viele Studierende tun, zeitgerecht ein Jahr vor dem Praktikum an einer Klinik bewerben.

Session des Kantonsrates vom 19. bis 21. September 2022