Geschäft: LGBTQIA+-Anlaufstellen für Jugendliche und Erwachsene im Kanton St.Gallen
Komitee | Kantonsrat |
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Nummer | 51.21.104 |
Titel | LGBTQIA+-Anlaufstellen für Jugendliche und Erwachsene im Kanton St.Gallen |
Art | KR Interpellation |
Thema | Landesverteidigung, Sicherheit und Ordnung |
Federführung | Departement des Innern |
Eröffnung | 22.9.2021 |
Abschluss | pendent |
Letze Änderung | 6.1.2022 |
vertraulich | Nein |
öffentlich | Ja |
dringend | Nein |
Datum | Akteur | Titel | Letze Änderung |
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22.9.2021 | Person | Erstunterzeichner/-in - Bisig-Rapperswil-Jona | 21.11.2024 |
22.9.2021 | Person | Erstunterzeichner/-in - Schulthess-Grabs | 21.11.2024 |
22.9.2021 | Person | Erstunterzeichner/-in - Gähwiler-Buchs | 5.8.2024 |
Datum | Typ | Wortlaut | Session |
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14.2.2022 | Wortmeldung | Gähwiler-Buchs: Die Interpellanten und die Interpellantin sind mit der Antwort der Regierung zufrieden. Lassen Sie mich mit einem aktuellen Beispiel aufzeigen, wie wichtig dieses Thema ist: In der Lokalzeitung «Werdenberger & Obertoggenburger» erschien vor wenigen Tagen ein Interview mit dem Betreiber des «sozialwerk.lgbtq», das in Chur einen queeren Jugendtreff anbietet und auch in der Stadt Buchs regelmässig zu einem queeren Stammtisch lädt. (Der Begriff «queer» steht für Personen, deren geschlechtliche Identität und/oder sexuelle Orientierung nicht der Heteronormativität entspricht.) Der Bericht wurde auch im Internet veröffentlicht. Um es kurzzufassen und Ihnen Details zu ersparen: Die Kommentare zum Artikel zeigen, wie wichtig solche niederschwelligen, offenen Angebote sind. Die queere Community ist immer wieder mit Diskriminierung und teils offenen Anfeindungen konfrontiert. Das macht es gerade für Jugendliche, die ohnehin ihre Rolle in der Gesellschaft suchen, enorm schwierig, zu ihrer Geschlechtsidentität oder ihrer sexuellen Orientierung zu finden und sich mit dem eigenen Körper auseinanderzusetzen. Sie sind häufiger von häuslicher Gewalt betroffen, von krankmachendem Mobbing, leiden unter Depressionen und gar Suizidgedanken. Von aussen ist es kaum vorstellbar, mit welchen Problemen Teenies konfrontiert sind. Die Thematisierung von queeren Themen im Unterricht könnte helfen, die Jugend zu sensibilisieren, und so zu einer offeneren Gesellschaft beitragen. Die Regierung erkennt sehr treffend, dass die Arbeit vor Ort enorm wichtig ist. Für Jugendliche im Alter von 12, 13 Jahren ist es schlicht nicht möglich, durch den Kanton zu reisen, um Antworten auf Fragen und Probleme zu finden, die sie nicht einmal zu Hause oder mit ihren Freunden thematisieren möchten. Die Jugendlichen müssen in ihrer Region abgeholt werden. Die Jugendarbeit in diese Strukturen einzubinden, ist richtig und wichtig. Es gilt jedoch, eine Überforderung mit der komplexen Thematik zu vermeiden. Zudem sollten diese Angebote niederschwellig und offen sein und in einem geschützten Rahmen stattfinden; wie so oft ist gerade der erste Schritt der schwierigste. Dass solche Angebote dann die Hilfe und Unterstützung der Fachstelle für Aids- und Sexualfragen in Anspruch nehmen können und auch weiterverweisen können, ist enorm wertvoll. Die wenigsten Jugendlichen und jungen Erwachsenen wenden sich aber direkt an diese Beratungsstelle. Es freut uns, dass die Regierung ein Pilotprojekt plant, um das niederschwellige und regionale Angebot zu fördern. Wenn bereits bestehende Strukturen in das Projekt miteinbezogen werden, kann dieses zügig vorangetrieben werden. Es lohnt sich der Blick über die Kantonsgrenzen. Die queere Jugendarbeit sozialwerk.lgbt bietet einen geschützten und doch offenen Raum für Jugendliche, die Beratung suchen oder einfach sich selbst sein möchten, um sich selbst zu finden. Wir würden es sehr begrüssen, wenn auch im Kanton St.Gallen solche Angebote bestehen würden. | Session des Kantonsrates vom 14. und 15. Februar 2022 |