Geschäft: Freifahrt Bildung für Schulklassen

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.21.95
TitelFreifahrt Bildung für Schulklassen
ArtKR Interpellation
ThemaErziehung, Bildung, Kultur
FederführungBildungsdepartement
Eröffnung20.9.2021
Abschlusspendent
Letze Änderung20.1.2022
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 20. September 2021
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 18. Januar 2022
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
21.9.2021Person21.11.2024
21.9.2021Person21.11.2024
21.9.2021Person21.11.2024
21.9.2021Person21.11.2024
20.9.2021Person27.6.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
15.2.2022Wortmeldung

Blumer-Gossau: Die Interpellanten und die Interpellantin sind mit der Antwort der Regierung teilweise zufrieden.

Erfreulich ist, dass die Regierung ausserordentlichen Lernorten für alle Schulstufen grosse pädagogische Bedeutung zumisst. Aus Sicht der Interpellantinnen und Interpellanten fokussiert die Regierung in ihrer Antwort jedoch zu stark auf Berufs- und Mittelschulen, da wir Interpellantinnen in erster Linie die Klassen der Volksschule im Visier haben. Die Regierung anerkennt, dass die Mindernutzung von Museums- und Ausstellungsangeboten durch Volksschulklassen auf dem Land gegenüber den städtischen Klassen mit fehlendem Budget für die Hin- und Rückfahrten begründet werden kann. Das Bildungsdepartement könnte also mit der Freifahrt für Volksschulklassen hier einen Stadt-Land-Graben aufheben.

Die Antwort auf die Frage 3 zur Nachahmung des vorarlbergischen Programms «Freifahrt für Kultur», das jeder Schulklasse pro Jahr zwei Gratisfahrten zu einer Kulturinstitution ermöglicht, ist eher enttäuschend.

Die von der Alliance Swisspass lancierte Tageskarte für 15 Franken, die in der Antwort erwähnt wird, löst das Problem für Reisen in der Ostschweiz nicht. Und die Fünflibertageskarte für Schulklassen, die mehrere Vorstösse im Bundesparlament fordern, steht bestenfalls in zwei bis drei Jahren dann zur Verfügung. Interessant und wohl schneller umsetzbar wäre ein Gratisangebot für die Ostschweizer Kantone in Zusammenarbeit mit Thurbo bzw. dem Tarifverbund Ostwind. Die Kulturämter der Kantone St.Gallen, Glarus, Thurgau und Appenzell Ausserrhoden sehen sehr grosses Potenzial in der im Land Vorarlberg erfolgreich umgesetzten Initiative «Freifahrt für Kultur» und würden eine kantonsübergreifende Initiative mit dem Tarifverbund sehr begrüssen. Im Rahmen der Kulturförderungsstrategie 2020–2027 will sich die Regierung für ein vielfältiges kulturelles Angebot im Kanton St.Gallen sowie für die verstärkte Förderung von Kulturvermittlungsangeboten für Schulen einsetzen. Zu diesem Zweck wird die kantonsübergreifende Initiative «kklick – Kulturvermittlung Ostschweiz» weiterentwickelt, deren Finanzierung der Kanton St.Gallen zusammen mit den Nachbarkantonen Glarus, Thurgau und Appenzell Ausserrhoden sicherstellt.

Da liegt doch eine Kooperation mit «Ostwind» auf der Hand und müsste sofort realisiert werden. Sollte in wenigen Jahren tatsächlich schweizweit die Fünflibertageskarte eingeführt werden, so würden sich die Kosten fürs Gratisangebot ab dem Einführungstag wesentlich verringern und somit erst recht lohnen. Die Interpellantinnen hoffen, dass die Regierung das Thema weiterverfolgt und mit «Ostwind» bald eine Lösung für unentgeltliche Fahrten zu ausserschulischen Lernorten aushandeln wird.

Session des Kantonsrates vom 14. und 15. Februar 2022