Geschäft: Fragwürdige Praxis der Umsetzung von Quarantänemassnahmen bei Kindern und Jugendlichen im Schulalltag

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.21.87
TitelFragwürdige Praxis der Umsetzung von Quarantänemassnahmen bei Kindern und Jugendlichen im Schulalltag
ArtKR Interpellation
ThemaGesundheitspflege, Sozialversicherung, Sozialhilfe
FederführungGesundheitsdepartement
Eröffnung20.9.2021
Abschlusspendent
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 20. September 2021
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 21. September 2021
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
20.9.2021Person23.11.2024
20.9.2021Person23.11.2024
20.9.2021Person23.11.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
22.9.2021Wortmeldung

Monstein-St.Gallen: Die Interpellanten sind mit der Antwort der Regierung nicht zufrieden.

Wir Interpellanten sind uns bewusst, dass das Thema Corona emotional stark aufgeladen ist. Seien Sie versichert, wir wollen auf keinen Fall zur weiteren Polarisierung beitragen – ganz im Gegenteil. Unsere Gesellschaft hat gezeigt, dass sie bereit ist, auch schwerwiegende und einschneidende Massnahmen solidarisch mitzutragen. Dies wird sie aber nur solange tun, wie die Massnahmen sinnvoll und angemessen ausgestaltet sind und auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand basieren. Genau da setzt dieser Vorstoss an. Es werden von der Regierung leider verschiedene Aussagen unbelegt in den Raum gestellt. So schreibt sie: «Die Quarantänemassnahmen sind bei Jugendlichen und Erwachsenen eines der nützlichsten Instrumente, um die Ausbreitung von Corona zu unterbinden Auf welche Studie oder Beobachtung sich die Regierung mit dieser Aussage stützt, wird nicht ausgeführt. Die Schweizer Fachgesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin äussert sich diese Woche diametral entgegengesetzt. Die Mediziner sind besorgt und sehen aktuell die Kinder wieder als Zielscheibe belastender Massnahmen, die medizinisch nicht gerechtfertigt seien. Aus fachlicher Sicht wird festgehalten, dass das wichtigste Transmissionsfeld Familie und Haushalt bleiben. Neben den Vorschlägen für wirksame Massnahmen an den Schulen, unter anderem Lüftungen, wird weiter empfohlen, dass Massentests, Maskenobligatorien und Quarantäneverfügungen auf ein unerlässliches Minimum zu reduzieren seien und Quarantänemassnahmen flexibel und mit Augenmass eingesetzt werden sollen. Bei repetitiven Tests sollen sie gänzlich weggelassen und Klassenquarantänen sollen nur bei mehreren Fällen, z.B. drei pro Klasse innert weniger Tage, ausgesprochen werden. Weiter schreibt die Regierung, die Absonderung sei seit jeher ein probates Mittel aus dem Handlungsfeld von Social Distancing. Tatsächlich wurde aber noch in keiner Epidemie Social Distancing für über eineinhalb Jahre aufrechterhalten, auch nicht zur Zeit der Spanischen Grippe. Diese Information stammt aus der Studie «The Transmission of Pandemic Influenza» aus dem Jahr 1992. Die Folgen der heutigen Massnahmen, insbesondere auch die Trained Immunity, also die natürliche Abwehrkraft unseres Körpers, sind unbekannt. Vor negativen Auswirkungen wird von zahlreichen Experten ausdrücklich gewarnt, darunter der ehemalige Chefarzt der Infektiologie des Kantonsspitals St.Gallen oder der leitende Arzt und Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin am Ostschweizer Kinderspital.

Wir anerkennen die oftmals schwere und dynamische Entscheidungsgrundlage für die Regierung ausdrücklich. Angesichts der potenziellen Folgen und Nachteile für Kinder hätten wir uns jedoch mehr von der Antwort erhofft.

Session des Kantonsrates vom 20. bis 22. September 2021
21.9.2021Wortmeldung

Jäger-Vilters-Wangs, Ratsvizepräsident, stellt Dringlicherklärung der Interpellation fest.

Session des Kantonsrates vom 20. bis 22. September 2021
21.9.2021Wortmeldung

Jäger-Vilters-Wangs, Ratsvizepräsident: Die Regierung bestreitet die Dringlichkeit nicht.

Session des Kantonsrates vom 20. bis 22. September 2021