Geschäft: Prekäre Lage für Kulturschaffende und Kulturunternehmen

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.21.81
TitelPrekäre Lage für Kulturschaffende und Kulturunternehmen
ArtKR Interpellation
ThemaErziehung, Bildung, Kultur
FederführungDepartement des Innern
Eröffnung8.6.2021
Abschlusspendent
Letze Änderung6.4.2022
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 8. Juni 2021
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 5. April 2022
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
8.6.2021Gremium2.6.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
15.2.2023Wortmeldung

Sailer-Wildhaus-Alt St.Johann (im Namen der SP-Fraktion): Die Interpellantin ist mit der Antwort der Regierung zufrieden.

Auf drei Seiten stellt die Regierung dar, was die Pandemie für die Kulturschaffenden und Kulturbetriebe bedeutete. Das zeigt, wie brennend das Thema während der Pandemie war und jetzt noch ist. Obwohl die Interpellation mittlerweile alt ist, ist das Thema noch immer aktuell. Das Hauptproblem ist, dass die Einkommenssituation von vielen Kulturschaffenden bereits vor der Pandemie prekär war. Durch die pandemiebedingten Ausfälle, Verschiebungen und Planungsunsicherheiten verschärfte sich diese Situation noch mehr. Ein Teil des weggefallenen Einkommens konnte die Corona-Ausfallentschädigung auffangen. Der andere Teil musste selbst getragen werden. Es ist schwieriger geworden für Künstlerinnen und Künstler, Engagements zu erhalten, da einige Theater z.B. weniger veranstalten oder zuerst alles nachholen müssen, was verschoben wurde.

Die Regierung weist auf eine Studie der Suisseculture Sociale hin. Diese hat errechnet, dass im Jahr 2016 50 Prozent der Kulturschaffenden weniger als 40'000 Franken verdienten. Im Jahr 2021 beträgt der Anteil bereits 60 Prozent. Weiter schätzt die Regierung, dass in den Jahren 2019 bis 2020 die Anzahl Kulturschaffender im Kanton um 2'000 zurückgegangen ist. Die Auswirkungen von Corona dauern noch an, auch wenn keine Einschränkungen mehr gelten. Die Regierung sieht, dass das Thema auch in Zukunft genau zu beleuchten ist. So beteiligt sich das Amt für Kultur an einem Pilotprojekt der Schweizerischen Interpretenstiftung SIS und Swissperform. Die Interessengemeinschaft (IG) Kultur Ost hat Geld erhalten und endlich eine Beratungs- und Vernetzungsstelle aufgebaut. Die ist momentan sehr aktiv mit einem Haus für die freie Szene. Weiter beharrt das Amt für Kultur neuerdings in den Leistungsvereinbarungen darauf, dass die Veranstalter die Mindesthonorare für Künstlerinnen und Künstler einhalten.

Es gibt somit noch viele Sachen, die verbessert werden müssen. Ich hatte letztes Jahr nur noch rund 50 Prozent Zuschauer gegenüber der Zeit vor Corona und hoffe, dass das wieder bessert. Ich rufe alle dazu auf: Geniesst die Kultur, geht ins Theater, geht ins Kino. Alle haben jetzt Netflix und eine grosse Leinwand installiert und brauchen nicht mehr ins Kino zu gehen, was ich sehr schade finde. Gehen Sie überall dorthin, wo Kultur gelebt und veranstaltet wird. Es wird Ihnen verdankt und Ihr Herz erwärmen.

Session des Kantonsrates vom 13. bis 15. Februar 2023, Frühjahrssession