Geschäft: Platzprobleme in Sonderschulen
Komitee | Kantonsrat |
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Nummer | 51.21.75 |
Titel | Platzprobleme in Sonderschulen |
Art | KR Interpellation |
Thema | Erziehung, Bildung, Kultur |
Federführung | Bildungsdepartement |
Eröffnung | 8.6.2021 |
Abschluss | pendent |
Letze Änderung | 9.12.2021 |
vertraulich | Nein |
öffentlich | Ja |
dringend | Nein |
Datum | Akteur | Titel | Letze Änderung |
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8.6.2021 | Person | Erstunterzeichner/-in - Hess-Rebstein | 3.12.2024 |
8.6.2021 | Person | Erstunterzeichner/-in - Hauser-Sargans | 3.12.2024 |
8.6.2021 | Person | Erstunterzeichner/-in - Baumgartner-Flawil | 5.8.2024 |
Datum | Typ | Wortlaut | Session |
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29.11.2021 | Wortmeldung | Baumgartner-Flawil: Die Interpellanten sind mit der Antwort der Regierung zufrieden. Die Beantwortung präsentiert sich sehr ausführlich und detailliert. Es liegen auch aktuelle Zahlen der 24 Sonderschulen vor. Eine Umfrage des Verbandes Privater Sonderschulträger des Kantons St.Gallen (VBS) vom September 2021 zeigt aber ein anderes Bild: So fehlen in der Statistik die ausserkantonalen Schülerinnen und Schüler, welche in Sonderschulen unterrichtet werden, so unter anderem in der Stiftung Kronbühl. Die Statistik zeigt ein beschönigendes Bild, welches nicht überall der Realität in der Praxis entspricht. Die Interpellanten haben durchaus Verständnis für das Spannungsfeld Nachfrage, Angebot, demografischen Schwankungen und der gesellschaftlichen Veränderungen. Die sonderpädagogischen Massnahmen werden durch den Schulpsychologischen Dienst des Kantons St.Gallen (SPD) abgeklärt und durch die Schulträger verfügt. Keine Behörde verfügt ohne Not derartigen Massnahmen. Aufhorchen lassen zwei Aussagen: Erstens, dass die Erweiterung der bestehenden Infrastruktur zu einer Erhöhung der Belegs Kapazität führen könnte und zweitens, dass ein Infrastrukturprojekt vor dem Verwaltungsgericht hängig ist. Jetzt müssen schon die Gerichte entscheiden. Fakt ist und der gesetzliche Auftrag bleibt, dass die Sonderschulen das Platzangebot sicherzustellen haben. Die Regierung attestiert den Sprachheilschulen eine hohe Professionalität als «Entlastungsschule», wenn Klassen in der Regelschule vor Ort, an die Grenzen der Führbarkeit stossen. Es wird in den Sonderschulen auch festgestellt, dass die Zahl von Schülerinnen und Schülern vor allem mit Autismusspektrumsstörungen steigen. Wenn die Schülerinnen- und Schülerzahlen in der Volksschule steigen, so steigen auch die Zahlen in den Sonderschulen. Wir sind gespannt auf den Postulatsbericht «Wirksamkeit und Kostenwahrheit von Integration und Separation in der Volksschule» mit dem zentralen Hauptanliegen, wie muss die Politik dem Kindeswohl in seinem schulischen Umfeld begegnen. Mit Genugtuung haben wir zur Kenntnis genommen, dass die Regierung sechsmal auf XXIV. Nachtrag zum Volksschulgesetz hinweist. Dies, obwohl die gleiche Regierung im Kantonsratsbeschluss über das Haushaltsgleichgewicht 2022plus diesen Gesetzesartikel mit der Massnahme B5 rückgängig machen möchte, mit der Begründung, ein Sparpotenzial zu sehen. Zu den Statistiken stellen wir beim Fachpersonal folgendes fest: Bei der Qualifikationsquote von 2016 bis 2020 ist die Tendenz ist sinkend. 2020 haben in den Sonderschulen 30,1 Prozent teilweise und 5,3 Prozent kein Lehrdiplom. Wir hoffen und haben den Anspruch, dass die Evaluation des Sonderpädagogikkonzeptes im Jahr 2022 mit grösster Professionalität und Sorgfalt durchgeführt wird. Wir sind mit der Antwort der Regierung auf die Statistik und aktuellen Zustände zufrieden, aber wir vermissen eine Strategie zur Verbesserung der Platzprobleme in Sonderschulen. | Session des Kantonsrates vom 29. November bis 1. Dezember 2021 |