Geschäft: Zukunft statt Abbau: Investition in die Ausbildung von Lehrpersonen

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.21.72
TitelZukunft statt Abbau: Investition in die Ausbildung von Lehrpersonen
ArtKR Interpellation
ThemaErziehung, Bildung, Kultur
FederführungBildungsdepartement
Eröffnung7.6.2021
Abschlusspendent
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 7. Juni 2021
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 2. November 2021
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
7.6.2021Gremium2.6.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
29.11.2021Wortmeldung

Baumgartner-Flawil: Die Interpellantin ist mit der Antwort der Regierung teilweise zufrieden.

Die Beantwortung ist ausführlich und detailliert mit Statistiken belegt. Das Bildungsdepartement (BLD) kann aufgrund der erhobenen Zahlen durch die Schulträger keinen Mangel an Lehrpersonen feststellen. Es seien vor den Sommerferien 2021 nur 19 offene Stellen zu vermelden und somit bestehe kein Mangel an Lehrpersonen.

Es fehlt aber die Bestätigung, ob die Stellen in der Volksschule wirklich mit Lehrpersonen besetzt sind, die ein entsprechendes Diplom besitzen. Sicher steht fest, dass ein Mangel an Lehrpersonen für die Oberstufe und in schulischer Heilpädagogik immer noch vorhanden ist. Einfach den durchschnittlichen Beschäftigungsgrad um 10 Punkteprozent zu erhöhen, um Engpässe zu beheben, ist ein einseitiger Denkansatz. Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist der Lehrerberuf attraktiv und wir gehen davon aus, dass die Schulleitungen diese Möglichkeiten die jeweils genau prüfen. Hier gilt es, gute Rahmenbedingungen zu wahren und zu erweitern, die Beschäftigungsbedingungen zu verbessern, um somit dem Berufsausstieg von jungen Lehrpersonen an aktiv entgegenzuwirken.

Erfreulich ist die Entwicklung der Zahl der Studierenden an der Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHSG). seit dem Jahr 2018 ist eine Steigerung von 12 Prozent zu verzeichnen und die Prognose bis 2029 rechnet mit einem Zuwachs von 90 Prozent. Wir erwarten zwingend und dringlich, dass die Regierung und das Parlament diesen positiven Prognosen in der Budgetberatung 2023 und im Leistungsauftrag 2023 bis 2026 Rechnung tagen. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, bei einem solch erfreulichen und absolut notwendigen Wachstum den Sparrotstift anzusetzen. Bildung ist ein hohes Gut und in Zukunft kann und darf kein Abbau stattfinden, zumal auch nach dem Referenzszenario bis 2025 die Zahl der Schülerinnen und Schüler je nach Stufe von 2 bis 3,5 Prozent steigen wird. Eine besondere Herausforderung des zuständigen Departementes wird es sein, die Statistik zum Bedarf an Lehrpersonen richtig zu interpretieren und daraus Folgerungen zu ziehen, die hohe Zahl der zu pensionierenden Lehrpersonen bis 2025, dem Abgang von jungen Berufseinsteigerinnen und -einsteigern aktiv zu begegnen, um die Verbleibensquote zu erhöhen.

Die Berufseinführung der Lehrperson wird auch durch die Interpellantin positiv wahrgenommen, obwohl seit der Einführung eine Evaluation in Bezug auf die Wirksamkeit nicht geprüft wurde. Lobenswert ist auch das dezentrale Studienprogramm zwischen der PHSG und der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik Zürich (HfH) und der jährlich durchgeführten Masterstudienlehrgänge in unserem Kanton.

Wir weisen darauf hin, dass in der Antwort der Regierung vor allem der Status Quo beschrieben wird und Aussagen zu einer aktiven und umsetzbaren Planungsgestaltung fehlen.

Session des Kantonsrates vom 29. November bis 1. Dezember 2021