Geschäft: Welche Auswirkung hat die Pandemie auf die Pflegeeinrichtungen für Betagte?

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.21.65
TitelWelche Auswirkung hat die Pandemie auf die Pflegeeinrichtungen für Betagte?
ArtKR Interpellation
ThemaGesundheitspflege, Sozialversicherung, Sozialhilfe
FederführungDepartement des Innern
Eröffnung7.6.2021
Abschlusspendent
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 7. Juni 2021
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 26. Oktober 2021
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
17.8.2022Gremium19.1.2023
Statements
DatumTypWortlautSession
29.11.2021Wortmeldung

Müller-Lichtensteig (im Namen der Die Mitte-EVP-Fraktion): Die Interpellantin ist mit der Antwort der Regierung zufrieden.

Die Antwort der Regierung zeigt, dass die Auswirkungen der Pandemie im Kanton St.Gallen auf die Pflegeeinrichtungen für Betagte doch sehr stark sind, besonders mit Blick auf das Jahr 2021. Der Aus­lastungsgrad sinkt im laufenden Jahr im Durchschnitt um ganze fünf Prozentpunkte.

Dieser Rückgang hat einen direkten Zusammenhang mit der Pandemie. Im Kanton St.Gallen sind bis Anfang Oktober 739 Personen an oder mit dem Coronavirus verstorben. In rund 55 Prozent der Fälle waren Bewohnerinnen und Bewohner von Betagten- und Pflegeheimen betroffen. Davon sind übrigens nur rund zehn Prozent im Spital verstorben.

Daneben gehen wir davon aus, dass weniger Eintritte zu verzeichnen waren. Nebst diesen kurzfristigen Auswirkungen der Pandemie, gibt es in der Pflegeheimplanung auch langfristige Entwicklungen zu berücksichtigen. Wie die Regierung richtig erkannt hat, möchten die Menschen verständlicherweise immer länger zuhause bleiben. Diesem Umstand ist bei der Planung von Heimplätzen Rechnung zu tragen. Um diesem Wunsch zu entsprechen, braucht es dazu aber auch die passenden vorgelagerten Angebote.

Selbstverständlich sind für die Planung von Heim­plätzen und den vorgelagerten Angeboten die Gemeinden zuständig. Nichtsde­stotrotz hat auch er Kanton seine Rolle in der Planung und Steuerung zu übernehmen, gerade bezüglich regionaler Abstimmung. Mit der Aktualisierung der Planungsrichtwerte im nächsten Jahr steht ein wichtiger Schritt bevor und damit auch die Möglichkeit auf die Entwicklungen Einfluss zu nehmen. Die Aktualisierung der Bandbreiten bezüglich Heimplätzen und die Erneuerung der Planungstools ist mit Bedacht vorzunehmen. Die Trends sind genau zu beobachten, damit keine Unter- oder Überversorgung in der stationären Pflege entsteht.

Weil die Entwicklung ziemlich dynamisch ist, braucht es ein gutes Monitoring und eine agile Planung, damit rechtzeitig reagiert werden kann. Wir laden die Regierung ein, die Versorgung mit ambu­lanten und stationären Angeboten ganzheitlich zu betrachten und auch regional abzustimmen.

Session des Kantonsrates vom 29. November bis 1. Dezember 2021