Etterlin-Rorschach (im Namen der SP-Fraktion): Die Interpellantin ist mit der Antwort der Regierung teilweise zufrieden.
Ist es System oder ist es einfach Pech? Die Liste der rufschädigenden Vorgänge an der Universität wird länger und länger. Wir möchten diese unsägliche Liste nicht laufend replizieren. Schiesslich ist die SP-Fraktion nicht gegen die Universität. Wir stören uns aber massiv an den zu recht thematisierten Missständen an der Universität und wünschen uns nichts mehr, als dass die Universitätsführung endlich einen Ausweg aus den negativen Schlagzeilen finden möge. Schliesslich sind diese hausgemacht und niemand kann behaupten, die Universität habe einfach Pech gehabt. Es braucht vertrauensfördernde Massnahmen. Diese könnten darin bestehen, dass die Universität einfach einmal hinginge und Klartext redet, dass sich von gewisse Vorfällen unmissverständlich distanziert. Schliesslich geraten sehr viele Mitarbeitende in der Universität, die sich täglich für unsere Universität einsetzen, damit unnötig in Verruf. Wir halten zur Beantwortung der Fragen folgendes fest:
Bitte hören Sie auf, die fünffache Wertschöpfung des Standortbeitrages unreflektiert zu kolportieren. Volksschwirtschaftlich gesehen, betrifft der Multiplikator-Effekt das Gesamtbudget der Universität einschliesslich aller Institute und nicht nur den Standortbeitag. Zudem würde uns auch der Multiplikatoren-Effekt der Ost und der Pädagogischen Hochschule interessieren. Wir sind überzeugt, auch diese Wertschöpfung wird sehr hoch ausfallen.
Für Exzellenzprojekte braucht es glaubwürdige Excellenzpartner, insbesondere im zu verantwortenden Segment. Die Universität muss sich seine Exzellenpartner inskünftig sorgfältiger auswählen.
Die Regierung braucht die Unabhängigkeit der Universität bzw. deren Freiheit von Forschung und Lehre nicht zu betonen. Für uns ist das selbstverständlich und wäre ein krasser Gesetzesverstoss, wenn dem nicht so wäre.
Forschende tendieren klar weniger zu kritischer Haltung im Tätigkeitsbereich ihrer Geldgeber. Die Universität muss nun den Tatbeweis erbringen, dass sie hier Gegensteuer gibt im Sinne der Qualitätssicherung und ihrer langfristigen Glaubwürdigkeit. In diesem Bereich werden wir hartnäckig dran bleiben.
Die kritischen Worte von Prof. Dr. Manuel Ammann möchten wir an dieser Stelle würdigend anerkennen.
Wir werden uns in den Diskussionen zum neuen Universitätsgesetz pointiert einbringen, damit die Rahmenbedingungen für mehr Qualitätssicherung verbessert werden.
Session des Kantonsrates vom 20. bis 22. September 2021