Geschäft: CO2-Belastung und Klimakrise durch Futtermittelimport, Fleischkonsum und -produktion: Wo steht der Kanton St.Gallen?

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.21.42
TitelCO2-Belastung und Klimakrise durch Futtermittelimport, Fleischkonsum und -produktion: Wo steht der Kanton St.Gallen?
ArtKR Interpellation
Thema
FederführungVolkswirtschaftsdepartement
Eröffnung19.4.2021
Abschlusspendent
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 19. April 2021
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 22. Juni 2021
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
19.4.2021Person3.12.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
20.9.2021Wortmeldung

Hasler-Balgach: Die Interpellanten sind mit der Antwort der Regierung teilweise zufrieden.

Im Grunde genommen bin ich zufrieden mit der Antwort, denn es ist mir bewusst, dass viele Bestimmungen rund um den Futtermittelimport wirksam sind und wir hier kaum auf kantonaler Ebene regulieren können. Ich bin aber trotzdem sehr unzufrieden mit der Lage zur Klimakrise. Mehr noch, ich habe Angst vor der Haltung der Regierung und des Rates, denn sie beeinträchtigt konkret das Leben meiner Kinder jetzt und in Zukunft. Insekten sind bereits zu 75 Prozent verschwunden, vom Restbestand sind 40 Prozent vom Aussterben bedroht. Die Regenwälder stehen vor dem Kollaps.

Sie sagen ja selbst, dass hier die Landwirtschaft mindestens zu einem Drittel verantwortlich ist, auch für die CO₂-Ausstosse. Der Zusammenhang von Landwirtschaft, Futtermittelimporten und Konsumverhalten ist ausschlaggebend für den Umgang mit der Klimakrise, die im übrigens jetzt ist, wir sind mitten in der Krise, jetzt. Sie behandeln das Thema trotzdem stiefmütterlich und verlagern es in die Schulen. Natürlich ist es wichtig zu sagen, dass in der Volksschuloberstufe die Sensibilisierung der Auswirkungen des eigenen Konsumverhaltens stattfindet. Doch das Ausmass der Klima- und Biodiversitätskrise ist so schwerwiegend, dass mutige Schritte unternommen werden müssen. Wir sehen gerade jetzt in der Corona-Krise, was alles möglich ist, welche rapiden gesellschaftlichen Veränderungen unter Druck gefördert werden, weil wir jetzt mitten in einer Krise sind. Mit derselben Vehemenz sollte auch die Klimakrise behandelt werden. Und was tun Sie dagegen?

Ich erinnere Sie nochmals daran: 75 Prozent der Insekten sind bereits weg. Ist Ihnen das egal? Wir sind jetzt in der Krise, nicht nur in der Corona-Krise, sondern auch in der Klimakrise. Ich fordere die Regierung auf, eine mutigere Haltung einzunehmen. Auch wenn Futtermittelimporte nicht kantonal reguliert werden können, können auch andere Massnahmen auf kantonaler Ebene viel mehr bringen, als Sie denken, Regierungsrat Tinner. Ich bitte Sie, nehmen Sie auch eine mutigere Haltung ein. Bitte denken Sie darüber nach.

Session des Kantonsrates vom 20. bis 22. September 2021