Geschäft: Fremdsprachenkonzept auf der Primarstufe - Überforderung für die Schülerinnen und Schüler?

Auf das Postulat ist einzutreten.

Bitte lehnen Sie das rote Blatt der Regierung ab und unterstützen Sie das Postulat 43.14.02 im ursprünglichen Wortlaut und zwar aus folgenden Gründen:

• Die Regierung vertritt die Auffassung, dass die Sprachenstrategie auch in Zukunft so wie jetzt vollzogen werden soll. Das verstehe ich unter der erwähnten Konsolidierung und das steht auch im zweiten Absatz der Begründung genauso. Damit ist klar, dass die aufgeworfenen Fragen des Postulates nicht beantwortet werden. Folgerichtig müsste, wenn die Fragen sowieso nicht beantwortet werden sollen, auch kein Bericht, gleich welche Art, verfasst werden. Das spart dann auch Verwaltungsressourcen.

• Der Erziehungsrat soll stattdessen weitere Massnahmen zur besseren Unterstützung des Französischunterrichtes abklären. Unter anderem sollen Lehrpersonen einer lntensivweiterbildung unterzogen werden und offensichtlich auch neuzeitliche Methodik und Didaktik angewendet werden. Ich persönlich gehe davon aus, dass unsere Lehrpersonen auf allen Stufen immer neuzeitliche Methodik und Didaktik anwenden. Weiter wird von der Regierung von «hoher Qualität und breiter Akzeptanz allgemein sicherstellen».

• Ich möchte keine Megapostulatsantwort, bei der sämtliche je gestellten Fragen zur Volksschule und in einem Abschnitt unter ferner liefen vielleicht unsere Fragen wässrig bis gar nicht beantwortet werden. Wir wollen klare Antworten auf klar gestellte Fragen. Mit dem roten Blatt hat die Regierung die Motion 42.14.08 förmlich provoziert.

Regierungsrat: Wir haben nichts anderes vor, als Sie sich wünschen, Boppart-Andwil. Wir werden Ihnen in Zusammenhang mit dieser Berichterstattung «Perspektiven der Volksschule» eine Auslegeordnung machen zu diesem Thema. Wie es bereits von Wild-Neckertal erwähnt wurde, es macht Sinn, dass man das einerseits in einem Gesamtkontext über die ganze Volksschule aufgezeigt bekommt, das ist sicher nur dienlich, aber es ist sicher nicht dienlich, wenn man vorweg hier separat Entscheide fällt, die nicht einer breiten Auslegeordnung aus Grundlage zur Verfügung stehen. Es ist ebenfalls so, dass wir das in einem Gesamtkontext sehen müssen, in einer interkantonalen Zusammenarbeit. Wir haben hier ein Harmonisierungskonkordat, das umgesetzt wird. Wir sind Bestandteil von HarmoS, wir können nicht machen was wir wollen. Es wurde zwar eine Motion eingereicht von der SVP-Fraktion, die den Austritt aus HarmoS vorsieht, aber im HarmoS-Konkordat sind diese zwei Fremdsprachen so vorgesehen. Es macht nur Sinn, dass wir eine Auslegeordnung machen, Sie werden die Gelegenheit bekommen, das zu diskutieren, und ich kann Ihnen in Aussicht stellen, dass dieser Bericht an der Novembersession zur Diskussion vorliegen wird. Im September ist vorgesehen, die Kommission zu bestellen. Sie werden in bald Zeit haben, dieses Thema in voller Fülle zu besprechen.

(im Namen der FDP-Fraktion): Auf das Postulat ist einzutreten. Es ist mit geändertem Wortlaut gutzuheissen.

Die Regierung hat einen Bericht zu den Perspektiven der Volkschule 2014 in Ausarbeitung. Die FDP-Fraktion möchte keine Schnellschuss gegen Französisch und für Englisch bereits jetzt unterstützen. Eine Änderung der Sprachenstrategie von HarmoS muss im Rahmen der EDK bzw. der Konkordatskantone erfolgen. Die Regierung zeigt auf, dass verschiedene Stützungsmassnahmen bereits jetzt angedacht und umgesetzt werden. Über deren Wirkung werden wir sich im angesagten Bericht Auskunft erhalten.

(im Namen der SVP-Fraktion): Auf das Postulat ist einzutreten.

Die Regierung geht mit ihrem gewählten Wortlaut in keinster Weise auf die Fragen und Forderungen der Postulanten und immerhin 70 Mitunterzeichnenden ein. Mit diesem Auftrag soll nicht etwa Handlungsbedarf für eine Konsolidierung aufgezeigt werden. Hier geht es ganz im Gegenteil darum, Wege aufzuzeigen, wie im Fremdsprachenbereich gehandelt und geändert werden kann und soll.

Ratsvizepräsident: Die Regierung beantragt Gutheissung mit geändertem Wortlaut.