Geschäft: Systemische Diskriminierung von Männern beim Kanton?

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.21.24
TitelSystemische Diskriminierung von Männern beim Kanton?
ArtKR Interpellation
ThemaGrundlagen und Organisation
FederführungFinanzdepartement
Eröffnung17.2.2021
Abschlusspendent
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 23. März 2021
VorstossWortlaut vom 17. Februar 2021
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
17.2.2021Gremium2.6.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
20.9.2021Wortmeldung

Fürer-Rapperswil-Jona: Die Interpellantin ist mit der Antwort der Regierung zufrieden.

Ich spreche im Namen der SVP als Frau, welche den Mut hat, immer den Knopf zum Sprechen zu drücken, wenn mir danach ist und ich etwas zu sagen habe. Lange ist es her, dass ich mich auf diese Antwort vorbereitet habe. Für mich ist es schwierig, zum Thema systematische Diskriminierung von Männern beim Kanton zu sprechen, denn das ist ein Vorkommen, das eigentlich nicht stattfinden sollte. Wir als Kantonsratsmitglieder mussten im Frühling feststellen, dass in gewissen Verwaltungen eine etwas spezielle Personalpolitik betrieben wird. Das irritiert uns sehr. Dass sich die St. Galler Kantonsärztin diesen Februar gegenüber den Medien dahingehend geäussert hat, dass sie bei Neuanstellungen nur Frauen berücksichtigt, irritiert uns noch einmal.

Von einer Chefbeamtin dürfte man etwas mehr Feingefühl erwarten. Es ist auch sehr wichtig, dass bei Kantonsangestellten jene Personen eingestellt werden, welche sich am besten für die vorgegebene Aufgabe eignen, sei es nun ein Mann oder eine Frau. Bei verschiedenen Bewerbungen darf man doch nicht nur nach Geschlecht entscheiden. Gemäss unserem Verständnis für Gleichbehandlung ist es wichtig, dass Männer wie Frauen bei einer neu zu besetzenden Stelle in Betracht gezogen werden und ihre Bewerbungen seriös geprüft werden. Der Lohn der Staatsangestellten wird vom Steuerzahler bezahlt, deshalb kann er auch verlangen, dass die fähigsten Personen bei den Verwaltungen arbeiten. Wie die Regierung in ihrer Antwort ausführt, will sie sich für eine Gleichbehandlung der beiden Geschlechter einsetzen und wir hoffen, dass sie ihre Verwaltungen entsprechend sensibilisieren wird.

Ich bin nun schon das 6. Jahr in diesem Rat, gewählt durch Bürgerinnen und Bürger meiner Region. Seit der Aprilsession behandelten wir gleich drei Interpellationen, bei denen es um eine Bevorzugung oder Diskriminierung der Geschlechter geht, dies beschäftigt mich sehr. Ich als Frau schäme mich fast ein wenig, dass seitens der Männer solche Interpellationen eingereicht werden müssen und wir unsere wertvolle Zeit mit solchen Themen ausfüllen. Auch wenn das Frauenstimmrecht seit 50 Jahren besteht, brauchen wir hier doch keine Sonderbehandlung. Haben wir denn in dieser Zeit keine grösseren Sorgen? Mit unseren Interpellationen belasten wird unsere Steuerzahler, denn wir investieren Zeit und auch die Verwaltungen müssen Zeit investieren, um unsere Interpellationen zu beantworten. Liebe Frauen hier im Saal, falls ihr euch ungerecht behandelt fühlt, bringt das doch in eurer Fraktion zur Sprache, denn dort wird doch entschieden, wer zu was sprechen soll. Und falls ihr etwas Persönliches zu einem bestimmten Geschäft zu sagen habt: Der Knopf in der Mitte ist als Anmeldung zum Sprechen gedacht, in diesem Gremium gibt es keine Diskriminierung. Wir sind vom Volk gewählte Behördenmitglieder und vertreten hier dieses Volk. Ich weiss, es braucht manchmal etwas Mut, diesen Knopf zu drücken, aber dafür sind wir doch hier, um unsere Wähler zu vertreten. Jeder oder jede hier anwesende kann für sich entscheiden, ob er oder sie für seine Kollegen oder Kolleginnen etwas zu sagen hat oder nicht. Meistens hören wir ja auch zu.

Session des Kantonsrates vom 20. bis 22. September 2021