Geschäft: Corona-Folgen abfedern: Angebote für Jugendliche und Angebote für psychische, psychosoziale wie physische Gesundheit im Kanton St.Gallen wirksamer gestalten

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.21.11
TitelCorona-Folgen abfedern: Angebote für Jugendliche und Angebote für psychische, psychosoziale wie physische Gesundheit im Kanton St.Gallen wirksamer gestalten
ArtKR Interpellation
ThemaGesundheitspflege, Sozialversicherung, Sozialhilfe
FederführungGesundheitsdepartement
Eröffnung15.2.2021
Abschlusspendent
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 15. Februar 2021
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 4. Mai 2021
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
15.2.2021Person9.12.2024
15.2.2021Person5.8.2024
15.2.2021Person9.12.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
21.9.2021Wortmeldung

Hasler-Balgach: Die Interpellanten sind mit der Antwort der Regierung teilweise zufrieden.

Es gibt eigentlich keinen besseren Zeitpunkt als heute über die psychische und psychosoziale Situation der Bevölkerung zu sprechen. Denn die Menschen sind verunsichert, nicht nur wegen Corona. Es gibt viele globale Phänomene, die schwierig einzuordnen sind. Es wird vielen Menschen immer bewusster, dass wir nicht alle Probleme lösen können. Mit diese Erkenntnis muss man einen Umgang finden. Umso wichtiger ist es, lokale und kantonale Hilfe überall dort zu bieten wo es nötig ist. Es gibt vier wichtige Punkte aus den Antworten, die uns sehr irritieren, welche ich hier kurz nennen möchte:

  • Gemeinden: Sie verweisen auf die niederschwellige Zugänglichkeit auf Gemeindeebene. Wir wissen aber aus vielen anderen Bereichen, dass wir uns eben gerade nicht auf die Gemeinden verlassen können, sei das in der Integration, der Sozialarbeit, im Gewässerschutz, ab heute Gott sei Dank nicht mehr in der Frühen Förderung usw. Sie schreiben selbst, dass bei den 15- bis 25-jährigen 45 Prozent im psychosozialen Bereich keine Anlaufstellen kennen. Das ist eine krasse Zahl und hierzu sagen Sie einfach gar nichts in der Antwort. Gleichzeitig schreiben Sie, dass die Jugendpsychiatrie langfristige überlastet ist. Ich frage mich, was kommt da noch auf uns zu?
  • Finanzierung und Sparprogramm: Sie weisen selbst auf ein erforderliches Budget in den Bereichen der psychischen und psychosozialen Gesundheit der Bevölkerung hin und bestätigen die Wichtigkeit der Aufrechterhaltung der Leistungsvereinbarungen. Wir interpretieren daraus, dass ein Staatsabbau oder ein Leistungsabbau in den genannten Bereichen die Situation stark verschärfen würde. Das beschlossene Sparpaket darf hier keinen Leistungsabbau verursachen. Vor kurzem wurde der Zwischenbericht von Gesundheitsförderung Schweiz zu Auswirkungen der Coronapandemie auf die Gesundheitsförderung von Kindern und Jugendlichen veröffentlicht. Darin steht klar, dass bestehende Angebote aufrechterhalten werden müssen und ich zitiere: «[...] die Leistungen der Akteure der Gesundheitsförderung zugunsten verletzlicher Bevölkerungsgruppen während der Pandemie zu würdigen sind. Während und nach der Pandemie müssen Ihnen die Mittel zur Hand gegeben werden, die es für eine nachhaltige Gesundheitsförderung braucht.» Das bedeutet auch, dass: [...] Gesundheitsförderung im Kontinuum der Aufgaben des ganzen Gesundheitssystems gedacht werden müssen.» In der Antwort der Regierung wird zudem darauf hingewiesen, dass sich die Lage für die Jugendlichen ja entspanne, da ist nun schon eine Weile her ist. Heute sieht man, dass das nicht der Fall ist. Wir wissen schlicht und einfach nicht, wie es sich entwickeln wird.

In Anbetracht der aktuellen Situation zur psychischen Gesundheit der Bevölkerung sind wir nur teilweise zufrieden mit Antwort. Viele Punkte aus der Interpellation wurden gar nicht erwähnt. Es scheint, als ob Sie unsere Übersicht bestätigen und selbst noch eine Übersicht geben, aber es bleibt irgendwie unklar, ob und was Sie nun tun werden. Wir brauchen eine ganzheitliche Gesundheit.

Session des Kantonsrates vom 20. bis 22. September 2021