Geschäft: Ost – Ostschweizer Fachhochschule / Campus Rapperswil: Fachwissen nutzen und endlich nachhaltig heizen

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.20.99
TitelOst – Ostschweizer Fachhochschule / Campus Rapperswil: Fachwissen nutzen und endlich nachhaltig heizen
ArtKR Interpellation
ThemaVerkehr, Bau, Energie, Gewässer
FederführungBildungsdepartement
Eröffnung2.12.2020
Abschlusspendent
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 2. Dezember 2020
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 9. März 2021
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
2.12.2020Person21.11.2024
2.12.2020Person21.11.2024
2.12.2020Person21.11.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
22.9.2021Wortmeldung

Suter-Rapperswil-Jona: Die Interpellanten sind mit der Antwort der Regierung teilweise zufrieden.

Die Fachhochschule in Rapperswil-Jona ist seit vielen Jahren in den Themen Klimaschutz und erneuerbare Energien führend. Ihre Expertise ist sogar weit über die Schweiz hinaus anerkannt. Dies macht die Fachhochschule in Rapperswil-Jona zu einer wahren Perle unter den St.Galler Bildungsinstitutionen. Zu dieser Perle sollten wir Sorge tragen.

Bereits vor 40 Jahren eröffnete die damalige HSR ein Institut für Solartechnik, hinzu kamen Institute, die sich mit energieeffizienten und nachhaltigen Heizsystemen oder mit vielversprechenden Speichermethoden beschäftigen. Die Schule führt ein Forschungslabor für erneuerbare Energien und ein international akkreditiertes Prüflabor mit über 40 Mitarbeitenden. Im Auftrag von Industrie und Gewerbe sowie der öffentlichen Hand werden überdies auf dieser Basis mit diesem Fachwissens Klimastrategien entwickelt.

Die Fachhochschule in Rapperswil-Jona hat in den Bereichen Klimaschutz und erneuerbaren Energien also schon sehr früh die Zeichen der Zeit erkannt. Leider kann der Kanton, der die Schule führt und ihr die Gebäude zur Verfügung stellt, nicht mit der Dynamik und dem Innovationsgeist der Schule mithalten. Denn der Kanton lässt die Gebäude noch immer – man glaubt es kaum – mit fossiler Energie beheizen. Ausgerechnet die Vorreiterschule in Sachen Klimaschutz und erneuerbarer Energien wird also alles andere als nachhaltig beheizt. Dass das nicht zusammenpasst, sollte allen klar sein.

Dabei liegt die Lösung auf der Hand, denn seit dem Jahr 2019 ist alles dafür eingerichtet, dass die Seewasserwärmeanlage, die vom benachbarten Kinderzoo genutzt wird, auch für die Fachhochschule genutzt werden kann. Direkt am See nicht auf diese geradezu offensichtliche nachhaltige, klimafreundliche und innovative Lösung zu setzen, wäre geradezu fahrlässig. Es widerspricht nicht nur den ausdrücklichen Zielen des Kantons und dem Vorbildcharakter der Schule, sondern stellt letztlich ein anhaltendes Reputationsrisiko für die hervorragende Bildungs- und Forschungsinstitution dar.

Die Regierung spricht sich nicht grundsätzlich gegen den Anschluss an die Seewasserwärmeanlage aus, will sich aber Zeit lassen. Man solle zuwarten, bis die Gesamterneuerung der betroffenen Gebäude und Anlagen fällig sei. Diese Haltung überzeugt nicht. Das konkrete Angebot zur Nutzung des Seewassers liegt auf dem Tisch, die Vorarbeiten sind geleistet, das Geld ist vorhanden und die Zeit für energetische Massnahmen drängt.

Wir appellieren deshalb an die Regierung, sich ein Herz zu fassen und vorwärtszumachen. Sorgen Sie endlich dafür, dass die Fachhochschule die nachhaltige Energieversorgung bekommt, die sie verdient. Umwelt und Klima, Bevölkerung und Schule werden es Ihnen danken.

Session des Kantonsrates vom 20. bis 22. September 2021