Geschäft: Massnahmen gegen coronabedingte Nachteile von Lernenden aus Risikogruppen aller Stufen

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.20.80
TitelMassnahmen gegen coronabedingte Nachteile von Lernenden aus Risikogruppen aller Stufen
ArtKR Interpellation
ThemaErziehung, Bildung, Kultur
FederführungBildungsdepartement
Eröffnung30.11.2020
Abschlusspendent
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 2. März 2021
VorstossWortlaut vom 30. November 2020
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
30.11.2020Person6.12.2024
30.11.2020Person6.8.2024
30.11.2020Person5.8.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
22.9.2021Wortmeldung

Hauser-Sargans: Die Interpellanten sind mit der Antwort der Regierung teilweise zufrieden.

Wir sind beruhigt darüber, dass die Regierung die von uns geäusserten Sorgen weitgehend teilt und die durch die Pandemie bei vielen Kindern und Jugendlichen in ihren Lernfortschritten entstandenen Nachteile ausführlich und schonungslos beschreibt. Zudem teilen wir die Haltung der Regierung, dass diese Nachteile nicht vollständig kompensiert werden können. Auch die Schule kann nicht von einer Vollkaskogesellschaft ausgehen. Ebenfalls begrüssen wir die von der Regierung formulierten Eckpfeiler, wie die starke Priorisierung des Präsenzunterrichts, die Stärkung der Möglichkeiten des digitalen Unterrichts, ohne diesen als gleichwertigen Ersatz für den Präsenzunterricht anzusehen sowie die Haltung bezüglich Schulschliessungen nur als aller letzte Massnahme. Des weiteren teilen wir ebenfalls weitgehend die Einschätzung, dass verschiedene Massnahmen während der Krise, wie z.B. die vorgezogene Umstellung auf das Jahreszeugnis im Sommer 2020 in funktionaler Weise das Benachteiligungspotenzial reduziert haben. Leider sind die Ausführungen zu spezifischen Massnahmen für trotz allen Bemühungen entstandene Nachteile sehr vage geblieben. Offenbar besteht derzeit nicht einmal ansatzweise ein Plan zu deren Kompensation. Dies, obwohl aufgrund von schon bekannten Befunden und von verschiedentlich berichteten Beobachtungen von Lehrpersonen jetzt schon ziemlich klar ist, wo Massnahmen nötig wären und dies möglichst rasch. Da reicht es bei weitem nicht, die coronabedingten Auswirkungen auf das Schulsystem zu einem späteren Zeitpunkt im Hinblick auf langfristige Folgen zu analysieren, wie es in der Antwort der Regierung heisst. Es ist jetzt schon ausreichend bekannt, wer was braucht. Dass der Hauptteil der Antwort auf diese Frage nach den Massnahmen aus Ausführungen zur IT-Bildungsoffensive besteht, leuchtet noch viel weniger ein, denn die von den Nachteilen am meisten betroffenen Kinder und Jugendliche sind genau diejenigen, die nicht mehr IT brauchen, sondern wohl eher weniger. Vor allem brauchen diese mehr direkten Kontakt mit Lehrpersonen und Unterstützung darin, ihre Rückständen möglichst rasch aufzuholen.

Uns ist klar, dass die Reduktion der Nachteile auch eine Aufgabe der Gemeinden ist, aber ein Lead des Kantons in dieser Sache darf ruhig erwartet werden. Letztlich geht es darum, das absehbare Anwachsen von Risikogruppen frühzeitig zu verhindern. Dazu haben wir das Know-How wie auch das Personal. Es wurde schon genug analysiert, es bräuchte jetzt Massnahmen.

Session des Kantonsrates vom 20. bis 22. September 2021