Geschäft: Biodiversitätskrise in der Landwirtschaft

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.20.70
TitelBiodiversitätskrise in der Landwirtschaft
ArtKR Interpellation
ThemaLandwirtschaft, Tierhaltung, Waldwirtschaft, Umweltschutz
FederführungVolkswirtschaftsdepartement
Eröffnung15.9.2020
Abschlusspendent
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 15. September 2020
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 10. November 2020
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
15.9.2020Person8.10.2024
15.9.2020Person8.10.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
30.11.2020Wortmeldung

(im Namen der Interpellanten): Die Interpellanten sind mit der Antwort der Regierung nicht zufrieden.

Der Bericht «Perspektiven der St.Galler Landwirtschaft» hält klipp und klar fest, dass die Biodiversität im Kanton weiterhin abnimmt. Im Bericht geht leider nicht hervor, wie der Kanton St.Gallen die Biodiversitätskrise in der Landwirtschaft stoppen will. In unserer Interpellation haben wird deshalb den Regierungsrat gebeten, nun die konkreten Massnahmen aufzuzeigen. Statt aufzuzeigen, wie der dramatische Rückgang der Artenvielfalt auf Kantonsgebiet, insbesondere auf Landwirtschaftsflächen, aufgehalten werden kann, verweist die Regierung auf vereinzelte Massnahmen. Verstehen Sie mich falsch, es ist natürlich gut, wenn in sechs Jahren z.B. 10'000 Obstbäume hinzu kommen, aber was ist dann deren Wirkung? Nimmt der Bestand von bedrohten Gartenrotschwänzen wieder zu? Ohne verbindliche Ziele und Messgrössen kann die Wirkung solcher vereinzelter Massnahmen nicht überprüft werden. Die Regierung nimmt sich bedenklich aus der Verantwortung, wenn Sie in ihrer Antwort auf internationale und nationale Entwicklungen verweist. Immerhin ist der Kanton St.Gallen flächenmässig der Sechsgrösste. Das ist doch auch eine Verantwortung, auf diesem Territorium die Artenvielfalt zu erhalten. Der Kanton verfehlt durch seine Untätigkeit auch seinen eigenen Zielen, die er sich in die Biodiversitätsstrategie gegeben hat. Es ist zwar korrekt, dass der Bund und seine Instrumente in der Landwirtschaftspolitik keinen grösseren Einfluss auf die Biodiversität haben, nichtsdestotrotz könnte der Kanton St.Gallen seinen Spielraum aktiv nutzen und über die Bundesmassnahmen hinausgehen. Wir Grünliberalen erwarten von der Regierung, dass sie die Biodiversitätskrise ernst nimmt. Es ist ja eine zentrale Staatsaufgabe, unser gemeinsames evolutionäres Erbe zu erhalten und zu schützen. Wir erwarten, dass die Regierung ihren Spielraum in der Landwirtschaftspolitik aktiv nutzt, und dass sie sich im Rahmen der Vernehmlassung der eidgenössischen Landwirtschaftspolitik für den Biodiversitätsschutz ausspricht.

Session des Kantonsrates vom 30. November bis 2. Dezember 2020