Geschäft: Schweizer Kolonial- und Sklavereigeschichte an St.Galler Schulen

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.20.65
TitelSchweizer Kolonial- und Sklavereigeschichte an St.Galler Schulen
ArtKR Interpellation
ThemaArbeit und Gewerbe
FederführungBildungsdepartement
Eröffnung15.9.2020
Abschlusspendent
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 12. Januar 2021
VorstossWortlaut vom 14. September 2020
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
15.9.2020Person5.8.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
22.9.2021Wortmeldung

Gähwiler-Buchs ist mit der Antwort der Regierung zufrieden.

Es freut mich zu lesen, dass Menschenrechte, Demokratie und damit verbunden auch Rassismus in der Volksschule thematisiert werden. Es ist enorm wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler mit diesen Themen konfrontiert werden, nicht nur in der mitunter abstrakten Verbindung mit Ereignissen in der Vergangenheit, auch die Rassismusproblematik der Gegenwart und die Komplexität der gegenwärtigen Gesellschaften muss angesprochen werden. Mit den genannten fächerübergreifenden Themenbereichen können die Kindern und Jugendlichen umfassend für diese Problematik sensibilisiert werden. Die Pluralität der Gesellschaft und der Umgang damit ist für die Demokratie und damit das funktionieren der Schweiz zentral. Beim Blick in die Vergangenheit scheint mir die Thematisierung der Schweizer Rolle in der Kolonialzeit eher zu kurz zu kommen. Es ist nämlich so, das einzelne Schweizer und auch diverse Kantone und Städte eine nicht zu vernachlässigende Rolle im weltweiten Netz der Sklaverei und des Sklavenhandels gespielt haben. Noch wichtiger ist aber die Rolle des Schweizer Geldes: Mit den Kolonien und dem Sklavenhandel liess sich lange Zeit gutes Geld verdienen. Geld, das in der Schweiz weiter investiert werden konnten und so auch ein schlechtes Licht auf den heutigen Wohlstand der Schweiz werfen könnte.

Verstehen Sie mich nicht falsch, ich möchte weder Statuen vom Sockel stossen noch über Schuld und Entschädigungen urteilen. Ich bin der Meinung, bei der vertieften Beschäftigung mit der Vergangenheit im Rahmen des Geschichtsunterrichts müssten die Schweizer Verwicklungen des weltweiten Sklavereiwesens thematisierte werden. Es sind nämlich nicht nur die grossen Kolonialmächte, Brasilien und die USA, auf die man mit dem Finger zeigen kann, auch die Schweiz und andere Länder, kleine Städte und Kantone und Einzelpersonen hatten Gelegenheit, vom Sklavenhandel zu profitieren.

Session des Kantonsrates vom 20. bis 22. September 2021