Geschäft: Mit Solidarität aus der Krise – Arbeitsplatzsicherheit dank gestärkten KMU

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.20.49
TitelMit Solidarität aus der Krise – Arbeitsplatzsicherheit dank gestärkten KMU
ArtKR Interpellation
ThemaArbeit und Gewerbe
FederführungVolkswirtschaftsdepartement
Eröffnung4.6.2020
Abschlusspendent
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 4. Juni 2020
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 11. August 2020
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
4.6.2020Person21.11.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
15.9.2020Wortmeldung

Hasler-Balgach: ist mit der Antwort der Regierung nicht zufrieden.

Die Stellungnahme zur Antwort der Regierung bezieht sich auf die fünfte Frage nach kostengünstiger, beraterischer Unterstützung für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU). Die St.Galler KMU seien durchaus sturmerprobt und hätten ihre Widerstandskraft schon in früheren Krisen eindrücklich unter Beweis gestellt. Diese Erfahrungen würden ihnen auch durch die Pandemie helfen, so die Regierung auf die Frage nach kostenfreier Beratung in Krisenzeiten wie jetzt.

Es stimmt, dass wir sehr solide KMU haben, die qualitativ hochstehende Arbeit leisten. Dies ist aber nur eine Seite. Auf der anderen Seite scheinen KMU und andere Unternehmen derart belastet zu sein, dass ein zweiwöchiger Vaterschaftsurlaub bereits grossen Stress verursacht. Weiter ist die Arbeitsbelastung bei vielen Arbeitnehmenden sehr hoch, was die Statistik eindrücklich in Zahlen von Burnouts, Depressionen und schlechter Arbeitnehmerzufriedenheit zeigt. Dies widerspiegelt sich dann in den Krankenkassenkosten. Jeder Sechste hat innerlich bereits gekündigt. Obwohl viele KMU von unternehmerischer Beratung stark profitieren könnten, werden diese Leistungen nicht bezogen, weil sie sehr teuer und zu oft nicht zielführend sind. Gleichzeitig steigt das Innovationstempo und der Druck auf die Arbeitgeber weiter an im Zuge der Globalisierung und Digitalisierung und der Wettbewerb im Arbeitsmarkt ebenso. Dazu kommt, dass eine Generation in den Arbeitsmarkt stösst, die sich mit der Arbeitskultur identifizieren will. Ob das der Fall sein kann in vielen KMU, bezweifle ich. Die Lebensdauer von Unternehmen sinkt im Trend weiter und liegt durchschnittlich nur noch etwa bei neun Jahren. Zu den besten Arbeitgebern der Schweiz gehören oft ausländische Firmen. Zudem steigt die Jugendarbeitslosigkeit und nun kommt noch Corona dazu. So sieht eine solide Wirtschaft für mich nicht aus. Deswegen bin ich von der Antwort der Regierung überrascht und damit nicht zufrieden. Ich finde es sehr schade, dass die Regierung die Pandemie nicht als Chance zur Solidarität nutzt, den KMU kostenfreie, beratende Unterstützung zu bieten, was den Wirtschaftsstandort weiterhin aufwerten würde. Damit könnten auch Defizite der Vergangenheit aufgeholt und der Arbeitnehmerschutz in Zeiten der Krise zusätzlich gestärkt werden. Es ist eine verpasste Chance, ein mutiges Zeichen zu setzen.

Session des Kantonsrates vom 14. bis 17. September 2020