Geschäft: Auswirkungen der Corona-Krise: Lehrstellensuche und Jugendarbeitslosigkeit – welche Schwierigkeiten zeigen sich?

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KomiteeKantonsrat
Nummer51.20.44
TitelAuswirkungen der Corona-Krise: Lehrstellensuche und Jugendarbeitslosigkeit – welche Schwierigkeiten zeigen sich?
ArtKR Interpellation
ThemaErziehung, Bildung, Kultur
FederführungBildungsdepartement
Eröffnung3.6.2020
Abschlusspendent
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 3. Juni 2020
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 25. August 2020
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
4.6.2020Person5.8.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
14.9.2020Wortmeldung

Gähwiler-Buchs: ist mit der Antwort der Regierung zufrieden.

Es freut mich zu lesen, dass bis jetzt noch wenig Auswirkungen auf die Lehrstellensituation in der Ostschweiz und im Kanton St.Gallen festzustellen sind. Ich gehe davon aus, dass das Amt für Berufsbildung bei den in der Antwort der Regierung erwähnten wenigen Auflösungen Anschlusslösungen finden und auch anbieten konnte.

Dass die Auswirkungen der Coronakrise die Wirtschaft auch im Kanton St.Gallen betrifft und auch längere Zeit noch betreffen wird, scheint ausser Frage. Dass es gewisse Branchen gibt, die stärker gefährdet sind, liegt auf der Hand. Gerade hier gilt es, genau hinzuschauen. So können früh nötige Massnahmen ergriffen werden, um junge Berufsleute vor den Folgen dieser Wirtschaftskrise zu schützen. Dass die Regierung das Lehrstellenangebot im Blick behalten und allenfalls Massnahmen ergreifen will, unterstütze ich vollumfänglich.

Dass die schulisch organisierte Grundbildung fehlende Lehrstellen in einzelnen Fällen kompensieren kann, mag möglich sein. Dass aber auch Praktikumsstellen fehlen werden, wenn die Lehrstellensituation problematisch werden sollte, liegt auf der Hand. Vielleicht wäre es dienlich, wenn sich der Kanton bereits im Voraus Massnahmen überlegt, mögliche Anbieter von Lehrstellen und auch Praktikumsplätzen in die Pflicht zu nehmen. Ich gehe davon aus, dass dies unter der Aussage «Entwicklung des Lehrstellenangebots beobachten und Massnahmen prüfen» fällt.

Ich bin überzeugt, dass sich die Ausbildung von jungen Berufsleuten auch in Krisenzeiten lohnt und längerfristig eine gute Investition ist. Es ist im Interesse der Wirtschaft, weiterhin Fachkräfte auszubilden. Hier ist der Kanton gefordert, die Anbieter weiterhin entsprechend zu informieren, beraten, zu fördern und nötigenfalls zu unterstützen.

Probleme sehe ich bei der Stellensituation für junge Berufsleute und Lehrabgänger. Wenn die Beschäftigungslage schwierig ist, bekommen dies gerade die jungen Menschen besonders zu spüren. Die Neuanstellungen gehen zurück und temporäre Anstellungen werden aufgelöst oder nicht verlängert. Ich bitte die Regierung, die Massnahmen hier zu überprüfen und wenn nötig auszubauen.

Die jüngsten Erhebungen des Staatssekretariats für Wirtschaft zeigen besorgniserregende Zahlen. Gesamtschweizerisch erhöhte sich die Jugendarbeitslosigkeit um 20 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Zunahme um 25,8 Prozent. Diese Zahlen sind erschreckend. Es ist gut möglich, dass diese Entwicklung im Kanton St.Gallen etwas abgeschwächt zu spüren ist.

Ich fordere die Regierung auf, falls nötig Massnahmen zu ergreifen.

Session des Kantonsrates vom 14. bis 17. September 2020