Geschäft: COVID-19: Ist der Kanton St.Gallen bereit für eine allfällige zweite Welle?

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.20.30
TitelCOVID-19: Ist der Kanton St.Gallen bereit für eine allfällige zweite Welle?
ArtKR Interpellation
ThemaGesundheitspflege, Sozialversicherung, Sozialhilfe
FederführungGesundheitsdepartement
Eröffnung18.5.2020
Abschlusspendent
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 18. Mai 2020
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 23. Juni 2020
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
17.8.2022Gremium19.1.2023
18.5.2020Gremium19.1.2023
Statements
DatumTypWortlautSession
15.9.2020Wortmeldung

Warzinek-Mels (im Namen der CVP-EVP-Fraktion): Die Interpellantin ist mit der Antwort der Regierung zufrieden.

Wir wollen der Regierung, aber auch explizit allen Mitarbeitenden der verschiedenen Departementen und der weiteren Verwaltung danken für die ausserordentliche Leistung, die sie im Rahmen der schweren Pandemiekrise erbracht haben.

Die umfassenden Antworten auf diese Interpellation sind lesenswert. Sie dürfen die Bevölkerung beruhigen in dem Sinne, dass auch im Kanton St.Gallen mit Hochdruck und Professionalität der Pandemiekrise begegnet wird. Ich erlaube mir in der gegebenen Kürze dieses Votums nur drei Aspekte anzusprechen: Die Antwort der Regierung erfolgte rasch, am 23. Juni 2020. In der Antwort war von 815 positiv im Kanton getesteten Personen die Rede. Nun sind es aktuell, Stand heute, 1'409 Personen. In den letzten Monaten sind nur wenige Personen an einer Covid-19-Infektion verstorben. Wir beklagen seit März 2020 im Kanton 41 Todesfälle. Sorge bereitet der zwischenzeitlich klare Anstieg der Infektionszahlen. Wird in der Antwort der Regierung nur noch von vereinzelten Neuinfektionen gesprochen, so sind es unterdessen im 7-Tagesschnitt klar und regelmässig über zehn Neuinfektionen pro Tag. Es soll kein Grund zur Panik sein, aber wir müssen in aller Nüchternheit feststellen, dass wir vermutlich schon jetzt den Beginn der zweiten Welle erleben.

Eine Erkenntnis der ersten Welle war, dass wir auf allen Stufen, begonnen bei den grossen Spitälern bis hin zu Einzelpraxen von Gesundheitsfachpersonen, zu wenig Schutzmaterial auf Lager hatten. Wir alle sind aufgerufen und gesetzlich verpflichtet, eine bessere Lagerhaltung vorzunehmen, die dem drei- bis viermonatigen Bedarf entspricht. Der Aufwand und die Kosten einer solchen Lagerhaltung können jedoch insbesondere kleinere private Anbieter im Gesundheitswesen überfordern. Es ist daran zu erinnern, dass die Pandemie ein grosses gesellschaftliches Problem ist, bei dem der Staat in einer speziellen Verantwortung steht. Es wäre falsch und schlicht nicht möglich von allen Gesundheitsfachpersonen und kleinen Versorgungseinheiten zu erwarten, dass sie eine solche Lagerhaltung betreiben können.

Weiter unterstützen wir den Aufruf der Regierung, dass sich gerade das medizinische Personal diesen Winter gegen Grippe impfen lassen sollte, denn ein gleichzeitiges Auftreten einer Grippewelle mit einer zweiten Pandemiewelle könnte eine besondere Belastung des Gesundheitswesens darstellen, nicht zuletzt durch den Krankheitsausfall des medizinischen Personals. So schliesse ich mich dem Aufruf: Lassen Sie sich diesen Herbst und Winter gegen Grippe impfen, sich selbst zuliebe aber auch im Sinne eines Dienstes an Ihren Mitmenschen.

Session des Kantonsrates vom 14. bis 17. September 2020