Geschäft: Der böse Wolf – kein Märchen, sondern Realität!

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KomiteeKantonsrat
Nummer51.20.03
TitelDer böse Wolf – kein Märchen, sondern Realität!
ArtKR Interpellation
ThemaLandwirtschaft, Tierhaltung, Waldwirtschaft, Umweltschutz
FederführungVolkswirtschaftsdepartement
Eröffnung17.2.2020
Abschlusspendent
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 17. Februar 2020
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 24. März 2020
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
17.2.2020Person21.11.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
20.5.2020Wortmeldung

ist mit der Antwort der Regierung zufrieden.

Ein Bekannter aus dem St.Galler Oberland besuchte mit seiner Familie unlängst einen Tierpark. Vor dem Wolfsgehege bewunderten viele Menschen die Tiere darin. Darauf Schritt der Familienvater zum verschlossenen Tor und sagte: «Lasst uns das Tor öffnen.» Die anwesenden gerieten natürlich ausser sich und fragten ihn, was ihm denn einfalle, das sei ja viel zu gefährlich. Da antwortete er ihnen: «Wieso denn, bei uns laufen die Wölfe ja auch frei herum.» Da wurden die Leute plötzlich still und gingen ihres Weges. Man sieht, die Befindlichkeiten ändern sich sehr schnell, sobald man selbst betroffen ist. Im Februar 2020 erlebten viele Tierhalter in der Region Wil mit ihren Schafherden bange Moment und mussten jederzeit mit Wolfsangriffen rechnen. Trotz Schutzmassnahmen wurden ihre Tiere unter unsäglichen Qualen bestialisch getötet. Es war ein klar untypisches Verhalten dieses Tieres doch es wurde zugewartet. Er musste erst die nötige Anzahl Tiere umbringen gemäss geltendem Gesetz – ein unhaltbarer Zustand, was auch das zuständige ANIF bestätigt. Bis das offensichtlich kranke Tier endlich erlegt wurde, müssen noch etliche weitere Schafe qualvoll sterben.

Der Wolf ist geschützt – das ist eine Tatsache. Doch die geltenden Bestimmungen für den Abschuss sind klar ungenügend. Die kantonale Fachstelle für Herdenschutz macht eine sehr gute Arbeit im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Jedoch die Population vergrössert sich jährlich um 30 Prozent, was weitere Konflikte bringen wird, weil die Tiere ja neuen Lebensraum suchen müssen. Das wir die in Zukunft zusätzliche Kosten und personelle Ressourcen auf kantonaler Ebene erfordern, das muss uns klar sein. Damit man in Zukunft genau in solchen aussergewöhnlichen Fällen rasch reagieren kann, wurde das eidgenössische Jagdgesetz revidieren. Wir werden im September darüber abstimmen. Ich bin sehr erfreut, dass das zuständige Amt und die Regierung diese Revision unterstützten, weil hier klarer Handlungsbedarf besteht.

Session des Kantonsrates vom 18. bis 20. Mai 2020, Aufräumsession